Sicht Chris:
Andreas war weg und ich war wieder alleine. Nur der Arzt schaute in regelmäßigen Abständen nach mir und nach meinen Werten. Ich hoffte endlich mal wieder eine Nacht durchschlafen zu können und ließ mich auch darauf ein einzuschlafen.
Ob ich wieder Aussetzer haben werde? fragte ich in mich hinein bevor ich meine Augen schloss um mich etwas von den Schmerzen abzulenken. Einfluss habe ich da eh nicht drauf was passieren wird. Das mein Zimmer per Video überwacht wird wußte ich nicht, aber das sollte für später noch wichtig werden.
Ich brauchte dringend Ruhe um wieder auf die Beine zu kommen. Ich wusste sowie es mir besser gehen wird würde man mich in eine Zelle sperren. Ich hatte tatsächlich etwas Schlaf heute Nacht und konnte zu Kräften kommen, aber zu wessen Kräften? Ich spürte die Unruhe in mir, die Angst zu etwas zu werden was ich nicht bin, die Angst bald alleine ohne meine Familie dazustehen und die Angst das unsere Zukunft in Scherben liegen wird.
Am nächsten morgen ging es mir schon etwas besser, was mir der Arzt auch bestätigen konnte und er so die Medikamente etwas runter fuhr. Nur die Überwachung wird noch genauso bestehen bleiben. Hunger hatte ich nicht wirklich, aber ich sollte etwas essen damit mir nicht noch übel werden wird und dann bei mir der Kreislauf vermutlich noch spinnt, denn die gesamte Situation schlägt mir ziemlich auf den Magen. Also zwang ich mich selber dazu, damit es die Ärzte nicht tun müssen. Das wäre das letzte was ich jetzt noch brauche, denn ich hasse Krankenhäuser und Krankenhausessen.
Nur wenig später stand auch schon ein Beamter der Polizei von hier bei mir im Zimmer.
Ich war nicht überrascht. Ich hatte schon eher damit gerechnet das noch wer hier auftauchen würde und so war es auch. Gut eine halbe Stunde später ging er wieder. Er hatte das gesamte Gespräch aufgezeichnet um es als Beweis in die Akte zu legen. Auf meine Frage hin was mit der jungen Frau ist konnte er mir immer noch keine Neuigkeiten mitteilen. Er konnte es aber verstehen das von ihr einiges für mich mit auf dem Spiel stand. Es ist für mich so wichtig das sie wieder wach wird. Wenn sie jetzt auch noch stirbt geh ich hier drin auch vor die Hunde und nicht nur ich, auch meine Mutter und Andreas. Ob ich danach wieder zum normalen Alltag zurückfinden kann nachdem mich die Presse auseinander genommen hat weiß ich auch noch nicht, denn noch ist alles ziemlich ungewiss.Was meine Mutter noch dazu sagen würde sollte ich heute auch noch erfahren, denn sie wird hoffentlich noch kommen und mich besuchen. Das wäre mir so wichtig.
Ich möchte nicht auch noch den Rest meiner Familie verlieren. Schlimm genug das meine Schwester mit ihrer Familie durch einen Raser ums Leben kam und das nicht aufgeklärt worden ist weil er einfach abgehauen ist. Er hat 4 Menschen in den Tod gerissen und ich werde sie rächen das verspreche ich. Das habe ich Mama und Andreas geschworen. Und wenn es das letzte ist was ich tun werde.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und spürte wie die Wut und auch die Trauer wieder in mir aufstieg. Der Wunsch nach Rache wurde grade wieder ziemlich laut in mir, aber ich war hier gefangen und muss abwarten bis sich mir die nächste Chance bieten wird jenandem zu helfen dem Unrecht widerfahren ist. Irgendwann werde ich alles aufklären damit meine Schwester Frieden finden kann. Selbst die Überwachung hatte meinen momentanen Gefühlszustand aufgezeichnet, denn mein Blutdruck schoss grade enorm nach oben. Der Arzt kam bei mir vorbei und versuchte mich wieder zu beruhigen denn mein Blutdruck war viel zu hoch. Er spritzte etwas in meinen Zugang und wartete einen Moment. Er beobachtete die Geräte und ging dann wieder nachdem sich meine Werte wieder reguliert hatten.
Meine Tränen konnte ich nun nicht mehr zurückhalten und ließ sie laufen. Sie waren heiß und brannten auf der Haut aber befreiten etwas vom Schmerz. Ihr Tod ist jetzt 1 Jahr her und noch immer tut es genauso weh als wäre es gestern gewesen. Tag für Tag hoffe ich den Täter zu finden aber nichts. Er scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Er ist frei und kann tun und lassen was er will. Er wird dafür büßen das schwöre ich bei allem was mir heilig ist. Die Gerechtigkeit wird siegen.
Ich hatte mich grade wieder gesammelt als die Tür zu meinem Zimmer aufging und ein Beamter meine Mutter zu mir brachte. Ich schluchzte noch immer, denn die Erinnerungen Taten mir tief im Herzen weh. Auch Mama kämpfte mit ihren Gefühlen. Sie wollte stark für mich sein, weil sie wusste das ich es grade innerlich nicht war. Sie lässt sich nicht viel anmerken, aber es zerfrisst sie mit Amelia immer mehr und jetzt werde ich auch noch mit dazu beitragen ohne das es meine Absichten waren. Auch sie muss zur Ruhe kommen, genauso wie Andreas der sich seitdem zu seiner Frau und den Kindern, oder in die Arbeit flüchtet.
Sie kam mit langsamen Schritten auf mich zu und setzte sich zu mir während sie mich anschaute und den Kopf hängen ließ. Ich merkte es ihr an das es ihr weh tat mich so zu sehen, aber da mussten wir beide jetzt durch. Es dauerte etwas bis sie ihre Worte wieder fand und mich in ein Gespräch gebracht hat. Wir redeten offen über alles von dem Zeitpunkt an was in meiner Wohnung geschehen ist bis jetzt. Sie hörte aufmerksam zu wenn ich redete, genauso entsetzt schaute sie mir ins Gesicht. Ich konnte dem nicht lange stand halten weil ich ihre Enttäuschung und ihr entsetzen über das was sie grade erfahren hatte spüren konnte. Ich hätte eher erwartet das sie mich anschreien oder lauter wird, aber statt dessen war sie ruhig und fassungslos. Sie dachte an unsere Schwester und das holte sie wieder in die Realität zurück wie schnell es vorbei sein kann und man unbeabsichtigt aus dem Leben gerissen wird mit all der Trauer und all dem Schmerz, der damit verbunden ist. Ich weiß das sie Angst davor hat mich zu verlieren. Ich wünschte ich könnte ihr ihren Schmerz abnehmen, aber das wird nicht gehen. Es wird weniger aber nie ganz verschwinden.
Nach knapp 3 Stunden ging sie wieder, weil sie es nicht mehr aushielt. Sie hofft genauso wie ich das sich alles zum Guten wenden wird, aber ob es so kommt steht noch in den Sternen.
Das es für mich noch schlimmer kommen wird war bisher noch nicht abzusehen, das sollte sich dann heute Nacht rausstellen.
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Dark Angel ,,Mein Weg zur Erlösung"
Hayran Kurgu....,,Ich hab schon oft Filme gesehen wo Menschen ein Doppelleben führen und alles geregelt bekommen. Ich habe schon länger gemerkt das mit mir etwas nicht stimmt, nur konnte ich es nicht filtern was es sein konnte. Ich habe mich verändert und mein...