Dark Angel ,,Mein Weg zur Erlösung"

36.Kapitel

Sicht Chris:

Was bitte war das denn grade? Ich hatte schon Angst nachts nicht Herr meines Körpers zu sein und jetzt wurde ich auch noch am Tag mit solchen bösartigen Bildern gequält, aber warum?. Ich schlief erst mal ein, wachte aber recht schnell wieder auf. Ich wollte das mir mein Unterbewusstsein nicht noch mehr solche Szenen zeigte, wo ich nicht wusste wie ich sie deuten sollte. Ich hatte regelrecht Angst vorm einschlafen und hielt mich mit angeschaltetem Licht und einen Kaffee den ich mir in der Küche holte wach. Ich schaltete wieder meinen Laptop an und las noch mehr Beiträge unserer Fans. Bei manchen fehlten mir vor Wut die Worte und einige rührten mich zu Tränen.

Ich ging auf mein privates Profil und verfasste eine Nachricht, die ich dann abspeichern und morgen früh abschicken wollte.

Ich begann wie von selbst zu tippen.

Hallo ihr lieben,

Ich wollte nur mal ein kleines Lebenszeichen von mir schicken. Ich möchte mich für die vielen liebevollen Grüße bedanken, die ihr auf unserer Seite dagelassen habt.

Es geht mir soweit wieder ganz gut, auch wenn ich zur Zeit mit der Polizei versuche meine Unschuld in einigen Angelegenheiten zu beweisen. Ich weiß das ihr alles genau mitverfolgt, weil ihr auch sicher eure privaten Quellen habt. Ich hoffe aus tiefsten Herzen das ihr mich nicht verurteilt, denn nicht an allem was die letzte Zeit passiert ist war ich alleine Schuld. Ich bin mir sicher das ich bald wieder auf den richtigen Weg finden werde und wir als Ehrlichs wieder da weiter machen können, wie wo wir aufgehört haben.
Wir bleiben euch treu und wir hoffen ihr tut es auch.
Vielleicht sehen wir uns ja schon bald wieder, aber das weiß nur das Schicksal und niemand weiß was es für uns bereit hält.

Es wird jedenfalls den richtigen oder die richtige treffen. Das glaube ich ganz fest.

Tschüss Euer Chris Ehrlich

Ich speicherte die Mail ab und schloss den Laptop. Ich wollte keine Namen nennen, sondern nur indirekt darauf aufmerksam machen das ich auch Fans im Kopf hatte die mir wahrscheinlich die Pest an den Hals wünschen würden und wer zwischen den Zeilen lesen kann wird sicher wissen wer gemeint ist. Wer aber die Zeugen in der Nacht waren weiß ich immer noch nicht, aber das sollte ich morgen vormittag erfahren und sollte überrascht und enttäuscht sein wer es tatsächlich war.

Ich schlief dann tatsächlich total übermüdet ein. Meine Gedanken schienen auf den ersten Moment Ruhe zu geben, aber nichts desto trotz wachte ich am nächsten morgen wie vom Pferd getreten wieder auf. Ich blieb aber noch liegen weil sich bei mir alles drehte und ich das Gefühl hatte ich würde gleich umkippen wenn ich jetzt aufstehen würde. Ich schaute auf die Uhr und stellte fest das es schon 9.00 Uhr war und Eric gleich kommen würde. Also quälte ich mich doch wackelig aus dem Bett und ging ins Bad und machte mich fertig, so gut und so schnell es eben ging.

Andreas hatte mitbekommen das ich auf war und kam nach oben ins Bad. Als ich es mitbekam schickte ich ihn erschrocken sofort wieder raus. Dieser grausame Film der sich gestern vor meinem Augen abspielte kam mir wieder in den Sinn und ich drehte mich in der Dusche schnell um. Es ist ja nicht so das man sich gegenseitig auch nackt kennt weil wir Geschwister sind und wir uns auch blind durch die Arbeit vertrauen, aber dieser Film hat doch mehr angerichtet als ich dachte. Ich schämte mich auf einmal so vor ihm und auch vor anderen.

Auch wenn Andreas es gestern geschafft hatte mich zu beruhigen flammte diese Szene immer wieder in mir auf.

Nach gut 20 Minuten kam ich dann angezogen nach unten und Andreas gab mir einen Kaffee.

Andreas:
Na alles wieder in Ordnung?
Chris:
Nein, diese Bilder verfolgen mich weiter. Ich hab voll schlecht geschlafen und mir dreht sich alles.
Andreas:
Frühstücke erst mal, dann wird es sicher besser. Rede mit Eric am besten gleich über Deine Kreislaufprobleme und Schlafstörungen. Vielleicht kann er Dir da wenigstens helfen.

Nina saß nun mit am Tisch weil Andreas meine Blicke verstanden hatte das sie mit dazu kommen sollte. Sie wunderte sich zwar etwas wartete aber darauf was jetzt kommen würde.

Ich holte kurz Luft und erzählte ihr von dem Brief vom Gericht und was da drin stand. Jetzt schluckte sie bereits nachdem sie das hörte, aber das war ja noch nicht alles. Ich stand kurz auf und schob mein rechtes Hosenbein etwas hoch. Ihre Blicke wanderten immer wieder von meinem Knöchel ins Gesicht und zurück.
Nina:
Ist das....? Ne oder...?
Chris:
Ja ist es, und die behalte ich auch so lange dran bis die Verhandlung im Gericht war und fest steht für wie viele Jahre ich sitzen werde. Was das heißt wissen wir alle.
Ihr müsst die Kinder darauf vorbereiten das sie mich lange nicht sehen werden wenn das wirklich so kommt. Ich kann leider nichts ungeschehen machen. So gerne ich das auch tun würde, ich kann es nicht. Hat Mama mal nach mir gefragt? War sie schon mal wieder hier, seit ich zu Hause bin?
Nina:
Nein sie hat nichts gefragt, sie hat nur in Richtung Dein Zimmer geschaut und ist weinend gegangen, als sie heute früh kurz hier war. Sprecht Euch Bitte aus. Das kann so doch nicht weiter gehen mit Euch. Ihr quält euch doch beide.
Chris:
Sie muss den Anfang machen. Sie hat mich so hängen lassen. Ich habe nur reagiert.

Mit feuchten Augen ging ich wieder nach oben und legte mich auf das Bett. Ich holte meinen PC wieder hervor und öffnete Facebook. Ich rief die geschriebene Nachricht wieder auf und schickte sie auch auf Instagram online. Ich schloss den PC und stellte ihn auf den Tisch. Mir war klar das die ersten Reaktionen schon bald kommen würden und auch die Presse wird bald wieder aktiver werden. Ob und wie lange ich die Fußfessel verheimlichen kann wird sich zeigen. Jedenfalls hatte ich bei Facebook schon gesehen das uns sehr viele Fans abgesprungen waren und das wahrscheinlich noch nicht alle waren. Ich konnte schon ahnen warum Beate mit uns sprechen wollte.

Keine 5 Minuten später kam mein Bruder ins Zimmer und meinte.

Andreas:
Wann hast Du das denn geschrieben.?
Chris:
Heute Nacht als ich nicht schlafen konnte.
Andreas:
Mal sehen was Beate dazu sagt wenn sie das sieht. Sie will unbedingt mit uns reden. Warum weiß ich auch nicht, aber ich kann es mir denken. Wir werden es bald wissen.
Chris:
Da muss sie sich hinten anstellen. Ich hab grade andere Probleme wie mit ihr zu diskutieren. Wenn ich wirklich in den Knast gehe hat sich eh alles erledigt für mich. Die Fans warten nicht ewig bis ich wieder da raus bin. Viele sind ja jetzt schon weg. Meinst Du ich hab das noch nicht gesehen?
Andreas:
Fahr mal etwas runter wir klären das mit Beate zusammen.
Chris:
Hör auf mit Deinem ,,Beruhige Dich". Ich kanns nicht mehr hören. Seh doch der Realität ins Auge das alles vorbei ist. Unser Privatleben ist hin und unsere Karriere dank mir auch. Was gibt's da noch zu reden?

Andreas schaute mir geschockt nach als ich mich wieder in meiner Bettdecke vergrub. Es hatte geklingelt und Nina hatte die Tür für Eric geöffnet, der nun auf dem Weg zu mir nach oben war. Andreas ging nach unten und ließ mich alleine mit ihm. Das mein Bruder ihm gestern Abend aber noch mal geschrieben hatte wusste ich nicht. Er zog erst die Fäden die raus mussten und schmierte die Narben mit einer Pflegecreme ein die er mir dann da ließ. Er sprach mich an wie es mir sonst geht und ich redete offen mit ihm das es mir nicht so gut ging. Er ließ mir dann etwas pflanzliches da, damit ich zur Ruhe kommen kann und etwas damit ich nachts schlafen kann.

Er war genauso geschockt wie mein Bruder als er ging. Er sagte noch das ich mich immer bei ihm melden kann, wenn was ist und dann fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Nur kurz später hörte ich dann auch die Haustür und auch noch wie sich mein Bruder mit Nina unterhielt.

Ich hatte noch etwa anderthalb Stunden Zeit bis ich den Termin bei der Polizei hatte. Ich wollte noch etwas die Augen zu machen weil ich nach der Nacht noch immer ziemlich müde war.

Noch war ich ruhig, weil ich nicht wusste was auf mich zu kam, aber mein Gefühlskarussell sollte sich schon bald weiter drehen.

Aber in welche Richtung?