Dark Angel ,,Mein Weg zur Erlösung"

22.Kapitel

Sicht Andreas:

Ich hatte grade echt Schwierigkeiten mich wieder zu beruhigen nach dem Vormittag in der Klinik. Noch immer machte ich mir Sorgen um meinen Sohn, obwohl die Ärzte mir sagten das er stabil ist. Doch noch trauriger machte es mich das Schüler im selben Alter wie mein Sohn zu so etwas fähig waren und Aaron so schwer verletzt hatten. Nicht zu wissen wie es seinem Kind geht ist echt hart. Das aber gleich Chris sagen zu müssen das Aaron die Folgen der Medien zu spüren bekommen hat, wird noch härter und vor allem wenn Mama gleich ihrer Wut freien Lauf lassen wird, wenn sie Chris sieht.

Wie lange Aaron in der Klinik liegen wird, weiß noch keiner. Das kommt darauf an wie gut die Wunden heilen und er das geschehene verarbeiten kann.

Emily war es inzwischen auch aufgefallen das ihr großer Bruder zu Hause fehlte und auch die Aufregung die zwischen Nina, mir sowie Mama  herrschte war ihr nicht entgangen und so stellte sie Fragen. Wir erklärten ihr vorsichtig was heute passiert ist und sie fing an zu weinen. Ich nahm sie in den Arm und tröstete sie, während sie sich mit ihrem kleinen Kopf dicht an meine Brust kuschelte und weiter weinte. Es war für sie auch ein Schock genauso wie für uns. Nur gingen wir Erwachsenen anders damit um wie die Kinder. Emily nahm das aber grade mit Aaron ziemlich mit und hofft genauso das es ihm schnell wieder besser geht. Es dauerte etwas bis sie sich wieder beruhigt hatte.

Mama beobachtete uns von etwas weiter weg und holte immer wieder  scharf Luft weil sie ihre Wut grade vor der kleinen zu verbergen versuchte. Doch so richtig wollte das nicht funktionieren. Sie ist echt sauer auf die Medien im allgemeinen und auch auf Chris weil er der Grund für diesen Vorfall in der Schule war.

Jetzt übernahm meine Frau die Kinder denn wir machten uns auf den Weg zur JVA nach Herford. Wie Chris die Nacht verbracht hatte und ob es bei Chris in der Nacht Zwischenfälle gab, wissen wir bisher ja noch nicht. Ich hoffte das bei ihm alles ruhig war und sein Unterbewusstsein ihm durch die Medikamente Ruhe ließ.

Wie wird das wohl dann heute Nacht sein wenn er von uns erfahren hat was heute mit Aaron passiert ist. Bis jetzt sind das nur Spekulationen. Genau wissen wir es erst wenn wir es ihm gesagt haben und wir sehen wie er regiert.

Wir waren sehr ruhig im Auto. Ich dachte an Aaron und Mama an Chris. Sie überlegte sich sicher schon was sie ihm gleich sagen wird. 

Wir kamen etwa 20 Minuten später dort an und ließen uns zu Chris bringen. So wie es aussah wurde Chris inzwischen in eine Zelle gebracht, denn der Beamte brachte uns nicht zur Krankenstation sondern zu den Zellenböcken. Das würde heißen das es Chris besser geht und er verlegt wurde.
Wenn es so ist hoffe ich das ihn die Nachrichten wegen Aaron nicht wieder zurückwerfen werden. Aber das werden wir später sehen, wenn wir mit ihm sprechen konnten.

Wir wurden zu einem Aufenthaltsraum gebracht wo wir auf Chris warten sollten. Gut 10 Minuten später wurde er dann auch gebracht und er setzte sich noch sehr schmerzgeplagt und müde zu uns an den Tisch. Seine Rippen machten ihm anscheinend noch immer Probleme, aber die Wunden sahen wohl soweit gut aus.

Ich wusste das wir heute nicht viel Zeit haben werden, denn Chris konnte so wie er sich schon setzte nicht lange so sitzen. Das bestätigte er mir auch das er in seiner Zelle in der er jetzt ist noch viel liegt, weil die Schmerzen dann nicht so schlimm sind. Schmerzmittel bekommt er immer noch so wie er mir grade sagte und das ist auch nötig, so wie er sich bewegt. Er erzählte uns eben im Gespräch das er tagsüber in der Zelle sein wird und er in der Nacht in der Krankenstation ruhig gestellt wird weshalb er die Zugänge auch noch in den Venen hatte. Sie wollen sicher gehen das es keine Zwischenfälle weiter gibt.

Auf die Nachfrage wie die letzte Nacht war, konnte er mir nichts eindeutiges sagen, was wohl gute Nachrichten sind. Dann war wohl alles ruhig.

Chris sah mir an das mich etwas beunruhigte und er sah Mama auch an das sie nicht so entspannt ist wie sonst. Ich sah wie seine Blicke zwischen uns beiden immer hin und her wanderten, aber er blieb immer wieder bei mir hängen, denn er spürte das ich ihm etwas sagen wollte, mich aber irgendwie nicht traute und das war für ihn Alarm genug genauer nach zu fragen.
Er sah auch Mama an, dass es immer mehr in ihr brodelte, denn das war sie nur sehr selten, aber wenn sie sauer war dann richtig und so wirkte sie grade. Nur konnte hier keiner von uns beiden jetzt vor ihr flüchten und ich befürchte das Mama gleich sehr deutlich werden wird.

Chris holte vorsichtig tief Luft auch wenn ihm seine Lunge sichtlich weh tat. Sein Blick ruhte nun auf mir bevor er fragte:

Chris:
Andreas, was ist los? Du siehst ziemlich entsetzt und fertig aus und Mama wirkt auch mächtig wütend. Oder liege ich da falsch. Haltet mich nicht für doof, ich hab Augen im Kopf.
Andreas:
Mir stiegen die Tränen in die Augen noch bevor ich was sagen konnte und der Kloß den ich im Hals hatte wurde immer größer weil ich grade an Aaron dachte. Mamas an mich gerichteten Blicke deuteten mir das ich Chris das mit Aaron jetzt sagen sollte, auch wenn Chris das vermutlich gleich selber nur schwer verkraften wird.
Chris:
Mama, warum sagt ihr nichts? Ich seh doch das ihr mir was verheimlicht.
Elly:
Das muss Dir Andreas selber sagen.
Andreas:
Mama bitte, es ist grade schon alles schwer genug das Chris hier drin sitzt und unserer aller Zukunft ungewiss ist, aber was die Kinder jetzt wegen den Medien aushalten müssen, dass haben sie nicht verdient. Wir können jetzt nur abwarten wann sie Aaron wieder wach werden lassen. 
Chris:
Was hast Du da grade gesagt? Was ist mit Aaron?
Andreas:
Ich zögerte mit der Antwort was Chris schon sichtlich nervöser machte, weil ihm an seiner Nichte und seinen Neffen sehr viel liegt. Schweren Herzens setzte ich aber dann doch zur Antwort an, denn wir hatten nicht sehr viel Zeit. 
Er ist heute in der Schule in seiner Klasse sehr brutal von seinen Mitschülern zusammen geschlagen worden weil er für Dich Partei ergriffen hat. Er liegt schwer verletzt auf der Intensivstation nachdem er mehrere Stunden operiert worden ist. Sie halten ihn bewusstlos solange sein Körper sich selbst heilen muss. Er ist zwar stabil aber gut geht es ihm nicht wirklich. Du hättest ihn mal sehen müssen. Er ist übersät von blauen Flecken und Blutergüssen, hat Prellungen und eine gebrochene Nase. Es ist in der Klasse ein Streit eskaliert und jetzt muss er es ausbaden und das ist Deine Schuld, weil Du Dich so verändert hast.
Elly:
Das kannst Du jetzt nicht von der Hand weisen. Diesmal musst Du Dir den Schuh leider anziehen. Hier lies doch mal was die Medien so über Dich schreiben. Es macht mich einfach traurig zusehen zu müssen wie Du hier vor die Hunde gehst und Deine Zukunft weg wirfst. Meinst Du es war lustig Dich gefesselt sehen zu müssen und von Andreas erfahren zu müssen das sie Dich Nachts unter Medikamente setzen damit Du hier nichts anstellen kannst oder auf Beamte los gehst, um abzuhauen und Du draußen auf fremde Leute losgeht und das Du davon nichts mehr weißt ist einfach unvorstellbar für uns alle.
Ich gab Chris den Artikel zum lesen der für diesen Streit verantwortlich war.
Weist Du eigentlich was sonst noch alles da draußen los ist? Eure Tour wurde auf unbestimmte Zeit abgebrochen, eure Fans springen euch bis auf einen festen Kern ab und Beate ist stinksauer weil sie deswegen in Arbeit erstickt und die Kinder geraten immer mehr zwischen die Fronten weil Du dich nicht im Griff hast. Was ist nur los mit Dir? Bitte Chris komm wieder zu Dir und das schnell, bevor noch einer der Kinder verletzt werden wird. Aaron hats wirklich böse erwischt. Wenn das euer Vater hätte miterleben müssen, er würde sich im Grabe umdrehen.
Auch mir schlägt dieses Gespräch auf den Magen und es tut weh das so deutlich zu sagen.
Chris:
Meinst Du das erst Mama?
Elly:
Ja ich meine das voll Ernst. Es muss sich etwas ändern.
Andreas:
Mama, das musste jetzt aber nicht sein.
Elly:
Doch musste es, Du hast es ja nicht fertig gebracht zu sagen was gesagt werden muss.
Andreas:
Es gibt im Moment auch wichtigeres.

Mehr konnte ich dazu auch grade nicht sagen, denn ich merkte das mit jedem Wort was Mama ihm mehr an den Kopf schmetterte seine Laune mehr in den Keller ging und seine Gefühle ihn überrollten. Er hatte Tränen in den Augen und seine Körperhaltung wurde auch zunehmend angespannter. Er hatte auch Schmerzen. Das sah ich daran das er versuchte sich anders hinzusetzen und er immer unruhiger wurde. Es tat ihm weh was wir ihm da grade sagten, denn auch ihm wurden die Konsequenzen aus seinem Handeln allmählich deutlicher. Er wurde immer ruhiger und sagte kaum noch was, außer,,Es tut mir leid".

Die Worte von Mama hatten gesessen. Er begann nachzudenken, aber welche Auswirkungen das wohl auf sein Gemüt in der Nacht bei ihm haben würde, wird sich noch zeigen.

Ob der morgige Tag nach heute wohl endlich eine positive Wendung bringen wird?