26.Kapitel

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Sicht Andreas:

Ich betrat unser Haus und meine Frau Begrüßte mich mit einer herzlichen und liebevollen Umarmung. Ich spürte das sie sich Sorgen gemacht hatte weil ich so lange weg war. Sie weiß aber, dass ich nie ohne Grund so lange weg bin, weil mir die Zeit mit meiner Familie sehr kostbar ist und das dann meistens einen triftigen Grund hat.

Ich wollte als erstes wissen ob meine Mutter noch da war, aber Nina sagte mir das sie inzwischen zu Hause bei sich war, weil ich ihr zu lange weg war. Innerlich dachte ich mir, gut das sie mir jetzt nicht vor die Nase kam. Meine Frau merkte mir an das ich im Moment erschöpft, aber auch wütend war. Sie wusste nur nicht warum. Ich ging erst mal im Garten Luft holen bevor ich in der Lage war mit meiner Frau über das zu sprechen was heute alles passiert war. Es fiel mir schwer jetzt meine Gedanken zu ordnen und das Nina zu sagen. Noch schwerer zu glauben war es für mich das mit Mama noch klären zu müssen was Chris mir gesagt hatte in Bezug auf Amelias Tod und das Chris das nicht mehr lange durchhalten wird. Was hat Papa damit nur zu tun? fragte ich mich. Wir ließen den Abend nachdem die Kinder im Bett lagen noch bei einem Glas Wein ausklingen.

Nina erzählte mir das sie heute auch bei Aaron war und ihn besucht hat und ich erzählte ihr von meinem Tag heute.

Sie stand auf und fragte mich ob das ein schlechter Scherz war, doch ich verneinte und schaute sie sehr ernst an. Sie wusste das ich dringend so bald wie möglich mit meiner Mutter sprechen muss. Ich schrieb ihr heute noch eine Nachricht das ich morgen mit ihr sprechen will und ich bei ihr vorbei kommen werde. So konnten wir uns in Ruhe und allein unterhalten.

Ich fragte meine Frau ob die Polizei bei uns angerufen hatte. Sie schüttelte mit dem Kopf und fragte warum ich fragte. Die Nachricht das die Frau wach war, war die erste Gute seit langer Zeit und ließ bei uns beiden etwas Hoffnung aufkommen. Ich hoffte allerdings auch auf ein Traumtreffen mit Papa weil ich noch immer sehr ratlos wegen der Aussage von Chris war. Es machte mir Angst. Papa muss einen Grund gehabt haben warum er das Chris so hat durchblicken lassen und ich wollte wissen, welchen.

Mir hallten aber auch noch die Worte des Polizisten im Ohr nach. Also holte ich meinen Laptop und fing an zu suchen. Ich öffnete Google und gab verschiedene Suchbegriffe ein. Ich wollte unbedingt wissen was der Beamte gemeint hatte und war jetzt um einiges schlauer was meinen Bruder betrifft. Ich merkte gar nicht wie die Zeit verging und wurde müde.

Ich ging heute Nacht sehr unruhig und mit viel Wut im Bauch ins Bett. Für meinen Bruder hoffte ich das er nach der guten Nachricht heute etwas Ruhe bekommt und sein Unterbewusstsein ihn mal nicht quält.

Ich schlief besorgt ein und hoffte Papa zu treffen. So war es auch in den frühen Morgenstunden.

Ich stand bei Papa am Grab und rief nach ihm. Das machten wir immer wenn wir Kummer oder Sorgen hatten. Meist hatte er einen Rat parat, so hoffentlich auch heute Nacht. Ganz in Gedanken versunken berührte er mich an der Schulter und ich blickte ihn fragend an.

Papa:
Du willst Antworten stimmts? Ich weiß wie es um Deinen Bruder steht, aber ich darf es Dir nicht sagen. Es gibt in ihm ein Kampf zwischen dem Chris den Du und ich und wir alle kennen und dem Bösen, was versucht ihn zu übernehmen und in den Tod zu treiben versucht. Im Moment hat die Dunkle Seite die Überhand und ich komme nicht mehr an ihn ran. Ich konnte ihm nur noch sagen das er mit Mama sprechen soll weil sie etwas weiß, was für euch und vor allem für Chris wichtig ist. Es könnte ihm helfen die richtige Entscheidung zu treffen die ihm entweder in sein normales Leben zurück bringt oder in ein Leben zwischen den Gesetzen auf der Flucht vor der Polizei. Sollte er sich dafür entscheiden gibt es kein Zurück mehr für ihn und ihm wird der Weg zu mir nach oben versperrt und das ohne eine zweite Chance es gut zu machen. Dann wird er zu dem werden was grade in ihm ist. Chaos, Verzweiflung und getrieben von Rachegedanken. Noch gibt es eine kleine Chance für ihn. Eine sehr kleine.
Andreas:
Was weiß Mama?.
Papa:
Frag sie ganz klar nach Amelias Unfall. Mehr darf ich Dir nicht sagen das musst Du selber raus finden. Sie trägt diese Last auch unbewusst weil sie ihr Herz vor Trauer verschlossen hat. Chris trauert auch aber auf diese Weise. Er kann nicht abschließen.  Verurteile ihn bitte nicht. Er ist ein guter Mensch der zutiefst verletzt worden ist und so den Hass und den Zorn in sein Herz gelassen hat. Ich kann den Racheengel in ihm nicht aufhalten. Er hat Zuflucht in Ihm gefunden weil er voller Wut und Rachegedanken war. Das muss er selber aus eigener Kraft schaffen, sonst ist er verloren. Versuch ihn zu retten und das Gute in ihm wieder zu wecken. Ich bitte Dich. Klärt den Unfall auf. Nur so kann Chris erlöst werden und wieder zu sich selbst finden.
Andreas:
Du sagst das so einfach, aber so einfach ist es nicht. Er steckt schon zu tief in der Teufelsspirale drin. Man kann die Zeit leider nicht zurück drehen. Es ist dafür schon zu spät. Wir können nur versuchen es noch halbwegs so hinzukriegen das Chris nicht für immer im Knast sitzen wird.
Papa:
Wir sehen uns schon bald wieder. Haltet durch.

Nach den letzten Worten von Papa war er dann auch wieder verschwunden und ich schreckte total nass geschwitzt hoch. Mein Herz raste und mein Puls war fern ab von normal. Ich hatte beunruhigende Worte von Papa bekommen und entschied mich meinem Bruder zu helfen so gut es nur geht. Selbst Nina bemerkte das ich schwer mit mir zu kämpfen hatte. Ich ging kurz nach draußen und ging auf dem Rückweg im Bad vorbei und versuchte mich wieder runter zu fahren. Meine Gedanken kreisten noch immer um Mama und Chris und noch immer war ich grade kein Stück weiter. Ich ging wieder ins Bett und versuchte weiter zu schlafen. Es dauerte eine Weile aber irgendwann schlief ich wieder ein.

Nina wich mir in dieser Nacht nicht mehr von der Seite, denn auch sie machte sich jetzt nach meiner Reaktion Sorgen. Ich kam aber doch recht schwer aus dem Bett und mir fiel es nicht leicht in den normalen Alltag zu finden bei dem was ich seit gestern wusste. Ich hatte irgendwie Angst vor dem was ich noch erfahren würde und ich hatte das erste mal Angst meiner Mutter gegenüber zu treten nach der Nachricht die sie von mir bekommen hatte. Ich holte mir einen Kaffe um richtig wach zu werden. Meine Frau wollte heute die Kinder weg bringen und mir ein bisschen Ruhe gönnen, denn sie wusste das mir heute ein schwerer Gang mit ungewissen Ausgang bevorstehen wird.

Nina weiß auch wie Mama drauf sein kann und sie gab mir die Gelegenheit noch mal durchzuatmen bevor ich mich auf den Weg machen wollte.

Ich gab Nina noch einen Kuss nachdem sie zurück war und fuhr los.

Dark Angel ,,Mein Weg zur Erlösung"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt