Kapitel 13

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PoV Levi

Ich hatte nicht wirklich Lust ihre Familie kennenzulernen aber einfach nur weil ich schon jetzt wusste das ich mich verdammt zusammenreißen muss um ihrem Bruder keine Respektschelle zu verpassen.
Von ihren Eltern mal ganz zu schweigen.

Die Pause war im Nu vorbei doch mein Körper fühlte sich so schwer wie Blei an und drückte mich mit aller Kraft in die Bank.
Ich fühlte mich einfach faul und entspannt.
Hatte keine Lust auf irgendwas.

»Komm..lass uns gehen. Der Unterricht fängt gleich an« man sah ihr an das sie ebenfalls keine Lust darauf hatte zurück in diesen stickigen Raum zu gehen.
»Oder wir bleiben einfach hier und kiffen solange bis wir gar nichts mehr spüren?« fragte ich sie hoffnungsvoll woraufhin sie grinsend den Kopf schüttelte.

»Ich fühle schon jetzt nichts mehr..mein Kopf ist wie leergefegt was nicht unbedingt schlecht ist..es ist verdammt befreiend gar nichts zu denken«
»Ja,oder? Also lass uns einfach hier bleiben. Es sind eh nur noch zwei Stunden Mathe,wir verpassen also nichts«

Akaya legte wie so oft den Kopf in ihre Hände und ihre fast komplett von ihren Haaren verdeckten Augen funkelten mich an.
Sie waren leicht gerötet und irgendwie glasiger als sonst.

»Also..was sagst du?«
»Ja,scheiß drauf. Ich habe eh keine Lust aufzustehen..oder mich überhaupt zu bewegen«
Sie streckte sich kurz und legte sich anschließend auf die Bank.
Ihren Kopf legte sie dabei in meinen Schoß mit den Worten "So ist es bequemer"

Und so lagen wir einfach da.
Unterhielten uns und kifften ein bisschen.
Es war so ungezwungen und unsere Gespräche liefen wie immer von ganz alleine.

»Wir sollten wohl gehen..unser Unterricht wurde vor ner' halben Stunde beendet und meine Eltern fragen sich sicher wo ich bleibe«
»Du hast wohl Recht«
Sichtlich widerwillig erhob sie ihren Kopf und stand auf.
»Na komm Opi« sagte sie grinsend und hielt mir ihre Hand hin.

»Ich kann alleine aufstehen..« sagte ich nahm ihre Hand dann aber doch.
Sie war warm.
Viel wärmer als eine normale Hand bei fünf Grad draußen.

»Ist dein Bruder schon zu Hause?« fragte ich sie als wir den Gehweg hinab liefen.
»Vermutlich..manchmal lässt ihn meine Mutter auch einfach zu Hause dann macht er nichts außer den ganzen Tag Chips zu fressen und Pornos zu gucken«

Ich hatte viel über ihren Bruder erfahren.
Aber um es grob zusammenzufassen: Er ist niemand mit dem ich mich jemals unterhalten könnte ohne das Bedürfnis zu bekommen,ihn zu schlagen.

»Wir sind da« meinte sie und kramte ihren Schlüssel heraus.
Das Gebäude in dem sie lebte sah um einiges besser aus als meines aber trotzdem nicht luxuriös.

Wir mussten weniger Treppen laufen als bei mir Zuhause was ich auch gut fand.
Akaya schloss die Tür auf und sofort hörte man die Stimme einer Frau.

»Warum zum Teufel kommst du so spät? Bist du komplett-« die Frau mit den kurzen blonden Haaren stockte als sie mich erblickte und ihr gerade eben noch zorniges Gesicht verwandelte sich in ein fast puppen ähnliches Lächeln.

»Oh Hallo! Wer bist du denn?« fragte sie und lehnte sie leicht vor so das ich eine Duftwolke ihres Parfüms abbekam.
»Levi« sagte ich und versuchte meine Stimme möglichst neutral zu halten.

»Levi also..freut mich dich kennenzulernen. Kommt doch rein!«
Sie wirkte freundlich und wie die perfekte Mutter.
Akaya die an mir vorbeilief verdrehte die Augen und machte sich nicht einmal die Mühe "Hallo" zu sagen.

Es verwunderte mich nicht wirklich.
Trotz dessen das sie normalerweise überraschend respektvoll ist.
Wenn man an jemanden denkt der Drogen nimmt dann hat man normalerweise jemandem im Kopf der innerlich und äußerlich hässlich ist.
Doch Akaya war nichts von beidem.

»Also ist das dein Freund,Liebes?« fragte die Blondine als wir die Wohnung betreten hatten.
»Ein Freund« sagte sie knapp und wollte schon weiter laufen doch ihre Mutter hielt sie locker am Arm fest woraufhin sie zusammenzuckte.

»Ich habe gerade einen Auflauf gemacht. Lasst uns doch alle zusammen essen und uns besser kennenlernen. Du kannst mich übrigens Claudia nennen« meinte sie an mich gerichtet und drückte mich anschließend in die Wohnstube die ziemlich modern eingerichtet war.

Am Tisch saßen schon zwei weitere Leute.
Vermutlich ihr Vater und ihr Brüder.
Leicht wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten.
Diese Menschen hatten ihr so viel Leid zugefügt.

»Ich hab kein Hunger..« murrte Akaya,lief aber trotzdem mit in die Wohnstube.
Vermutlich weil sie mich mit diesen Irren nicht alleine lassen wollte.

Die Blondhaarige rannte noch schnell raus und kam mit zwei Tellern wieder.
Sie hatte nicht mal ihre Tochter eingeplant..

Akaya und ich setzten uns hin und Claudia füllte unsere Teller bevor sie,sie vor uns stellte.
»Wer is'n das?« hörte ich eine tiefe Stimme neben mir und sah in das Gesicht von ihrem Bruder.
Er ist sicherlich der Frauenschwarm an seiner Schule,das konnte ich nach einem Blick beurteilen.

»Das ist Levi« antwortete Claudia und lächelte mich lieblich an,
»Aha und was will der hier? Warte mal- oh Gott sag bloß du hast endlich einen abbekommen,Akaya?!« seine spöttische Stimme brachte das Blut in meinen Adern zu kochen doch äußerlich ließ ich mir nichts anmerken.

»Tom..Schatz,lassen wir das beim Essen,ja?« sagte Claudia und drückte dem Teenager einen Kuss auf die Stirn.
»Warum? Soll er doch wissen auf was er sich einlässt..Ey Kumpel..die ist nicht ganz richtig im Kopf. Beende es solange du noch kannst«

Seine Hand hatte er freundschaftlich auf meine Schultern gelegt doch mit kaltem Blick und eisernem Griff entfernte ich diese.
War dabei innerlich leicht angewidert.
»Fass mich nicht an.."Kumpel"« das letzte Wort triefte nur so vor Verachtung und sein daraufhin geschockter Gesichtsausdruck war wirklich amüsant.

»Ich hab kein Hunger..und auch kein Bock auf euch« mit diesen Worten stand sie auf und verließ mit stapfenden Schritten den Raum.

»So ist sie immer..zickig und aufmerksamkeitsgeil..mach dir nichts draus« sagte der Mann mittleren Alters der sich gerade zum ersten Mal äußerte.

Nein,so war sie nie.

Drugs Love | Levi x OcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt