»Oh.« hauchte Liz und betretenes Schweigen erfüllte die Runde.
»Warum? Doch nicht wegen ein bisschen Kiffen, oder?« brach Ace die Stille wurde aber so gleich giftig angefunkelt.»Das geht uns nichts an.« sagte Mila.
»Mit dir hab ich nicht geredet du dumme Schlampe!« schrie Ace, eindeutiges Aggressionsproblem.»Ace im Ernst, halt die Fresse.« zischte Liz woraufhin der rosahaarige nur das Wort "Hure" brummte was Liz nicht zu stören schien.
»Nein, ist schon gut. Wegen Heroin.« sagte ich, versuchte dabei möglichst locker zu klingen. Viele Menschen machen aus einer Mücke einen Elefanten.»Und du lebst noch? Krass.« sagte Ace, klang dabei schon fast anerkennend.
»Warum?« fragte ich. Klar, es ist gefährlich aber nicht sofort tödlich. Zumindest nicht gleich.
»Normalerweise ist bei Heroin Endstation. Aus und Vorbei. Mein Alter ist auch daran gestorben und so ziemlich jeder in meiner Familie«
Seine Stimme war neutral und sein Gesichtsausdruck absolut nichtssagend.
Also entweder war er gut im verstecken oder einfach nur eiskalt.Wieder war es still auf dem Dach.
Jeder sparte sich unnötige Kommentare, was ich gut fand.
Es war sicher zehn Minuten leise ehe Ben sich räusperte und mich charmant angrinste.»Jedenfalls ist es schön das du hier bist, wir werden gut auf dich aufpassen.«
Verkrampft lächelte ich.
Aufpassen? Gott, das klang wie aus einem Horrorfilm und die Leute die diese Sätze hören, sterben als erstes.»Genau, glaub mir..wenn du bei uns bist kommt dir keiner zu nahe. Forever Together!« sagte Mila und stupste mich mit ihrer Schulter an.
Ja sicher du Prinzessin Lillifee..
»Das ist nett aber ich brauch keine Bodyguards.«»Tu nicht so stark, du hast unsere Schule noch nicht gesehen« brummte Ryoto.
Ich hatte sie noch nicht gesehen hatte plötzlich aber auch keine Lust mehr darauf.»Mach ihr doch keine Angst du Volltrottel. So schlimm ist sie ehrlich nicht.« beschwichtige Liz.
»Ja, wenn du auf Gossenkids, ein zerfallendes Gebäude oder Geschmiere an den Wänden stehst.« zischte Ryoto und legte seinen Kopf in den Nacken.»Wie auch immer..du hast ja uns.« hauchte Liz ergeben und legte einen Arm um meine Schultern.
»Wenn die Schule wirklich so schrecklich ist, warum ist sie dann nicht geschlossen? Sollte man Teenager aus Wohngruppen die schon genug Scheiße erlebt haben an diesen Ort schicken?« fragte ich und ließ den Arm der schwarzhaarigen vorerst da.»Denkst du das sich irgendjemand wirklich für uns interessiert? Das Jugendamt ist doch einfach froh das wir nicht mehr ihr Problem sind.« sagte Ace gedehnt und starrte betreten auf den Boden.
»Das stimmt nicht..Anja, meine Vertraute vom Jugendamt, hat sich wirklich um mich gesorgt und..« mir fehlten die Worte.
Ich war ihr doch wichtig, richtig?
Sonst hätte sie sich nicht solch eine Mühe gemacht.»Ach ja? Hat sie das? Besonders schwierige Fälle bringen besonders viel Geld ein. Mit Sicherheit hat sie sich an einem naiven, kleinen gestörten Mädel ein goldenes Näschen verdient.« antwortete mir Ace.
In seiner Stimme lag keine Gehässigkeit und trotzdem brachten seine Worte meinen Kopf zum kochen.»Ich bin nicht gestört, du vielleicht aber ich sicher nicht! Krieg erstmal dein verdammtes Agressionsproblem in den Griff bevor du mich naiv nennst.«
Ich stand auf, kletterte die Treppe runter und sah auf der letzten Stufe Amelie, die Betreuerin hier mit einem Kaffee in der Hand. Sie sah mich auch, blickte aber sofort gezwungen zur Seite. Sie wusste was wir taten.
Ace hatte Recht. Niemand interessierte sich für uns.-
»Er hat komplett übertrieben. Es ist zwar ein Gymnasium, zumindest wurde es als solches anerkannt aber es ist nicht schwer und auch nicht fürchterlich! Du kannst easy dein Abi machen! Und Amelie ist wirklich nett aber außer Kaffee zu schlürfen, macht sie nichts. Vermutlich hat sie's einfach aufgegeben aber egal sind wir ihr nicht.« es war der nächste Morgen, mein erster Schultag und Liz hielt mir eines ihrer Kleidungsstücke vor die Brust.
Gestern Abend hatte ich mich noch mit Hanji und ihrem Mitbewohner Erwin für heute Nachmittag verabredet, Amelie hatte wie erwartet nichts dagegen solange ich pünktlich zu Hause bin und sie weiß wo ich bin.
»..Also kein Stress.«
»geschenkt.« antwortete ich genervt.
Es war fünf Uhr morgens. Ich musste extra so früh aufstehen damit Liz mich einkleiden kann.
Es sei nötig, meinte sie.
»Was stimmt mit meinen Klamotten nicht?«
fragte ich obwohl ich mir die Antwort schon denken konnte.»Nichts. Naja außer das du wie ein Schluck Wasser aussiehst.«
Hart aber wahr. Style besaß ich wirklich noch nie. Es kümmerte mich nicht, ich fand es gut in der Masse unterzugehen.»Ach und du solltest dich bei Ace entschuldigen. Man sieht's ihm nicht an aber deine Worte haben ihn krass verletzt.«
Empört schnaubend drehte ich mich zu ihr.
»Und er mich nicht? Er hat mich gestört und naiv gennant!«
»Ja und du hast sein größter Problem angesprochen. Schau mal, die Beleidigung und all der Kack..damit ist er nicht geboren worden aber er versucht wirklich sich zu verbessern..«
Sie lachte kurz auf und sah aus als würde sie gerade in Erinnerungen schwelgen. In schönen aber dennoch bitteren.»Früher hat er uns den Tod gewünscht und uns dann verkloppt. Jeden Tag aufs Neue aber hey- Veilchenblau passt super zu meiner Augenfarbe.« sie zuckte mit den Schultern.
»Ich vermute mal einfach das er es im Leben nicht einfach hatte also warum kann er nicht aufpassen was er sagt? Das mit dem naiv stimmt nicht aber gestört bin ich schon irgendwie und deswegen war ich so sauer. Er sollte es besser wissen.«»Red am besten selbst mit ihm.« schlug sie vor und legte mir einen Rock zur Seite.
»Er hasst mich.«
»Nop, zumindest nicht mehr als uns am Anfang.« sie zuckte wieder mit den Schultern.»Den Rock zieh ich ganz bestimmt nicht an!« kommentierte ich ihre Outfitwahl die aus sehr wenig Stoff bestand. Hey, war dieses daneben liegende Top nicht total transparent?
»Warum hab ich geahnt das du so was sagst? Schön. Dann das hier und ich akzeptiere kein Nein.«
Ich traute mich gar nicht zu schauen was sie jetzt aus ihrem Kleiderschrank gefischt hatte.»Wir haben fast Winter! Bist du bescheuert?«
Sie hatte mir eine kurze Hose und ein Bauchfreies T-Shirt ins Gesicht geworfen.
»Du bist unmöglich Kay!«
Kay..gleicher Spitzname den mir mein Bruder verpasst hatte. Apropos mit ihm wollte ich auch bald telefonieren.Nach vielen Gemecker ihrerseits bekam ich einen schwarze..und vor allem lange Hose und einen roten Sweater.
Meine glatten Haare drehte sie mit einem Lockenstab schön zurecht und Schminke bekam ich auch verpasst.
Ich selbst schminkte mich entweder gar nicht oder nur mit Concealer und Augenbrauenzeug aber Liz machte aus meinem Gesicht ein Kunstwerk.
-
»Da seid ihr ja endlich..« motzte Ryoto als wir das Haus verließen, wo schon alle auf uns warteten.
»Guten Morgen Ladys. Siehst gut aus Kayla« sagte Ben fröhlich und machte uns die Autotür auf.»Kann's losgehen?« fragte Amelie als wir alle gequetscht nebeneinander saßen, ich hatte das Glück neben Ace zu sitzen.
Sophie und Paul hatten eine halbe Stunde früher als wir Unterrichtsbeginn und waren schon weg. Mal sehen, wann ich die Beiden kennenlerne.Keiner antwortete ihr, es war nur missgelauntes Gebrumme zu hören.
Ein typischer Schultag eben, doch er sollte nicht normal bleiben.

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Drugs Love | Levi x Oc
FanfictionEs kann nicht gut gehen wenn zwei Menschen, die sich selbst und ihr Leben nicht im Griff haben zueinander finden,oder? Seit fast vier Jahren ist Akaya in einer Klasse voller selbstsüchtiger Idioten. Sie hat schon lange aufgehört, Dinge in Frage zu s...