Kapitel 60

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PoV Levi

Mit niedergeschlagenem Gefühl lief ich zur Wohnung von Erwin und Hanji.
Wie konnte ich bloß so einen Miest labbern?
Noch dazu hatte ich übertrieben.
Typisch, ich stieß jemanden weg der so viel für mich getan hatte.

Vorerst wollte ich sie alleine lassen, später würde ich versuchen mit ihr zu reden.

Meine Stimme war im Arsch und trotzdem lächelte ich zumindest innerlich als mir Hanji und Erwin die Tür öffneten.
»Ich wünschte, ich hätte sagen können: "Mensch, du bist aber größer geworden!" Aber nein, unser Levi ist genauso klein wie immer.« sagte Hanji glücklich und schloss mich euphorisch in ihre Arme was ich still ertrug.

»Hast uns gefehlt, Kleiner.« brummte Erwin, nahm mich auch in den Arm und klopfte mir freundschaftlich auf den Rücken.
»Ihr mir auch, zumindest fast. Ich hatte beinahe vergessen wie nervig ihr sein könnt.« antwortete ich aber nicht ohne kurz zu schmunzeln.

»Wo hast n' du Akaya gelassen?« fragte Erwin und schloss die Tür hinter uns.
Da war es wieder, dieses üble Ziehen in der Brust.
»Quetscheente.« sagte ich.
Das war unser Codewort für "Ich will nicht darüber reden"
Es war ewig her, seit wir dieses Wort ausgewählt hatten und trotzdem erinnerten sich die beiden und nickten bloß.

»Und wie ist es in diesem Kaff?«
»Stimmt es, dass du clean bist?«
fragen Erwin und Hanji hintereinander.

Zuerst antwortete ich dem Blondhaarigen der genüsslich an einer eiskalten Cola nippte und mir auch eine hinschob.
»Geht so. Die Menschen sind sturzlangweilig und spießig aber es ist friedlich.«

»Und ja, bin ich. Doch das Schlimmste kommt erst noch..ich muss durchhalten.« brummte ich, nippte dabei an dem Getränk und schleckte einen Tropfen vom Rand der Glasflasche ab.

»Das schaffst du.« sagte Hanji entschlossen während Erwin finster dreinblickte.
Er war sich da wohl nicht so sicher aber ich auch nicht.
»Genug von mir.« murmelte ich und stellte die Flasche wieder ab.

»Nein! Eine Frage noch..hast du's verkackt?« fragte Hanji, meinte dabei wohl Akaya.
»Quetscheente.« sagte ich erneut, diesmal mit festerer Stimme.

»Schön!« sie warf theatralisch ihre Hände in die Luft.
»Dann reden wir über uns. Ich hab letztest eine super süße Teekanne gekauft!« sagte sie und so kam es das wir den ganzen Nachmittag redeten und Tee tranken.
Über alte Zeiten.

-
»So. Und jetzt will ich wissen was du unser Akaya angetan hast.« brummelte Hanji nach vielen vergangenen Stunden.
»Ich hab angedeutet Schluss zu machen.« antwortete ich. Bereute erneut meine Worte.
»Also erstmal..ich wusste gar nicht das ihr zusammen seid, herzlichen Glückwunsch! Und zweitens..du hast was?! Haben dich alle guten Geister verlassen?!« schrie sie.
Ein lautes Stimmorgan hatte sie alle Male.

»Ruf sie an. Der Abend ist noch lang und zu viert ist es spaßiger. Redet euch einfach aus. Streit kann man klären.« mischte sich nun auch Erwin ein.
»Ich kann sie nicht so einfach anrufen, nicht nachdem ich so scheiße war.«

»Doch!« antworteten beide wie aus meinem Mund und Hanji gab mir ihr Handy.
»Bei deinem Handy würde sie vielleicht nicht rangehen.« erklärte sie noch womit Hanji wahrscheinlich gar nicht so unrecht hatte.

»Hey, bevor Du etwas sagst: Es tut mir leid.« sagte ich sofort und hörte es auf der anderen Leitung seufzend ausatmen.
»Ich will und wollte nicht Schluss machen das hab ich bloß im Streit gesagt.«
Kurz wollte ich ihr nur sagen, dass ich sie liebe entschloss mich dann aber das lieber zutun wenn wir alleine sind.

»Okay, wo bist du?«
Glücklich sagte ich Akaya das ich bei Hanji und Erwub war und sie legte auf.

»Na also..geht doch.« sagte Hanji klatschend und holte aus der Küche eine weitere Tasse und eine neue Teesorte.

Eine halbe Stunde später war sie dann da, bekam von Hanji eine Umarmung und von Erwin einen Schulterklopfer.

»Können wir kurz alleine reden?« ihre Stimme war neutral. Weder wütend noch glücklich.
Ich nickte wortlos und folgte ihr in den Flur.
»Ich bin nicht mehr sauer. Aber deine Worte haben mich verletzt.«
»Ich weiß.« sagte ich fest.
»Gut.« antwortete sie.
»Gut.« ich nahm sie kurz in den Arm, spürte wie sie mir einen Kuss in den Nacken hauchte.

»Mir tut es übrigens leid dass ich unser Versprechen gebrochen habe.« nuschelte sie.
»Muss es nicht. Und ich will das du weißt das es bei dir anders ist. Ich würde dich niemals absichtlich verletzen oder betrügen.«
»Gut, dann ist es gut.«
Sie strich sich durch die seidigen Haare die auf Grund des Regens leicht gelockt waren.
Wie konnte ein Mensch so schön sein?
Ihre grünen Augen glitzerten als sie nach meiner Hand griff und unsere Finger miteinander verschränkte.

Gemeinsam liefen wir wieder in die Stube und sie ließ meine Hand wieder los.
Schade, wirklich schade.
»Und? Wieder vertragen?« fragte Erwin und baute ein Brettspiel auf.
»Jap.« antwortete sie, hatte dabei ein Lächeln auf den Lippen.

»Was spielen wir?«
»Dame.« antwortete Erwin was Akaya aufquitschen ließ.
»Ihr habt schon verloren. Außer mein Opa schafft es niemand mich zu besiegen.« lache sie und setzte sich freudig hin.
War sie schon immer so gewesen? So unbeschwert?

-
So war es dann auch. Sie gewann eine Runde nach der nächsten, freute sich aber nach jeder gewonnenen erneut.

»Bis morgen du fast Burzeltagskind!« sagte Hanji beim verabschieden.
Morgen war mein Geburtstag. Akaya hatte mit mir vereinbart- oder eher selber entschieden, dass wir erst am Abend zu meiner Feier fahren damit wir wenigstens ein wenig Zeit zu zweit hatten, jetzt wo es mir besser ging.
Doch ich hatte nichts dagegen, im Gegenteil.

Als wir in der Nacht im Bett lagen und sie mir gedankenlos über den Arm fuhr war ich erneut völlig überrascht von ihrer Schönheit.
Ich war nicht kitschig, nur ehrlich.

»Du Akaya?« fragte ich.
»Mhm.« brummte sie nur.

»Ich liebe dich.« sagte ich frei heraus.
Konnte es einfach nicht länger für mich behalten.

Drugs Love | Levi x OcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt