Kapitel 18

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PoV Akaya

Durch ein piependes Geräusch öffnete ich langsam meine Augen.
Es war stechend hell und zum Schutz wollte ich meine Hände über meine Augen legen was nicht ging da ich vor Schmerz aufzischte.
Mein Arm war verkabelten und ich hörte wie eine nett klingende Stimme zu mir meinte das ich langsam machen soll.

Langsam ließ der Druck auf meine Augen nach,weshalb ich sie langsam öffnete und in die braunen Augen der Jungendamtsdame blickte.
»Alles okay?« fragte sie mich und klang so als würde sie sich ernsthaft Sorgen machen.

Mein Mund war trocken und ohne das ich etwas sagen musste hielt sie mir ein Glas Wasser hin.
»Danke..« krächzte ich und trank das kühle Getränk langsam aus.
»Wie fühlst du dich?«
»Wie jemand der durch nen' Gully geschleift wird dann von einer Herde Pferde zertrampelt wird und anschließend vom Drachen gefuttert und wieder ausgekotzt wird«

Sie lachte kurz,ein warmes und offenes Lächeln.
»Interessante Beschreibung« sagte sie schmunzelnd ehe sie wieder besorgt dreinblickte.
»Wolltest du..dich umbringen?« fragte sie vorsichtig.

»Scheiße..Nein! Ich wollte bloß das es kurz aufhört wehzutun..«
Sie nickte kurz.

»Was interessiert Sie das überhaupt? Sie kennen mich nicht mal.« fragte ich und klang dabei harscher als beabsichtigt.
»Da hast du Recht aber schon als ich deine Mutter kennengelernt habe wollte ich das Mädchen welches in dieser Hölle eingesperrt ist retten und als ich dich dann kennengelernt hatte,verstärkte sich dieser Wunsch nur noch mehr«

»Sind sie jetzt gar nicht enttäuscht oder entsetzt?«
»Nein,nur glücklich das du es überlebt hast. Weißt du Akaya..ich hatte selbst mal eine Tochter die allerdings ungefähr in deinem Alter in den Himmel geflogen ist..«
Tränen bildeten sich in ihren Augen ehe sie wieder lächelte.

»Sie war lange Zeit drogenabhängig und außerdem stark depressiv da sie von kleinauf gemobbt wurde..ich wusste es und habe versucht ihr zu helfen,doch jeder Versuch mich ihr zu nähern hat uns weiter auseinander gebracht. Irgendwann als ich sie zum Mittagessen rief und sie nicht antwortete ging ich in ihr Zimmer und sah mein kleines Mädchen am Boden liegen..sie hatte keinen Puls. Sie wollte früher immer wenn sie älter ist nach Amsterdam ziehen und dort studieren deshalb hab ich das jetzt irgendwie dir angehangen,das tut mir leid.«

Unsicher biss ich mir auf die Lippe,wusste nicht genau was ich hätte sagen sollen.
Und ein einziges Mal brach ich meinen Schwur.
Denn eigentlich wollte ich die Worte "Tut mir leid für dich" nie wieder sagen.

»Ich bin mir sicher sie ist jetzt an einem besseren Ort,an einem Ort wo sie glücklich sein kann und es tut mir leid das sie diesen Verlust erlitten haben,das tut es mir wirklich..«

»Dankeschön und entschuldige bitte mein sentimentales Auftreten. Ich wollte dir nur sagen das ich nicht möchte das dir etwas passiert«
Dankbar schenkte ich ihr ein halbes Lächeln.

»Ich habe schon in einer Entzugsklinik angerufen. Glücklicherweise wurde gerade ein Platz frei und sobald du clean bist heißt es Amsterdam!«
»Sie haben es also geschafft? Wollen die da überhaupt jemanden wie mich?« fragte ich unsicher.

»Natürlich! Dort sind viele Kids,die genau wie du eine schwere Vergangenheit hatten. Niemand wird dich verurteilen. Ruh dich jetzt erstmal aus..heute Abend kommt einer meiner Kollegen und bringt dich in die Klinik,dort wirst du dann zwei Wochen bleiben und anschließend hole ich dich ab um dich in die schönste Stadt der Welt zu bringen,okay?«
Leicht glücklich nickte ich trotz der Angst die immer noch in meiner Brust saß.

»Übrigens..draußen sitzt dein süßer Freund. Dein Vater ist auch mitgekommen aber ich habe ihn weggeschickt..war das okay?«
»Ja..ich will ihn nicht sehen. Warte..Levi ist da? Und außerdem ist er nicht mein Freund.«
»Jaja..klar, jedenfalls hockt er seit Stunden vor der Tür. Ich geh dann mal..bis bald und pass auf dich auf!«
Sie winkte mir kurz zu und kaum hatte sie den Raum verlassen stürmte der Schwarzhaarige herein.

»Geht dir gut?« fragte er und setzte sich auf die Kante des Bettes.
»Kopfschmerzen aber ansonsten ganz okay«
»Ich habe mir Sorgen gemacht..du hättest sterben können!«
Schuldbewusst starrte ich die weiße Decke an.

»Das wollte ich nicht,sorry«
»Manchmal frage ich mich ob du komplett bescheuert bist.«
Er war wirklich sauer,selten bei ihm zu sehen.
»Ich habe nicht nachgedacht..es war einfach so schön und mein Kopf hat einfach ausgeschaltet«

Levi sah wirklich erschöpft aus und nachdem ich meinen Satz beendet hatte rieb er sich durch die leicht geröteten Augen.
»Hast du überhaupt geschlafen?«
Er schüttelte den Kopf.
»Aber das ist jetzt egal,ich bin einfach froh das es dir gut geht..und außerdem..«
Seine verzottelten Haare hingen ihm in den Augen als er seinen Blick auf mich richtete.

»..Du meintest ja das mir das alles am Arsch vorbeigeht,nicht? Das stimmt nicht..ich hab bloß versucht nicht selbstsüchtig zu sein denn wenn ich selbstsüchtig wäre hätte ich zu dir gesagt "Bitte geh nicht. Ich brauch dich hier,bei mir"«

Drugs Love | Levi x OcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt