PoV Akaya
»Lass uns gehen« sagte er mit einem fast schon wieder gleichgültigen Gesichtsausdruck.
»Was?« erwiderte ich verwirrt.Wollte er nicht darüber reden das wir uns gerade geküsst hatten?
»Du musst noch wohin,vergessen? Lass uns gehen.«
War dieser Typ noch zu retten?
Tz, als ob meine zu Wackelpudding verzauberten Beine in der Lage wären jetzt zu laufen.»Aber ansonsten geht's dir gut? Willst du mir vielleicht mal sagen was das gerade sollte?«
Wie konnte er sich so verdammt unbeteiligt verhalten?
Hallo? Dank dir hätte mein armes Herz fast für immer stillgestanden.»Huh? Was soll ich denn noch sagen? Ich bin in dich verliebt und habe dich gerade geküsst.«
Ich hatte es also nicht geträumt..»Willst du gar keine Antwort?« fragte ich leise.
»Ich habe dir doch gar keine Frage gestellt.« sagte er trocken was mein Blut schon wieder zum kochen brachte.»Also wenn ich jemandem meine Liebe gestehen würde,würde ich wissen wollen ob meine Gefühle erwidert werden.« sagte ich nun doch gereizt. Wie abgebrüht war dieser Eisblock eigentlich?
»Nee,lass mal. Du hast den Kuss erwidert, das reicht mir vorerst. Wenn du mir jetzt doch sagen würdest das du keinerlei Gefühle für mich hast, würde ich das wohl nicht verkraften. Und wenn du mir sagen würdest das du das Gleiche fühlst wäre ich wohl so glücklich das ich nicht zulassen würde das du wegfährst.« er zuckte mit den Schultern während ich mit offenem Mund da saß.
»Komm jetzt. Ich hab gesagt das ich dich heil zurückbringe.« er lächelte und hielt mir seine Hand hin die ich zögernd nahm und mich von ihm hochziehen ließ.
»Aber..«
»Akaya wir reden nachher, versprochen.« sagte er äußerst beherrscht.
Nachher? Cool, dann hatte ich jetzt noch sieben Stunden um darüber nachzudenken.Widerwillig nickte ich und folgte ihm.
Trotz Google Maps verliefen wir uns einige Male und kamen erst 45 Minuten später an.Frau Bebel war sichtlich erleichtert als sie mich sah und nahm mich gleich in den Arm.
»Kindchen, schön das es dir gut geht!«
quietschte sie und ließ mich erst auf meine Bitte hin wieder los.Mein Bruder kam zusammen mit Aaron auf mich zu. Beide unterhielten sich und wirken schon fast wie Freunde.
»Nett das du mich hier mit diesem Idioten alleine gelassen hast..« grummelte Aaron.
»Tut mir leid aber-«
»Hey,das war kein Vorwurf! Ich weiß doch wie sehr du deinen Lover vermisst hast und außerdem ist Tom gar nicht so scheiße« sagte der blauhaarige.»Danke« sagte Tom ehrlich und grinste den Größeren an. Also eins musste man ihm lassen, dieses Lächeln war verdammt süß.
»Hach, wie süß ihr doch seid. Ich bin Caroline« sagte das Mädchen von vorhin und lächelte mich süffisant an.
Ihre langen,orangenen Locken fielen locker über ihre schmalen Schultern als sie mich in eine Umarmung zwang.
Klar, umarme mich ruhig du Wildfremde.»Schön dich kennenzulernen.« sagte ich gepresst.
Lüge. Warum ist sie hier gemeinsam mit Levi angekommen und viel wichtiger..was hat sie mit ihm zutun?»Ich wünschte, ich könnte das gleiche sagen.« zischte sie mir ins Ohr ehe sie mich losließ und ihre perfekte Bluse glatt strich.
Allgemein war sie ziemlich perfekt.
Schlank und dennoch kurvig, was ich von mir nicht wirklich sagen konnte.
Blaue Augen, volle Lippen und makellos geschminkt war sie auch.
Trotz dessen das ich es versuchte konnte ich kein Fehler bei ihr finden, zumindest nicht was ihr Äußeres betraf.Bei ihrem Charakter sah es da vielleicht anders aus.
Ich meine, wer sagt so einen Satz bei der ersten Begegnung?
Denken okay, sagen nicht.
So skrupellos bin ja nicht mal ich oder überhaupt irgendjemand.Das falsche Lächeln welches sie mir anschließend schenkte zu überbieten war echt schwer aber ich habe mich wohl ganz gut geschlagen.
Punkt Zwei auf meiner To-Do-Liste,gleich nach 'über den Kuss reden', war jetzt 'Levi über diese rothaarige Schlange befragen'Ich war so in Gedanken das ich den neuen Gast in unserer Gruppe vorerst nicht wahrnahm, bis er sich bemerkbar machte..
»Akaya?« hörte ich die Stimme meines Vaters der mit einem großen Koffer bepackt vor uns stand.
»Kann ich kurz mit dir reden?« fragte er.
Es sah aus als wäre er seit unserer letzten Begegnung nochmal dünner geworden.Was machte er hier? Ich wollte ihn nicht sehen und erst recht nicht mit ihm reden.
»Tz, das kannst du vergess-« fing ich den Satz an den Aaron aber unterbrach.
»Vielleicht ist das keine schlechte Idee. Es könnte das letzte mal sein das ihr euch seht«
Auf seine Worte hin stockte ich kurz und nickte dann.Wir entfernten uns gute fünf Meter von der Gruppe.
»Ich wollte mich nur von dir verabschieden. Mein Verhalten dir gegenüber war nicht fair und nichts wird es wieder gut machen wie ich dich behandelt habe. Ich liebe deine Mutter und habe mich einfach ihrer Art angepasst. Ich wollte nicht das wir streiten..« er kratzte sich am Hals.
Dinge wie "eigener Wille" oder "selbst Denken" waren nie seine Stärken.
In der Beziehung der Beiden war Claudia definitiv der Boss. Sie hatte das Sagen und er beugte sich ihrem Willen.»Ich habe zum Ende hin nicht mehr nachgedacht..«
Das hast du doch nie..
»Und es tut mir leid..so leid. Ich habe meine Tochter verloren«
Richtig, das hast du.
»Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen aber ich kann mich wenigstens von dir verabschieden. Du bist ein kluges, wunderschönes Mädchen was sicher noch viel erreichen wird. Du hast ein großes Herz Akaya«Tränen hatten sich in seinen Augen gebildet was dafür sorgte das ich schon fast Mitleid mit ihm hatte.
Er war immerhin nichts außer ein liebeskranker Idiot.
Da er mit Claudia schon genug gestraft war sparte ich mir unnötige Worte die ihn nur verletzen würden.»Ich hab noch ein paar Sachen aus deinem Zimmer geholt. Klamotten, Schuhe und den anderen Kram der so rum lag. Ach, und außerdem zehn Packungen Schokorosinen..«
Kurz lächelte ich.
Rosinen konnte ich nicht leiden aber Schokorosinen liebte ich mit meinem ganzen Herzen.
Sie machten mich immer glücklich und schmeckten himmlisch.»Du hast mich im Stich gelassen als ich dich gebraucht habe. Verdammt, du warst alles was ich noch hatte und du bist gegangen, hast mich alleine gelassen und das werde ich niemals vergessen. Trotzdem, du warst für ein kleines Kind ein toller Vater und selbst deine "Hallöchen's" die ich später nur noch bekam reichten mir an Liebe. Danke dafür. Geh jetzt bitte,Papa« flüsterte ich gepresst und musste mir nun wirklich die Tränen verkneifen.
Spätestens als ich das Wort Papa sagte war es um ihn geschehen. Er hatte angefangen zu weinen und ich auch.
Eigentlich hatte ich gedacht es würde mir nichts ausmachen. Tja, falsch gedacht.
Es tat weh. Ich werde ihn wohl nie wieder sehen was vermutlich besser ist.»Ich hab dich lieb..« sagte er unter Tränen was mich erzittern ließ. Er drehte mir den Rücken zu und meine geflüsterten Worte "Ich dich doch auch" wurden vom Wind davongetragen der in dieser Sekunde durch den Himmel brauste.
Er nahm sie mit, mein Vater hörte sie nicht.Vielleicht sollte es einfach nicht sein.
Vielleicht war es gut so.Tschüss Papa.
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Drugs Love | Levi x Oc
FanfictionEs kann nicht gut gehen wenn zwei Menschen, die sich selbst und ihr Leben nicht im Griff haben zueinander finden,oder? Seit fast vier Jahren ist Akaya in einer Klasse voller selbstsüchtiger Idioten. Sie hat schon lange aufgehört, Dinge in Frage zu s...