Kapitel 61

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PoV Akaya

Sofort hörte ich auf die Adern an seinem Arm nachzufahren. Wortlos hielt ich in meiner Berührung inne und starrte ihn verständnislos an.
»Was?«
»Ich liebe dich.« wiederholte er mit einer Ernsthaftigkeit die mir einen Schauer über den Rücken jagte.
Er liebte mich? Richtig lieben?

Verwirrt horchte ich in mich hinein.
Einerseits war ich seltsamerweise glücklich aber auch einfach nur überfordert.
Klar, ich war bis über beide Ohren in ihn verschossen, genoss jede Sekunde mit ihm und liebte jede seiner Macken aber das war doch keine Liebe, oder? Ging das nicht zu..schnell?

»Ich..« die Worte blieben mir im Hals stecken.
»Ist schon okay. Mach dir keinen Stress.« sagte er sofort verständnisvoll, allerdings mit einem Hauch Traurigkeit gemischt.
»Es tut mir leid..« hauchte ich betreten.

»Nein, vergiss es.« sagte er kalt und drehte sich weg.
Im Ernst, ich konnte mir nicht vorstellen wie sehr ihm das vermutlich weh getan hatte.
Warum konnte ich es nicht einfach sagen?
Verdammt, ich war doch kein kleines Kind was nicht sprechen kann.

In dieser Nacht machte ich kein Auge zu, wurde erst von Bee geweckt die mir zuflüsterte.
»Dein Kerl hat Birthday, was liegst du hier noch rum?« zischte sie leise was mich sofort hellwach werden ließ.

»Pssst er schläft noch! Komm einfach leise aus dem Bett..« meckerte sie.
So leise wie wahrscheinlich noch nie in meinem Leben krabbelte ich an dem schlafenden Levi vorbei.

»Es ist fünf Uhr. Wenn wir jetzt loslegen dann schaffen wir es noch. Du hattest ja schon alles gekauft also lass uns das jetzt vorbereiten.« befahl sie und zerrte meinen doch wieder müden Körper aus dem Zimmer.

-

Drei Stunden später hatten wir einen Kuchen gezaubert und die Wohnstube war von Glitzer und Luftschlangen bedeckt. Na, da wird sich der Brummbär sicher freuen.

»Ich sag's euch, Levi wäre es lieber wenn wir das ohne großes Tam Tam machen..« murmelte ich unsicher, doch Ben schüttelte meine Zweifel mit einem Kopfschütteln weg.
Frech.

Komischerweise mochten alle Levi.
Sogar Ryo und Ace..das hatte schon was zu heißen.
Mila war nicht da aber Liz hatte mitgeholfen trotz dessen das wir so unsere Differenzen hatten.

»Morgen..« nuschelte plötzlich ein nur im T-Shirt und Boxershorts gekleideter Zwerg.
»Überraschung!« kreischten alle, während ich die Worte eher hauchte und dabei erneut an gestern Abend denken musste.

Überfordert und sichtlich verwirrt rieb er sich durch die grauen Augen, sogar morgens war er schön. Wie ungerecht.

»Alles Gute, Bro.« sagte Ben und nahm in in den Arm was der kleinere halbwegs erwiderte und ein "Danke" murmelte.

Nachdem ihm alle gratuliert hatten und ein paar ihm Geschenke gegeben hatten saßen wir Beide auf der Couch.
»Du hast wirklich gebacken?« fragte er um die Stille zu brechen, deutete dabei auf den Kuchen in euren Händen.

»Hm-hm.« sagtest du jedoch nur.
»Hör mal, es ist wirklich okay.
Ich bin ehrlich..es war nicht unbedingt schön zu hören und tat auch weh aber du kannst dir wirklich alle Zeit der Welt nehmen. Ich werde warten, versprochen.«

»Ich weiß.« antwortete ich und gab ihm anschließend einen Umschlag.
Ich hatte lange überlegt womit man ihm eine Freude machen kann, war sogar kurz davor Pullis, Parfüms, Bilder von uns, oder Schuhe zu kaufen. Was zwar süß wäre aber nichts was das was wir haben zu beschreiben. Wir sind mehr.

Schmunzelnd nahm er den roten Umschlag und fummelte an der weißen Schleife rum.
»Happy Birthday..« krächzte ich und beobachtete dabei ganz genau seine Reaktion.

»Bist du verrückt?« fragte er schließlich mit weit aufgerissenen Augen.
»Vielleicht. Sag nicht du hast Angst.« lachte ich.
»Scheiße, nein. Danke und natürlich nehm ich dich mit.« sagte er und hatte dabei das schönste Lächeln auf den Lippen.

»Musst du nicht. Du kannst mitnehmen wen du willst.« winkte ich sofort ab, er sollte sich nicht verpflichtet fühlen.
»Will ich aber..Im Ernst, danke. Das ist das geilste Geschenk was ich je bekomme habe«
Bingo, genau die Reaktion die ich wollte.

Ich wusste doch das er sich über einen Fallschirmsprung freuen wird, er liebte Freiheit schließlich.
Und dank Amelie, dessen Freund dort arbeitet, hatte ich auch noch Rabatt bekommen..nicht das ich es ansonsten nicht gemacht hätte.
Levi war so verdammt wertvoll.

Den Rest des Tages hatten wir dann zu zweit verbracht. Erst Nachmittags waren wir mit Taschen, Hanji und Erwin beladen in den Zug gestiegen.
Hatten beschlossen nach seinem Geburtstag noch bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag in unserer Stadt zu verweilen.
Hanji und Erwin wollten nach der Feier gleich wieder nach Hause und ich hatte geplant in den Feiertagen meinen Bruder zu treffen.

»Dein Onkel stört das wirklich nicht?« fragte ich sicherheitshalber nochmal und stellte meine Tasche neben sein Bett.
»Ne, er ist eh kaum noch hier. Außerdem findet er dich cool.« sagte der Schwarhaarige schulterzuckend.

Eigentlich wollten wir ursprünglich in ein Hotel, zumindest Levi, aber da Hotels teuer sind hatten wir beschlossen bei ihm zu bleiben da ich ja kaum zu meiner Familie kann.

-
»Was hast du da?« hörte ich Levi fragen, verstand in der ersten Sekunde gar nicht was er meinte.
Wir waren gerade dabei uns umzuziehen, im selben Zimmer, als sich sein Blick plötzlich an meine Oberschenkel geheftet hatte.

»Hä?« fragte ich geistreich und sah an mir runter.
Augenblicklich ging mir ein Licht auf und dumm wie ich war versuchte ich die vernarbte Haut hinter meinen Händen zu verstecken.
Gott, wie konnte ich das vergessen?
Vielleicht hatte ich auch einfach vergessen, dass er es nicht wusste.

Wortlos kam er auf mich, bückte sich leicht und strich über die tiefen Vernarbungen, an die ich mich alle haargenau erinnern konnte.
Ich zitterte.
Zum einen war es unangenehm das er so nahe an meiner erogenen Zone war und zum anderen hatte ich panische Angst.
Angst, ihn abzuschrecken.

»Du bist echt stark. Ich weiß es ist schwer aber..du verdienst das nicht. Wenn was ist, rede mit mir. Lass mich für dich da sein.«
Stumm nickte ich, ließ mich anschließend von ihm aufs Bett werfen und mit Küssen überhäufen. Ließ mich einfach lieben.

Nach einer Zeit saßen wir mittlerweile angezogen auf dem Bett und er nahm meine Hand in seine, die übrigens eiskalt war und führte sie zu seinem Mund.
Hauchte einen leichten Kuss auf meinen Handrücken und ließ seine Lippen dann einfach dort verweilen.

»Ich werde dich vielleicht leiden lassen, irgendwann wer weiß, aber ich werde dich immer wieder heilen und noch mehr lieben.« flüsterte er und ließ somit einen ahnungsvollen Schauer über meinen Rücken schicken.

Es würde nicht einfach werden, aber wir werden es schaffen. Immer.

Drugs Love | Levi x OcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt