Drugs Love | Levi x Oc

Kapitel 26

PoV Akaya

»Das war jetzt die große Enthüllung?« fragte ich ihn nicht im geringsten beeindruckt.
»Ich weiß es ist krass aber es..es tut mir so leid. Ich weiß ich hätte es dir sagen sollen spätestens als du mir dein Geheimnis anvertraut hast aber ich wollte nicht schon wieder verstoßen werden.«
Geknickt sah er auf den Boden.

»Du bist echt bescheuert. Ich dachte es ist sonst was passiert. Du kannst doch ficken wen du willst und das sollte niemanden außer dich was angehen« ich zuckte mit den Schultern.

»Echt? Du bist nicht angeekelt?« fragte er verblüfft was mich schon fast traurig stimmte.
»Nein,Idiot« sagte ich und schloss ihn erneut in meine Arme.

»Das ist auch der Grund warum ich nicht mehr zur Schule gehe. Ich hab zwei mal gewechselt aber das Mobbing auf Grund meiner Sexualität hat nie aufgehört« er wirkte um einiges zerbrechlicher als in den vergangenen Tagen.

»Menschen können grausam sein.« sagte ich und strich ihm über den Rücken.
»Allerdings..es ist so ungerecht. Das Leben,meine ich« zischte er und löste sich vorsichtig von mir.
»Wem sagst du das«

»Aber nicht alle Menschen sind Arschlöcher,weißt du?« sagte ich.
»Du bist das beste Beispiel dafür das noch nicht alles verloren ist. Im Ernst..ich danke dir« er grinste und die gerade eben noch vorhandene Unsicherheit war wie weggeblasen.

»Sind das deine Eltern die da so wild vor dem Fenster herumhüpfen?« fragte ich mit hochgezogener Augenbraue als mein Blick wie so oft zum Fenster streifte.
»Scheiße, ja! Wir fahren heute in die Türkei um Verwandte zu besuchen. Ich muss los!«

»Viel Spaß« trällerte ich und sah wie er Richtung Tür lief.
»Eine Sache noch..« sagte ich und er blieb abrupt stehen.
»Lass dir vom niemandem was sagen! Und falls irgendwann alles schief läuft..Brenn einfach mit nem' heißen Kerl durch..ach und vergess' dann aber nicht mich anzurufen!«

Er lächelte und schüttelte ungläubig den Kopf.
»Du bist verdammt cool Akaya Tanaka!«

Und dann war er weg.
Einfach so.
Doch statt Traurigkeit empfand ich große Zufriedenheit.
Ich hoffte so sehr das er glücklich wird denn manche Menschen hatten bedingungsloses Glück einfach verdient.

Die Sonne war dabei unterzugehen und wie so oft öffnete ich das Fenster um durchzulüften.
Der Geruch vom Herbst war einfach zu schön.

Nach in Gedanken an Aaron schnappen ich mein Handy und ging auf den Chat von Levi und mir.
Bis jetzt hatte er sich jeden Tag gemeldet,jeden außer heute.

Hey
Alles klar bei dir?
Fehlst mir unfassbar doll.
Ist alles okay bei dir?
Sind die Panikattacken immer noch so schlimm?

In den vergangenen Tagen hatte er mir immer wieder erzählt das es seit ich weggegangen bin um einiges schlimmer wurde.
Als ich das hörte war ich drauf und dran aus dem Fenster zu klettern und abzuhauen doch die Schwester die mir in diesem Moment Tabletten brachte,machte mir einen Strich durch die Rechnung.

Doch nun meldete er sich nicht mehr und meine Sorgen wurden nur größer.
Verdammt.
Was hat dieser Idiot schon wieder gemacht?

Zwei weitere Stunden investierte ich anschließend in intensives Nachdenken.
Im Endeffekt hatte es nichts gebracht.
Wie immer.

»Das ist dein Zimmer. Vertragt euch,ja?« sagte die Ärztin die auch mich damals zu Aaron gebracht hatte und verschwand dann.

»Oh hey..Ich bin-« abrupt hörte ich auf zu reden und starrte entsetzt meinen Gegenüber an der mit der gleichen Verwunderung zurücksah.

»Was machst du hier?!« schrieen wir anschließend fast wie aus einem Mund.
»Ich bin nicht die,die was zu erklären hat! Was zum Teufel machst du hier Tom?« fragte ich meinen Bruder der mich ansah als wäre ich ein bunter Hund,oder eher ein Einhorn.

»Das ist- Ich muss hier weg..ähm könnte ich bitte ein anderes Zimmer haben?« fragte er verzweifelt Richtung Tür.
»Es ist alles voll also vergiss es.«

Und zum ersten Mal überhaupt war mein cooler Bruder kein Stück cool drauf sondern einfach nur überfordert.
»Ist das ein schlechter Scherz?« fragte er woraufhin ich ironisch auflachte.

»Das könnte ich dich fragen!«
Nach diesem kleinen hysterischen Gekreische meinerseits,beruhigte ich mich wieder.
»Also?« sagte ich gedehnt und blickte meinen immer noch zu einer Salzstange erstarrten Bruder fragend an.

»Wie konnte ich so viel Pech haben?« fragte er mehr zu sich selber und raufte sich durch die ungegelten Haare.
»Lass uns einfach gar nicht reden,okay? In einer Woche bist du doch weg also sollten wir einfach die Fresse halten«

Scheinbar hatte er seine Stimme wiedergefunden und auch sein altes Ich war zurückgekehrt. Leider.

»Seit wann nimmst du Drogen? Oder hat Claudia einfach nicht ausgehalten, dass du mal nicht im Mittelpunkt stehst und dich deshalb hierhergeschickt?« fragte ich immer noch verwirrt.

»Tz und mir sagen Leute ich sei arrogant. Es geht nicht immer nur um dich« er ließ sich auf sein Bett fallen und schloss die Augen.
»Ach wie dumm von mir! Wie hätte ich nur annehmen können, dass es mal um mich geht. Was ein selbstsüchtiger Mensch ich doch bin«

Fast hatte ich vergessen was für ein Ekel er doch ist.
Und trotzdem,was er hier wollte interessierte mich brennend.
Rein vom logischen betrachtet konnte ich mir schon vorstellen das er Drogen nahm aber es auch wirklich zu machen ist etwas anderes.
Und das traute ich ihm nicht zu.

»Ich sollte dir wohl danken..« sagte er und grinste dabei leicht.
»Dank dir oder besser gesagt dank deinen kleinen Pillen hab ich in nicht mal einer Woche grenzenlose Beliebtheit errungen«
Also jetzt verstand ich gar nichts mehr.

»Ich hab's dir nie gesagt aber in meiner gesamten Grundschulzeit hatte ich nicht einen Freund. Ich war ein kompletter Außenseiter-ha das liegt wohl in der Familie. Doch nach meinem Schulwechsel veränderte sich einiges und das nicht zuletzt dank dir« er machte eine kurze Pause.

»..Eigentlich wollte ich nur ein bisschen in deinen Sachen kramen um was zu finden womit ich dich aufziehen kann. Doch woher hätte ich wissen sollen das meine großer Schwester krasser drauf ist als ich dachte?«
Krass? Ich bin kein Mafiaboss, nur ein Mädchen mit Problemen.

»Naja jedenfalls hab ich sie dann mit zur Schule genommen. Nur zum flexen aber das kam echt gut an. Bald war ich der coole Typ.
Irgendwann hab ich dann eine mit meinen Freunden genommen..nur just for fun aber die hat so geil reingeballert das wir es wieder taten. Immer wieder.
Tja..und jetzt sitz ich hier mit dir«

»Dank dir bin ich jetzt kaputt.
Danke,Schwesterherz«