Kapitel 27

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PoV Akaya

»Das ist doch jetzt nicht dein Ernst? Ist es meine Schuld das du mein Zeug geklaut hast?«
fragte ich ihn nun doch wieder hysterisch.
»Näh..nicht wirklich.« er winkte ab.

»Wie weit bist du?« denn trotz dessen das ich ihn hasste,er war mein idiotensicher Bruder.
»Nur Pillen. Diese blauen Dinger.«
»Was? Meinst du Ecstasy?«

»Keine Ahnung,Alter! Ich bin nicht so'n kranker Freak wie du aber sie war dreieckig und tat richtig gut..« er seufzte kurz.
»..Ich raff nicht mal warum ich hier bin!« hing er noch ran.

»Blue Punisher? Das war das erste was du genommen hast?«
»Ja, vermutlich hieß sie so. Das war auch das einzig geile! Alle anderen Pillen waren echt weak.«
»Cool. Und was machst du jetzt hier? Bist du zu Mami gerannt?« ohne es zu wollen triefte meine Stimme nur so vor Hass.

»Fick dich,nein. Nachdem du weggegangen bist war Papa total gereizt und dezent paranoid weshalb er losgefahren ist und nur 20 Minuten später mit nem' Drogentest angekommen ist den ich dann machen musste. War nicht so witzig und als er das Ergebnis gesehen hat ist er voll ausgerastet« er rollte genervt mit den Augen.

Tom streckte seine Beine aus und sah mit ausdrucksloser Miene aus dem Fenster.
So verschieden waren wir wohl doch nicht.

»Er hat dann überall rumtelefoniert und gemeint es sei dringend obwohl das totaler Bullshit ist! Ich nehme nur gelegentlich was. Alle eins-zwei Wochen«

»Und jetzt hock ich hier mit dir..großes Kino«
Wieder rollte er mit den Augen und sah mich schon fast angepisst an.
»Ich kann nicht glauben das ich jetzt eine Woche hier mit dir festsitze..« stöhnte er.

»Was hältst du davon mal kurz kein Arsch zu sein? Ginge das? Eine Woche wirst du es ja wohl aushalten, danach musst du mich nie wieder sehen« grummelt ich.

»Was?« fragte er überrascht.
»Was laberst du? Warum sollte ich dich hier nach nie wieder sehen?«
Auf seinen verwirrten und fast schon besorgt klingenden Tonfall hin musste ich unweigerlich grinsen.

»Ach,du weißt es gar nicht?«
Wieder sah er mich mit diesem dümmlichen Gesichtsausdruck an.
»Ich ziehe nach Amsterdam in eine Wohngruppe.«

Sein entgeisterter Gesichtsausdruck brachte mich endgültig zum Lachen.
»Aber..warum?« nun war ich mir sicher das in seiner Stimme Traurigkeit mitschwang.
»Kann dir doch egal sein. Im Ernst Tom..jetzt ist es wirklich zu spät den fürsorglichen Bruder raushängen zu lassen« säuselte ich lieblich und funkelte ihn an.

»Es ist mir aber nicht egal also mach jetzt nicht ein auf super interessant und sag's mir«
»Unsere Eltern wollen mich nicht mehr«
Autsch,das war das erste mal das ich den Satz ausgesprochen hatten und unweigerlich stiegen mir Tränen in die Augen.

»Das ist-« er setzte zum Reden an doch ich stoppte ihn.
»Spar's dir,wirklich du bist das Allerletzte«
Zu oft hatte er mich verletzte oder vor Wut kochen lassen.

»Kay..bitte ich will nur-« wieder unterbrach ich ihn.
Im Ernst,was hatte er bitte genommen?
Also abgesehen von Drogen,meine ich.

»Kay? Soll das jetzt ein Spitzname sein? Er ist bescheuert und du auch. Gott..ich muss mich beruhigen..« ich atmete ein paar mal ein und aus.
Wie konnte jemand so eiskalt sein mir nach Jahren von Schmerz einen Spitznamen zu geben?

»Es ist bloß so das du mir leid tust..« sagte er gedehnt und streckte sich, sah müde aus.
»Mitleid? Ehrlich,du machst es nur schlimmer« erwiderte ich und legte mich mit dem Rücken zu ihm hin.

»Ich freue mich« flüsterte er nach einer Minuten langen Stille so leise das ich es fast nicht verstand.
»Was? Warum?«
»Ich weiß doch wie dich unsere Eltern behandeln,Kay« hauchte er und sah mich schon fast mitleidig an.

»Tu nicht so als wärst du besser denn das bist du nicht. Ich hätte dich manchmal wirklich gebraucht doch du warst nicht da. Nie.«

»Du hast Recht. Ich weiß wie ich dich behandelt habe und ein "es tut mir leid" macht es wohl nicht wieder ungeschehen,gee?«
Wieder lachte ich.
Dieser Kerl hatte wirklich die Ruhe weg.

»Scharf erkannt,Einstein. Woher kommt der plötzliche Sinneswechsel?«
»Als ich dich da fast tot liegen sah hat sich bei mir wohl ein Schalter umgelegt..ich dachte du stirbst und das hat mich mehr mitgenommen als du vielleicht denkst. Ich will weder Vergebung noch das wir uns lieben Ich will nur das du weißt das du mir nicht scheiß egal bist«

Auf diese Worte hin sagte ich gar nichts mehr.
Schlief einfach ein und versuchte so den vielen Gedanken in meinen Kopf zu entfliehen die drohten mich zu bewältigen.

Du bist mir auch nicht scheiß egal Tom,waren die letzten Worte in meinen Kopf bevor mein Hirn abschaltete und ich in einen tiefen Schlaf glitt.

Drugs Love | Levi x OcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt