PoV Levi
»Aufgrund der Beschwerden von einigen Eltern wird die Klassenfahrt gecancelt.« sagte unsere Klassenlehrerin was sofort für einige empörte Rufe sorgte.
Verständlich, die meisten hatten sich riesig darauf gefreut.
Ich nicht, ohne Akaya hatte ich eigentlich überhaupt keine Lust mehr auf Schule.
Die meiste Zeit, zumindest die in der Schule, verbrachte ich alleine oder mit Eren, Armin und Mikasa.
Sie waren die einzigen mit einem funktionierenden Hirn in dieser Klasse.»Was? Warum?« fragte Petra entsetzt.
Sie hatte schon vor Tagen bei ihren Freundinnen erzählt das sie sich ein paar süße Berliner krallt.
»Aus Sorge. Es sei wohl zu gefährlich. Eure Eltern finden es verantwortungslos das nur zwei Begleiter mitkommen aber mehr kriegt die Schule nicht hin.« erklärte sie.
Nicht sonderlich überraschend.
Dieses Schule war schon immer ein zugeknöpftes Kontrollnest.»Das ist doch Schwachsinn!« brüllte Eren der wirklich ein einziges Emotionsbündel war.
»Ich kann das leider nicht entscheiden und jetzt regt euch wieder ab. Wir machen Deutsch. Max an die Tafel, du schreibst mit.«
Damit war das Thema erledigt und Schweigen erfüllte den Raum.»Psst Levi..« eine Papierkugel landete auf meinem Tisch.
Verwirrt sah ich mich um, nur um dann enttäuscht zu werden. Petra lächelte mich an.
»Mach auf..« flüsterte sie.Ich hab gehört du hast bald Geburtstag und schmeißt eine Party? Ich bin dabei :-)
Ich zuckte nur mit den Schultern.
Mir doch egal, der einzige Grund warum ich mich auf meinen Geburtstag freute war das ich Sie wiedersehen würde..aber vielleicht würde ich das auch schon früher.»Können Sina und Hannah auch kommen?« fragte sie, diesmal etwas lauter.
»Petra, ich muss doch sehr bitten. Flirtet nach dem Unterricht.« zischte sie und nannte dem armen Max weiter Wörter die er aufschreiben musste.Wieder nur ein Schulterzucken meinerseits und ein Gequitsche ihrerseits.
»Wuhu! Warum kommen nicht gleich alle? Was sagst du?« nun schrie sie endgültig und die alte Lehrerin knallte ein Buch auf den Tisch, wurde aber ignoriert.»Warum nicht.« brummte ich nur und sah aus dem Augenwinkel wie sich meine Klassenkameraden freuten.
Für die war Party gleich Party.Es war echt befreiend als die letzte Stunde zu Ende war und ich zusammen mit dem Strom der Schüler aus dem Gebäude trieb.
»Babe! Babyyy!« rief jemand schon vom weiten.
Caroline holte mich jeden Tag von der Schule ab. Anscheinend hatte sie weder Freizeit noch Freude an etwas anderem außer mir.
Nicht das das jetzt selbstverliebt gemeint war, nur ehrlich.»Wie war Schule?« fragte sie als ich bei ihr angekommen war und warf ihre Haare nach hinten.
Sie verhielt sich wirklich wie eine Mutter. Eine nuttige Mutter.»Wie immer.« sagte ich knapp und stieg ein.
»Ich will heute mit dir shoppen, keine Widerrede!« sagte sie euphorisch.
Ich nickte nur abwesend, mir egal.»Vorher muss ich noch telefonieren.«
Sonst vergesse ich wieder mich bei ihr zu melden.
»Klar« sie stellte die Musik leiser und ich kramte mein Handy aus der Jackentasche.Es war im Endeffekt ein kurzes aber dennoch schönes Gespräch.
Sie meinte, sie müsste noch etwas erledigen aber selbst die paar Minuten reichten mir.»Du bist wirklich in das Mädchen verliebt, hm?« fragte Caroline.
Verwirrt drehte ich meinen Kopf zu ihr.
Keine Lästereien oder Beleidigungen? War sie krank?»Nein, ich liebe sie.«
Es war das erste mal das ich diese Worte aussprach und trotzdem klang es auf meiner Zunge kein Stück befremdlich.
»Verstehe.« hauchte sie leise und war dann anschließend für den Rest des Tages komplett ruhig.Selbst beim Shoppen zeigte sie keine Freude und kaufte nur wahllos drei völlig überteuerte Kleider.
Sie setzte mich Zuhause ab und so neigte sich auch dieser Tag dem Ende zu.
Es war immer das Gleiche.
Aufstehen, Schule, unnötiger Zeitvertreib, Schlafen.Um ehrlich zu sein, es ging mir dreckig.
Absolut beschissen. Ich war fertig.
Fertig mit der Welt und das obwohl nicht mal etwas passiert war.
Die Panikattacken gehörten zu meinem Alltag. Zwei bis drei mal die Woche hatte ich sie, doch daran hatte ich mich gewöhnt.
Gewöhnt hatte ich mich auch daran jeden Tag Gift in meine Venen zu spritzen.
Jeden verdammten Tag. So schlimm war es schon.Verflucht, natürlich war ich süchtig aber es war okay.
Seltsamerweise hatte ich die Traurigkeit vermisst. Seit ich Akaya kennengelernt hatte und sie mir eine neue Welt zeigte, ging es mir besser.
Davor war ich ein Wrack. Umhüllt von Dunkelheit und noch dunkleren Gedanken.
Und genau dieses Dunkelheit war jetzt zurück gekehrt. Dieses ganze glücklich-sein war für mich sowieso besonders und befremdlich.
Freude machte mir Angst und Angst machte mich glücklich.Doch das konnte ich keinem erzählen.
Wollte schließlich nicht als Psycho abgestempelt werden.
Wer ist schon gerne traurig?
Es kam mir vor, als hätten mich diese Traurigkeit süchtig gemacht.
Klar, immerhin war ich jahrelang von ihr abhängig.
Ich spürte mich selbst nicht wirklich wenn ich nicht traurig war.
Krank.Die Tür hinter mir fiel wie selbstverständlich ins Schloss. Es war komplett ruhig.
Kein Fußball, nichts.
Kenny schien nicht da zu sein also setzte ich mich in die Wohnstube und starrte auf die einmal weiß gewesene Wand.
Jetzt zierten sie alle möglichen eingetrockneten Flecke.Es war ein kalter Tag. Würde es doch wenigstens schneien aber nein, es war einfach nur grau und dunkel.
Seufzend drehte ich an der fast eingerosteten Heizung und schnappte mir eines der Magazine auf dem Tisch.
Das meiste waren Pornohefte also blätterte ich im Endeffekt durch eine Diät-Klatsch-Zeitung.Und so ging auch dieser Tag wie jeder andere zu Ende, um nicht mal 20 Uhr war ich auf der Couch eingeschlafen.
Traumlos. Ich träumte nicht mehr.
DU LIEST GERADE
Drugs Love | Levi x Oc
FanficEs kann nicht gut gehen wenn zwei Menschen, die sich selbst und ihr Leben nicht im Griff haben zueinander finden,oder? Seit fast vier Jahren ist Akaya in einer Klasse voller selbstsüchtiger Idioten. Sie hat schon lange aufgehört, Dinge in Frage zu s...