Kapitel 9 - Winterkälte

956 48 0
                                    

--- Deine Sicht ---
Lachend sehe ich Charlie zu, wie er verzweifelt versucht, seine Haare vom Schnee zu befreien. Wir sind in einem Park spazieren gegangen, als sich plötzlich ein Ast, der über seinem Kopf hing, von seiner weißen Last befreit hat, als ein Vogel auf ihm gelandet ist. Tja, und Charlie hat eben die ganze Ladung abbekommen.
"Das ist nicht lustig!", beschwert er sich und fährt sich immer wieder durch die Haare, die mittlerweile ziemlich nass sind. Aber ich lache nur noch mehr.
"Na warte!", meint er dann und knallt mir plötzlich einen Schneeball an den Kopf.
"Du... Das bekommst du zurück!", rufe ich und schleudere einen Ball inrichtung seines Kopfes.
"Daneben!", grinst er und duckt sich unter ihm weg. Also schnappe ich mir kurzerhand eine Hand voll Schnee und klatsche sie ihm in den Nacken, sodass das kalte Nass unter seine Jacke rutscht. Doch bevor ich überhaupt anfangen kann zu lachen, hab ich einen Schneeball an die Schulter bekommen, der meine Haarspitzen durchnässt. So schnell wie möglich werfe ich einen zurück und treffe ihn dieses Mal überraschenderweise mitten ins Gesicht. Etwas geschockt steht er da und befreit sein Gesicht vom Schnee, während ich mich vor Lachen kaum mehr auf den Beinen halten kann.
"So, jetzt reicht es!", sagt er drohend und kommt schnell auf mich zu. Ich erwarte schon, das er einen Schneeball hinter dem Rücken hervorholt, aber stattdessen landen wir beide auf dem Boden und ich bekomme wenig später ebenfalls Schnee ins Gesicht. Schnell will ich mir die Sicht freimachen, als eine zweite Ladung folgt. Lachend kreische ich auf und grabe meine Hand in den Schnee, die ich ihm dann wieder ins Gesicht drücke. Schnell will ich aufstehen, aber er greift um meine Mitte und ich lande wieder im Schnee, wo ich dann lachend liegenbleibe, er neben mir.
"Ich bin am erfrieren!", schnattere ich, als wir eine Stunde später wieder in der Innenstadt sind.
"Lust auf Kaffee?"
"Da fragst du noch?" Er lacht und legt mir einen Arm um die Schultern.
"Deine Haare sind ja ganz nass.", sagt er dann und nimmt eine meiner Strähnen in die Hand.
"Ja, jetzt sehe ich bestimmt schrecklich aus."
"So ein Quatsch! Du bist wunderschön.", sagt er dann lächelnd. Sofort erröte ich.

Die Wunde des BetrugsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt