Kapitel 38 - Tränen

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Meine volle Aufmerksamkeit gilt jetzt ihren Augen, die mich mit Wasser gefüllt anschauen. Sie schaut mich einfach nur an. Mit diesen wunderschönen Augen. Aber ihr Mund bleibt verschlossen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, sodass ich Angst habe, ich könnte durch das laute Klopfen ihre Antwort überhören. Doch plötzlich fängt sie an zu weinen und wirft sich mir um den Hals.
'Scheiße!', ist mein erster Gedanke. Sie klammert sich einfach nur weinend an mich.
"Az? Alles ok?", frage ich vorsichtshalber nach einer Weile nach.
"Du... Oh mein Gott!", weint sie.
"Az! Langsam machst du mir Angst."
"Ja, Charlie! Ja, ja, ja!", weint sie. "Ja, ich will dich heiraten!" Es kommt mir vor, als hätte mir gerade jemand eine riesen Last von den Schultern genommen und ich kann endlich wieder normal atmen. Glücklich lege ich die Arme fester um sie und ziehe sie noch näher zu mir. Als sie dann nach einer Weile aufgehört hat zu weinen, lasse ich sie vorsichtig los.
"Das war...", sagt sie, "Oh Gott, ich muss schon wieder losheulen."
"Warum denn? Es ist doch alles ok."
"Das, was du gesagt hast! Ich hab noch nie etwas schöneres gehört. Wo kamen diese Worte her, Charlie?"
"Keine Ahnung. Ich hab nur auf mein Herz gehört.", sage ich und muss lachen.
"Ja, das hast du! Das hätte jeder sofort gemerkt.", weint sie wieder. Ich wische ihr vorsichtig die Tränen weg, dann stecke ich ihr den Ring an den Finger und küsse sie. Ich spüre die nassen Spuren der Tränen auf ihrer Haut, aber sie weint nicht mehr. Glücklich halte ich sie in meinen Armen, wie ich glücklicher noch nie war.

Die Wunde des BetrugsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt