--- Seine Sicht ---
Gelangweilt nippe ich wieder an meiner Bierflasche und sehe den kleinen Luftblasen zu, die an die Oberfläche steigen.
"Was meinst du dazu, Charlie?", fragt plötzlich Ryan.
"Was?", frage ich und sehe ihn fragend an. Er seufzt nur auf.
"Du hast wieder nicht zugehört, oder?"
"War es sehr wichtig?"
"Nein, aber-"
"Dann muss ich auch nicht unbedingt zuhören.", sage ich genervt.
"Jetzt sei doch nicht so blöd... Du verdirbst uns den ganzen Abend."
"DU warst doch derjenige, der mich hierher gezwungen hat."
"Ja schon, aber-"
"Also... Halt die Klappe und nerv mich nicht weiter."
"Wann wirst du endlich wieder wie früher?", fragt er etwas genervt. Ich zucke nur mit den Schultern und blicke wieder auf meine Flasche.
"Wieso sollte ich..."
"Das geht so nicht weiter! Es ist ein halbes Jahr seitdem vergangen und trotzdem bist du genauso deprimiert, wie kurz nachdem-", fängt er an, aber ich unterbreche ihn.
"Bitte Ryan! Du brauchst mich nicht daran zu erinnern, was passiert ist! Ich glaube, das weiß ich ganz gut selbst.", schnauze ich ihn an.
"Tut mir leid, Alter! Aber ich kapier nicht, wie du immer noch jeden Tag so mies drauf sein kannst."
"Hör zu, Ryan! Ich sag es dir jetzt zum letzten Mal! Du weißt nicht, wie es mir geht. Du hast überhaupt keine Ahnung. Also tu nicht so, als würdest du mir helfen können. Lass mir einfach die Zeit, die ich brauche um das, was passiert ist, zu vergessen." Ausnahmslos jeder unserer Kollegen am Tisch starrt mich an, da ich immer lauter geworden bin.
"Was?", frage ich empört. Schnell schauen alle wieder woanders hin, als wäre nichts gewesen.
"Du brauchst eine Frau!", schlägt Ryan vor. "Leg eine flach, danach geht's dir besser!"
Ich starre ihn fassungslos mit offenem Mund an. Wie kann er nur so unsensibel sein? Er weiß genau, was damals passiert ist. Aber jetzt reißt mein Geduldsfaden endgültig. Wütend knalle ich meine leere Flasche auf den Tisch und stehe auf.
"Komm schon, Charles!", ruft er mir nach, aber ich ignoriere ihn. Meine Stimmung ist von mies auf unterirdisch gesunken, als ich mich deprimiert auf den Barhocker fallen lasse. Ich stelle die Ellenbögen auf die Bar und lege mein Gesicht in die Handflächen. Als ich mich wieder beruhigt habe, bestelle ich mir ein neues Bier. Nur im Augenwinkel sehe ich, wie sich zwei Frauen ein paar Plätze rechts von mir niederlassen.
"Was ist eigentlich mit deinem Theo?", höre ich die eine fragen. Ich wende meinen Kopf in ihre Richtung. Das erste, das mir auffällt sind die Haare der Frau, die gerade gesprochen hat. Sie sitzt mir am nähesten, aber ich sehe sie nur von hinten. Ihre Haare fallen ihr in wilden Locken über den Rücken. Was mich aber total verwirrt, ist ihre Haarfarbe. Sie erinnert mich an den Nachthimmel! Die Farbe kann unmöglich ihre Naturfarbe sein, aber ich finde sie überraschenderweise wirklich hübsch.
"Was meinst du, Az?", fragt die andere. Sie sieht im Vergleich zu der Blauhaarigen ziemlich aufgedreht aus. Ihre braunen Haare hat die mit einem bunten Haarband zurückgebunden, das so gut wie alle mir bekannten Farben enthält. Ihr T-Shirt ist einfarbig schwarz. Dafür zieht ihre Hose wohl alle Blicke auf sie, denn sie ist genauso bunt wie ihr Haarband und hat ein Karomuster. An den Füßen trägt sie Chucks, deren ursprüngliche Farbe nicht mehr wiederzuerkennen ist. Sie sehen aus, als hätte sie wahrlos mit Filzstifen darauf herumgemalt.
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Die Wunde des Betrugs
Fanfiction> Dies ist die Geschichte einer Frau namens Azure, die einem Mann verfällt. Doch er ist kein gewöhnlicher Mann. Er ist ein Zauberer. Er ist Charlie Weasley... PS: ICH WÜRDE MICH ÜBER KOMMENTARE FREUEN, DASS ICH WEIß, WIE EUCH DIE STORY GEFÄLLT :)