Ich laufe einen Gang hinunter. Rechts und links von mir hängen Bilder an der Wand. Auf jedem Bild sehe ich eine meiner Exfreundinnen. Und alle lachen. Sie lachen über mich. Dann ruft Lucy: "Du Schwächling! Kein Wunder, dass dich so viele wegen einem anderen verlassen haben."
"Ja genau!", ruft Aria. "Du bist so leicht auf mein kleines Schauspiel reingefallen."
"Und du hast erst nach drei Monat gemerkt, dass ich dich betrogen habe!", sagt wieder Lucy. Dann lachen alle wieder.
Am Ende des Ganges entdecke ich eine Tür. Ich will unbedingt hier raus. Also fange ich an zu rennen. Doch die Tür kommt nicht näher. Das Lachen schwillt immer mehr an, sodass ich mir die Hände auf die Ohren pressen muss, um keinen Gehörschaden zu bekommen.
"Du bist ja so leicht hinters Licht zu führen!", ruft Aria. "Aber dass ich einen neuen Besen bekommen habe, wenn ich deine Freundin spiele, war es mir eindeutig wert. Ich dachte ja erst, dass du mich durchschaust, aber du warst völlig blind!"
"Ja, genau!", mischt sich Julia ein. "Ich war schon jahrelang in Bill verknallt, bevor ich dich überhaupt richtig kannte. Und du hast es einfach nicht geschnallt."
"HALTET DIE KLAPPE!", rufe ich und renne immer schneller auf die Tür am Ende des Ganges zu erreichen. Doch ich komme der Tür kein Stück näher.
"Hey Charlie! Du hast mich doch nicht etwa vergessen, oder?", sagt plötzlich eine Stimme neben mir, die mich zusammenfahren lässt. Ruckartig bleibe ich stehen und sehe das Bild an, aus dem mich eine Frau mit grünen Augen und schwarzen Haaren anlächelt.
"Scarlett!", sage ich flüsternd.
"Hi! Und? Warst du kurz davor auf die nächste reinzufallen?", fragt sie und lächelt fies.
"Ich weiß jetzt wie Frauen ticken und glaub mir, die sind für mich gestorben. Du hast mir mehr weh getan, als jeder andere Mensch auf diesem Planeten es geschafft hätte."
"Denkst du wirklich, dass mir das leid tut? Also wirklich, Charlie! Du hast mir das doch nicht etwa abgekauft, oder? Ganz ehrlich... Wer würde schon dich nehmen, wenn man Bill haben kann. Er ist erfolgreicher, einfühlsamer, hat einen besseren Job und sieht tausend mal besser aus als du! Ich frage mich mittlerweile wie ich es nur zwei Jahre mit dir ausgehalten habe."
"Du hast gesagt, dass du... Dass..."
"Was? Das ich dich geliebt habe? Tja, kann schon sein. Aber dann kam Bill. Und ich meine... Der ist einfach der Hammer. Da hast du eben keine Chance.", sagt sie und zuckt mit den Schultern. Dann fangen alle vier wieder an zu lachen. Ich will einfach nur weg hier. Ich halte es nicht mehr aus.
"Lasst mich in Ruhe, verdammt!", schreie ich und halte mir wieder die Ohren zu. Aber trotzdem höre ich sie noch genauso laut lachen.
"SEID RUHIG! LASST MICH IN RUHE!", schreie ich über den Lärm hinweg, aber es passiert nichts. Ich bin kurz davor, zu verzweifeln. Schließlich lehne ich mich an die Wand und lasse mich an ihr herabrutschen, bis ich auf dem Boden sitze.
"Charlie!", höre ich eine Stimme rufen, kann sie aber nicht zuordnen.
"Lass mich in Ruhe!", schreie ich wieder.
"Charlie!" Diesesmal ruft sie lauter.
"Hau ab! Halt die Klappe!", brülle ich.
"Charlie! Wach auf!", ruft wieder derjenige. Dann spüre ich jemanden an meiner Schulter rütteln, bis ich aus dem Schlaf fahre. Verwirrt blinzele ich ins Sonnenlicht, das durch mein Zimmerfenster scheint.
"Charlie! Wach endlich auf!", ruft Ryan.
"Ich... Ich bin wach."
"Alptraum?", fragt er.
"Woher...?"
"Woher ich das weiß? Du hast im Schlaf geschrien! Was um Himmels Willen ist los?"
Oh, scheiße! Ich krame in den hintersten Ecken meines Kreativitätszentrums im Gehirn um eine geeignete Ausrede zu finden, um Ryan nichts erklären zu müssen.
"Ich hab geträumt, dass du-weißt-schon-wer meine Familie findet.", lüge ich schnell.
"Ihnen passiert schon nichts. Sie sind in Sicherheit!", sagt er.
"Ron ist irgendwo im Nirgendwo, genauso wie Fred und George. Ginny ist ganz alleine in Hogwarts, während Snape Schulleiter ist. Und Dad ist generell viel zu unvorsichtig. Warum sollte ich mir da keine Sorgen machen?"
"Ich versteh dich, Charlie! Meine Mutter ist ganz alleine, seit mein Vater tot ist. Ich mach mir genauso Sorgen. Aber wir sollten langsam mal zur Arbeit.", sagt er dann. Ich seufze zwar, weil ich keine Lust habe, aber ich muss die Gedanken an meinen Traum loswerden. Und da kommt Arbeit gerade richtig.
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Die Wunde des Betrugs
Fanfiction> Dies ist die Geschichte einer Frau namens Azure, die einem Mann verfällt. Doch er ist kein gewöhnlicher Mann. Er ist ein Zauberer. Er ist Charlie Weasley... PS: ICH WÜRDE MICH ÜBER KOMMENTARE FREUEN, DASS ICH WEIß, WIE EUCH DIE STORY GEFÄLLT :)