Kapitel 39

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~Jackson muss handeln~

Jacksons erster Gedanke war Damian. Er roch und fühlte ihn nicht. Blitzartig öffnete er seine Augen, setzte sich auf, doch keine kleine Gestalt neben ihm regte sich. Alarmiert stand er auf aber sein Kreislauf machte ihm ein Strich durch die Rechnung. Plumsend fiel Jackson auf die harte Couch und stöhnte angestrengt. "Shit..." Sein Kopf dröhnte und die Welt um ihn herum schwankte, wie ein Schiff auf hoher See.
Jackson musste einige Minuten warten bis er sich beruhigt hatte. Langsam erhob er sich von der Couch und sah sich um. Er war nicht in seinem Zimmer. Er kannte seine Umgebung nicht und stürzte zur Tür. Gerade als er sie aufriss, hörte er das drohende Heulen seines Vaters. Damian. Damian war in Gefahr, das schlimmste war, dass Jackson keinen Kontakt zu ihm herstellen konnte. Ihr MindLink war irgendwie nicht mehr da. Jackson überlegte fieberhaft was er nun tun sollte. Sein innerer Wolf wollte sofort los jagen, um seinen Mate zu finden. Aber Jackson wusste, dass Damian überall sein konnte. Wusste er, dass Jackson hier war? Wo genau ist Jackson gerade und wie zum Teufel ist er hier her gekommen?!

Untätig konnte der junge Alpha nicht sein, also rannte er los. Erst später, als es tief in der Nacht war, roch er plötzlich einen vertrauten, süßen Duft. Damian. Schnellte es in seinen Kopf. Reflexartig verwandelte sich Jackson in seinen Wolf und jagte der Duftspur nach. An einer Wurzel nahm er einen leichten Blutgeruch wahr. Seine Sorge um Damian wuchs und trieb ihn an.
Auf einer kleinen Lichtung verlor er Damians Duft und wanderte umher. Er konnte nicht verstehen, wieso sein Geruch weg war. Irgendwas stimmte nicht. Jacksons Nase reckte sich dem schwarzen Himmel entgegen, fing erst nichts als den Geruch von nasser Erde, Laub und Waldtieren auf aber dann, als er gerade enttäuscht weiter laufen wollte, wehte ihm ein anderer Geruch um die Nase.

Es war zweifelsohne der Geruch seines Vaters. Alarmglocken schrillen, wenn sein Vater hier war, dann würde Damian nicht in Sicherheit sein können. Langsam folgte Jackson dem Geruch und konnte Damians rausfiltern. Nun beeilte sich Jackson. Die letzten Meter rannte er, hielt sich jedoch hinter Büschen versteckt.
Schnell konnte er seinen Mate sehen. Damian lag am Boden, hatte Toby dicht an sich gedrückt. Sein Bein war verschrammt. Jackson wollte schon auf ihn zu springen, doch sein Vater trat näher zu Damian.

"Gib mir das Kind, Missgeburt. Ich lasse nicht länger zu, dass du meinen Enkel mit deinen Fingern berührst." Aber Damian machte genau das Gegenteil. Es passte kein Blatt mehr zwischen die beiden. Noch ein Kind wurde Damian nicht verlieren, nur über seine Leiche!

Sobald der alte Alpha Jacksons Mate noch näher kam, sprang Jackson aus dem Gebüsch und stellte sich schützend vor Damian und Toby. Bedrohlich knurrte Jackson, sträubte sein Nackenhaar und gab dem anderen Alpha deutlich zu verstehen, dass er nicht näher kommen sollte. Als Jacksons Vater dies jedoch missachtet, schnappte Jackson nach ihm und fletschte nur noch mehr mit seinen Zähnen.

Der junge Alpha hörte Damians erleichterte Ausatmen, sah aber seinen Vater voller Anspannung an. "Sohn. Mach keinen dummen Fehler. Zuhause wartet eine Frau auf dich und euer Sohn wird ebenfalls mitkommen." Jackson verwandelte sich in seine menschliche Gestalt. "Wie oft soll ich es dir noch sagen? Ich will niemand anderen als Damian. Ich liebe ihn." Jacksons Vater rümpfte seine Nase. "Nein. Das ist falsch, Jackson. Er ist ein Junge. Er ist ein Omega. Es ist falsch!" Wütend begann Jackson sich die Haare zu raufen. "Woher willst du das wissen?! Lass mich doch Damian lieben, wie du Mom liebst, wenn du sie überhaupt noch liebst!" "Natürlich liebe ich deine Mutter. Aber du kannst diesen Jungen nicht lieben." "Und wieso nicht?" "WEIL ES UNNATÜRLICH IST", brüllte der Alpha. Voller Angst zuckte Damian zusammen, Toby begann zu weinen, aber Jackson zuckte kein bisschen. "Unnatürlich? Seit wann ist Liebe bitte unnatürlich! Seit wann ist das Wort unserer Mondgöttin unnatürlich? Hörst du dich eigentlich selber reden?" Mit jedem Wort schäumte Jacksons Vater mehr vor Wut. "Dieser Bastard hat unsere Familie zerstört! Wegen ihm willst du mein Rudel nicht weiter führen. Er hat Schuld, dass ich das Gespött des Rudels bi-" "An all dem bist du ganz allein Schuld", unterbrach Jackson seinen Vater, "Du ganz allein! Damian hat damit nichts zu tun. Hast du ihn deswegen aus dem Rudel verbannt? Hast du mir deswegen den Jungen weggenommen, mit dem ich am liebsten Zeit verbracht habe?" Jacksons Vater schnaufte wütend. "Ich habe ihn verbannt, weil er meine Familie bedroht hat." "Mit sieben Jahren?!" "Man muss eben das Problem schon bei der Wuzel packen. Anscheinend habe ich dennoch zu spät reagiert. Jetzt geh aus dem Weg und lass mich meine Arbeit zu Ende bringen." "Nein", sagte Jackson kalt. "Wenn du Damian und Toby auch nur einen Schritt näher kommst, dann-" "Dann was, Jackson? Was drohst du deinem alten Vater an?" Sein überhebliches Grinsen ging Jackson gegen den Strich. Wütend stieß er ein animalisches Knurren aus, machte sich groß und breit und hob seinen Kopf an. "Dann werde ich nicht zögern, dich zu töten." "Du willst mich  - wegen diesem Köter umbringen?" "Dieser Junge wird der Vater meiner zukünftigen Kinder und daran wirst du mich nicht hindern." "DU ZIEHST DIESES DRECKSSTÜCK MIR VOR?!" "Ich würde Damian jeden vorziehen und ganz besonders dir! Hast du überhaupt eine Ahnung, was für Schmerzen er und ich erleiden mussten, weil wir getrennt waren? Nein. Du hast dich noch nie darum geschert, wie sich deine Mitmenschen fühlen. Weder Mom, noch ich oder die anderen im Rudel. Kein Wunder, dass sie sich gegen dich Stellen, das hätte Mom eher machen sollen."

Jackson hatte geplant seinen Vater zuerst anzugreifen, doch er hatte es geschafft seinen Vater so sehr zu reizen, dass dieser auf Jackson zu sprang und noch im selben Augenblick seine Wolfsgestalt annahm. "Jackson!" Damians schriller Schrei veranlasste ihn dazu sich auch zu verwandeln, um so den Angriff auszuweichen.

Knurrend standen sich die zwei Alphas gegenüber. Für Jacksons Vater war klar, dass er sich seinen Sohn unterwerfen und gefügig machen würde. Für Jackson selbst aber stand es fest, dass sein eigener Vater seine Familie bedroht und nichts anderes als der Tod das alles beenden könnte.
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Das nächste Kapitel ist fertig. Es wird wieder ernst. Damian und Jackson können kaum verschnaufen.

Ich bedanke mich bei allen, die meine Geschichte so toll mitverfolgen, kommentieren und auch voten.

Ihr wisst, wie immer gilt: Fehler aller Art sind bei mir zu melden. Ich bin immer dankbar und wenn ihr Kritik ausüben wollten, dann bitte sachlich und evt. mit Verbesserungsvorschlägen.

Mein heutiger Real Talk :3

Glaubt ihr, dass Homosexualität natürlich ist? Ich meine nicht auf den Menschen bezogen sondern auch auf das Tierreich.

Ich werd euch mal erzählen, wieso ich diese Frage stelle, obwohl sie eigentlich offensichtlich mit ja zu beantworten ist.
Homosexualität ist sehr sehr viel ihm Tierreich vertreten. Meistens geht es darum sich durch Sex abzurreagieren. Aber es gibt auch schwule Schwanpärchen. Delfine zum Beispiel können auch schwul sein.

Bereits in der Anike, haben Griechen und auch Römer Homosexualität, meistens Schwule, geduldet. Bei den Griechen war es so, dass sie sich Legionen mit schwulen Männern aufgebaut haben, weil sie der Meinung waren, dass Liebe stärker als der Krieg ist.
Die Römer hatten für Jungs ein Art Ritual, das aber nicht sehr weit verbreitet war. Um ein richtiger Mann zu werden, musste der Junge Sex mit einem etwas älteren Mann haben. Dieser ältere Mann lehrte dem Jungen unter anderem durch Sex, Mut und Stärke, diese Eigenschaften waren nämlich sehr wichtig für den Krieg.
Von solchen Situationen gibt es sogar bemalte Vasen oder Wandmalereien.

Ich weiß das alles nur, weil ich in der 11. Klasse am Gymnasium eine eigene Rede über mein selber ausgewähltes Thema schreiben musste. Ich musste sie dann auch vor meiner Lateinklasse halten.
Das Thema habe ich gewählt, weil mich Homosexualität aber auch die anderen Sexualitäten sehr interessiert haben.
Ich konnte es nie verstehen, wieso man sagte, dass Schwulsein unnatürlich ist. Genauso wenig kann ich verstehen, wieso man Minderheiten diskriminiert. Was hat man davon?

Was ich noch loswerden will: Informiert euch. Informiert euch so viel ihr könnt, bei allen unterschiedlichen Quellen und vor allem nicht nur von Quellen die euch das Gefühl geben im Recht zu sein. Hört euch auch die Gegenstimmen an. Damit meine ich sachliche, fundamentierte Fakten und nicht irgendein daher gebrabbeltes Zeug, dass man in der Stammkneibe rumbrullt.

Danke für eure Aufmerksamkeit.
Ich wünsche euch einen schönen Freitag und ein schönes Wochenende.

Eure Feli <3

Damian ~ Der verlorene WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt