Kapitel 36

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~Der Abschied~

Die Nacht über konnte Damian kein Auge zu machen. Er wälzte sich im Bett umher, kuschelte sich mal an Jackson oder musste aufstehen und im Zimmer herumlaufen.
Jetzt, wo der Tag heranbrach, konnte er sehen wie ausgelaugt er aussah und wie erschöpft er war.

"Ich schaff das nicht", sagte er leise. Jackson lief neben ihm und legte seine Arm wieder um Damians Hüfte. Der Tag war sonnig, die Luft war rein - es war einfach wunderschön. "Wir schaffen das, Schatz." Jackson blieb stehen und stellte sich vor Damian. "Wir müssen da sein, Damian. Unser Engel verlässt uns heute und wir müssen uns von ihm verabschieden." Sanft küsste Jackson Damian. "Er soll kein schlechtes Gewissen bekommen. Er soll in Frieden bei unserer Luna leben und kein Heimweh bekommen. Lass ihn ziehen Damian." Damian sah lange in Jackson Augen. Hatte sein Mate schon damit abgeschlossen? Nein. Das sah er ganz tief in Jackson Augen. Er kämpfte mit dem Verlust, so wie es Damian tat, nur auf seiner Weise. "Du hast recht", sagte Damian leise und senkte seinen Kopf. Langsam gingen sie weiter und kamen schlussendlich vor dem kleinen Grab an.

Der Priester stand bereits da und begann sofort mit einer kleinen Rede. Damian konnte nur auf diesen kleinen Sarg starren. Jackson hielt ihn fest, sah in den Himmel und atmete langsam. "Ich lasse Sie jetzt allein", sagte der Priester leise und verschwand. Sie blieben lange still bis Jackson seine Hand von Damians Hüfte löste und eine kleine weiße Feder auffing. Damian starrte sie an, Tränen brachen aus seinen Augen und laute Schluchzer durchbrachen die Stille.

Er hatte sie verlassen. Seine kleine Seele schwebte ihrer Luna entgegen und ließ seine Eltern zurück.

Damian sank auf den Boden, würde am liebsten sein Kind ein letztes Mal in den Armen halten und schrie seinen Schmerz heraus. Nur wenig später fühlte er Jackson um sich, spürte auch seine tiefe Trauer und Sorge und dann kitzelte ihn die weiße Feder. Ein kleines Zeichen. Es tröstete ihn, ließ eine Tränen versiegen und seine Arme um Jackson legen. "Jetzt ist er bei ihr", flüsterte er Jackson zu, welcher leicht nickte. Zusammen setzten sie sich an das Grab und sahen den weißen, kleinen Sarg an. Jackson hatte noch nasse Spuren von Tränen auf seinen Wangen, während Damians schon getrocknet waren.

Damian sah zum Himmel, entdeckte eine kleine weiße Wolke und bildete sich ein, einen kleinen Welpen zu sehen, wie er herum tobte und Spaß hatte. Eine tiefe Erleichterung durchfuhr und ließ auch Jackson erschaudern. "Ihm geht es gut", sagte Damian zu seinem Mate und drückte seinen Kopf hoch zum Himmel.
Jackson ließ sich nach hinten fallen und zog Damian mit sich. Er nahm seine Hand und legte die weiße Feder auf ihre beiden Hände. Ein kräftiger Windschoß kam und riss sie mit sich. Tanzend bewegte sie sich im Wind, flog immer höher und höher bis keiner von beiden sie noch sehen konnte.

Damian hatte seine Augen geschlossen, als ein Schatten über ihm war. Er sah Jackson genau in die Augen und erkannte, dass Jackson das selbe fühlte wie er. Sie waren gemeinsam traurig und niedergeschlagen. Dennoch wussten sie, dass ihr kleiner Engel an einem Ort war, an dem er auf sie warten würde. "Bis wir ihn wieder sehen", begann Jackson leise. "Werden wir Toby haben....unser eigenes Rudel aufbauen...", führte Damian den Gedanken weiter fort. "Und unsere Familie vergrößern." Damians Lächeln war ehrlich und wirklich glücklich. "Er wird uns fehlen", flüsterte er dann doch erstickt. "Ja. Mit jedem Tag immer mehr", hauchte Jackson leise. "Aber er würde nie wollen, dass wir nie mehr Freude, Glück und Liebe empfinden." "Nein. Das würde er nie wollen." Jackson umarmte Damian, zog ihn mit hoch und küsste ihm mit all seiner Liebe, die er verspürte.Damian erwiederte den Kuss mit genau so viel Liebe und beide wussten, dass sie alles gemeinsam schaffen konnten.

"Wollen wir zurück?" Damian blickte ein letztes Mal zum Grab und nickte dann leicht. "Ja. Papa und Lupin sind bestimmt schon da und meine Eltern auch. Außerdem..." Damian strich über Jacksons Wange. "Wartet Toby auf uns", hauchte er und entlockte Jackson ein sanftes Lächeln. "Ja. Er wartet auf uns."
Der Weg zurück war gefüllt von Gesprächen, den Beiden ein Lächeln auf die Lippen malten und als sie im Rudelhaus waren, umfing sie eine schöne Atmosphäre.

Susan hatte Essen gemacht und der große Tisch war gefüllt mit Freunden und Familie. Als man sie bemerkte, wurde es sofort still und das erste was man tat, war Toby zu Damian bringen. Dem kleinen Welpen wurde sofort zwei Küsse auf den Kopf gegeben. "Er ist jetzt an einem schönen Ort", sagte Damian lächelnd zum Tisch. Die Gespräche erwachten wieder. Damian und Jackson setzten sich, alle aßen und es wurde gelacht.

Als es Abend wurde, verabschiedeten sich Fabians Betas und auch Emilie so wie Sarah mussten ins Bett. Susan legte ihre Hand auf Damians Schulter und umarmte ihn dann sanft. "Du bist eine gute Luna, Damian. Eine gute Luna, ein guter Vater und Mate." "Danke", flüsterte er leise. Dann verschwand sie. Damian stand mit Jackson auf der Veranda und dann kamen seine Eltern, Rudolph und Lupin. "Es tut mir Leid", sagte Lupin und sprach das wohl für alle aus. "Wenn du etwas brauchst, dann kannst du immer zu uns kommen", legte Rudolph nach. "Wir sind froh, dass du wieder da bist. Damian. Auch, wenn dieser Verlust groß ist. Du wirst immer eine Familie haben, die dich liebt und beschützt." Damian lächelte gerührt von den Worten seiner Familie. Er und Jackson wurden umarmt und dann allein gelassen.

Langsam wurde es kühl. Er, Jackson und Toby gingen in ihr Zimmer. Toby schlief fast sofort ein, während Jackson und Damian sich umzogen und ebenfalls ins Bett legten. Kaum lag Damian neben Jackson, spürte er schon seine Hand an seinem Kiefer. "Susan hat recht", flüsterte er sanft Damian zu. "Du bist etwas Besonderes. Du bist mein größter Schatz." Damian ergriff Jacksons Hand und drehte sich zu ihm. Jackson erkannte Damians Lächeln in der Dunkelheit. "Jackson....weißt du eigentlich, dass du mein Licht in der Dunkelheit bist?" Jackson schwieg. Ja, er wusste es. "Lass unser Rudel ein Zufluchtsort für all jene sein, denen das Schicksal übel mitgespielt hat", hauchte Damian. Er stützte sich auf Jackson Brust und sah ihn an. "Das wird es sein, Liebling."

Ein Kuss besiegelte Jacksons Versprechen. Das erste Mal, nach diesen schrecklichen Tagen, schliefen Damian und Jackson eng aneinander gekuschelt und ausgeglichen ein. Sie wussten, dass sie alles schaffen konnten. Sich gegenseitig vertrauen und unterstützen konnten. Diese Zeit, hatte das junge Paar unzertrennlich gemacht.
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OMG. Ihr wisst gar nicht wie schwer mir dieses Kapitel gefallen ist. Ich hab so oft geweint und wollte es abbrechen aber ich habs geschafft...

Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen und wie immer gilt: Fehler aller Art sind bei mir zu melden.

Ein kleiner Real Talk mal am Ende  :3

Ich hoffe ihr hattet ein paar schöne Sommerferien und seid auch gut in die Schule gestartet.

Ich hatte diese Woche Dienstberatungen und Lehrgänge, weil ich ja nicht mehr als Schüler zur Schule gehe sondern als FSJlerin.

Das bedeutet, ich werde nächste Woche das erste Mal mit Schüler*innen in Berührung kommen.

Ich freue mich schon wirklich sehr. Wenn ihr wollt könnt ihr mir gern schreiben, wie eure erste Schulwoche oder die Schulwochen so waren.

Ich wünsche euch auf jeden Fall ein schönes Wochenende :3

Eure Feli<3

Damian ~ Der verlorene WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt