Kapitel 44

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,,Ich verstehe, dass du eifersüchtig warst, aber warum hast du mir mein Leben so zerstört. Habe ich das wirklich verdient?"

,,Ich.. ich weiß nicht. Ich war blind."

,,Weswegen?"

,,Deiner Macht. Ich wollte sie so sehr."

,,Aber warum?"

,,Teresa, meine Mutter, sie hat mich nie beachtet. Deswegen hast du auch nie herausgefunden, dass ich ihre Tochter bin. Sie hat immer nur von dir gesprochen. Wie mächtig du doch bist. Ich wollte auch mal ihre Aufmerksamkeit, doch habe ich sie nie bekommen. Bis heute nicht. Aylin, es tut weh. Das tut so verdammt weh. Diese Schmerzen, dass die eigene Mutter einen total ignoriert, sind so unerträglich, dass ich sie nochnichtmal meinem schlimmsten Feind wünsche. Nochnichtmal dir."

,,Du weißt, allem Anschein nach, nicht alles über mich. Eine Menge."

,,Was denn?"

,,Warum hat meine Mutter mich weggeben? Warum denkst du, habe ich nie gesprochen?"

,,Deine Mutter musste dich weggeben, weil du in Gefahr warst. Sie wollte nur das Beste für dich. Und deine zweite Frage kann ich dir nicht beantworten. Ich weiß es nicht."

,,Ja, meine Mutter hat mich zu meiner Sicherheit weggegeben, doch heißt das nicht, dass sie sich jetzt mehr für mich interessiert. Ich habe nicht gesprochen, weil ich mir die verdammte Schuld an ihrem Verschwinden gegeben habe. Ich habe mich zu Unrecht bestraft. Habe zu Unrecht Höllenqualen durchlebt. Schlimmere Qualen als du. Schlimmer als die Hölle selbst."

,,Oh... das wusste ich nicht. Aber warum... also wie meinst du das, dass sie sich nicht im dich sorgt."

,,Schickt eine Mutter, die ihr Kind liebt, freiwillig in den Krieg? In den Tod? Lässt eine Mutter, die ihr Kind liebt, bewusstlos im Keller liegen? Ich denke, dass eine liebende Mutter so etwas niemals tun würde."

Sie blieb sprachlos und zum ersten mal in meinem Leben hatte ich Lisa weinen gesehen. Hatte den Schmerz in ihren Augen gesehen. Die Schuld und Reue. Hatte gesehen, dass ihr ihr Verhalten Leid tat, doch war es schon zu spät um es rückgängig machen zu können.

******************

,,Wie weit sind wir noch entfernt?"

,,Nur noch ein paar Kilometer."

,,Sind wir dann am Hauptquartier der Organisation?" Wie viele Leute wohl in dieser Organisation waren? Wie alt waren sie?

,,Ja" Sie war kühl.
Kalt.
Uninteressiert.

Es tat immer weniger weh. Die Tatsache, dass meine Mutter mich verabscheute, interessierte mich immer weniger.

******************

Wir hatten mittlerweile eine Pause eingelegt. Es war dunkel. Kalt. Nebelig. Deswegen würden wir morgen angreifen.

,,Schlaf. Morgen wird ein anstrengender Tag. Morgen ist der Kampf. Dort wirst du ausgeruht sein müssen." Ich konnte nicht schlafen. Mir ging wieder eine Frage im Kopf umher. Eine, die ich nicht alleine beantworten konnte.

,,Hat diese Organisation euch schonmal angegriffen?"

,,Nein."

,,Und warum wollen wir das dann tun?"

,,Sie ist eine Gefahr. Diese Organisation. Diese Menschen in dieser Organisation."

,,Was haben sie denn gemacht?"
Langsam wurde ich wütend. Wütend, weil ich keine verständlichen Antworten bekam.

Prinzessin der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt