Kapitel 52

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Meine Tränen kullerten meine Wange hinunter. Ließen meine Sicht verschwimmen.

Ich schrie einmal laut auf. Vor Wut. Enttäuschung.

,,Warum habt ihr das getan?! Warum?!"

Es musste sein

,,Nein! Sowas musste nicht sein! Wie konnte ich nur so naiv sein und euren Befehlen einfach gehorchen?"

Weil es richtig war

,,Richtig?! Es war also richtig den ganzen Supermarkt einzufrieren?! Nein, das war es nicht!" Während ich dies hinaus schrie, blickte ich auf das Gebäude vor mir, welches von Eis umhüllt war. Selbst, wenn dort drin noch Personen leben würden, wären sie spätestens in ein paar Stunden tot. Wegen der Kälte. Weil es dort keine Fluchtmöglichkeit gab.

Glaub uns. Es war das Beste. Für alle

,,Nein, das war es eben nicht! Ich muss ihnen helfen!"

Das kannst du nicht

,,Und wie ich das kann!"

Ich rannte auf das Gebäude zu. Hämmerte kräftig gegen die Tür, in der Hoffnung, dass das Eis brechen würde. Erfolglos.

Siehst du, du kannst ihnen nicht helfen

,,Ich kann helfen. Ich bin mächtig genug."

Nachdem ich mich ein paar Schritte von der Tür entfernt hatte, ließ ich das Eis auftauen.

Hör auf damit!

,,Nein." Ich flüsterte. War zu konzentriert, um lauter zu sprechen.

Wenn du nicht sofort aufhörst, wirst du es noch bereuen

,,Ich. Werde. Nicht. Aufhören.", sagte ich und betonte dabei jedes einzelne Wort.

Mittlerweile war die Tür zur Hälfte aufgetaut. Doch bevor ich auch nur ein bisschen mehr Auftauen konnte, ließ meine Macht mich im Stich.

,,Was habt ihr getan?!"

Wir können deine Macht auch leiten. Aber jetzt hör auf. So kann das nicht weitergehen. Entweder gehorchst du uns oder es wird Konsequenzen für dich geben.

,,Welche Konsequenzen?", verspottete ich sie und lachte dabei einmal laut auf.

,,Was wollt ihr mir schon antun? Mich einsperren? Gerne. Mich quälen? Nur zu. Mich töten? Liebend gern."

Du wirst es bereuen

,,Nichts werde ich bereuen! Nichts!"
Ich wollte den Menschen helfen, doch wie sollte ich das tun ohne Macht? Ohne Kraft? Ohne einen Plan?

All das hatte ich nicht. War aufgeschmissen ohne meine Macht.

Was sollte ich jetzt nur tun? Wo sollte ich nun hin?

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Kalter Regen riss mich aus meinem traumlosen Schlaf. Müde öffnete ich meine Augen. Rieb mir den Schlafsand aus den Augen. Gähnte einmal. Und setzte mich auf. Nachdem ich mir meine Umgebung einmal genau angeschaut hatte, ließ ich mich wieder zurück auf die Bank fallen. Sie war zwar nicht bequem, aber war sie immer noch besser als der Boden. Ich schaute an mir hinunter. Meine Kleidung war an manchen Stellen zerrissen. Meine Füße hatten schon längst keine natürliche Farbe mehr. Dasselbe galt auch für den Rest meines Körpers.

Prinzessin der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt