Kapitel 1
*** Wieder alleine ***
Ich sah noch, wie meine Verlobte durch diesen Wasserspiegel verschwand... es war nicht das erste Mal, dass sie mich so verließ. Doch dieses Mal war es um einiges schwerer und schmerzhafter als das letzte Mal, ich hatte jetzt ihr Versprechen meine Frau zu werden, ich hatte in ihrem Geist gesehen, dass sie ebenso nicht ohne mich sein wollte.
Doch WANN würde sie wieder hier sein? Dieser Gedanke des Ungewissen erfüllte mich erneut mit Unruhe und Wut, ich konnte solche Zustände nicht dulden.
Doch es war meine kleine Schwester, welche mich für einen Moment unter ihre Fittiche nahm, auch sie würde Alexandra vermissen. Nicht nur ich sah und spürte es, auch Shay nahm diese Verbindung wahr und war wie ich selber, nicht ganz begeistert davon. Wir konnten sie aber nicht ändern, die beiden Frauen hatten sich und ihre Einigung gefunden und waren ... ja, wie soll ich es sagen? Sie waren zusammengewachsen, wie Wurzeln, welche sich umschlossen und einfach untrennbar waren.
Dieser Gedanke machte mir ein wenig Angst, war diese Konstellation wirklich gut und richtig? Doch ich konnte das am allerwenigstens beurteilen und würde mich auf das Urteilsvermögen von Faith und Alex verlassen müssen.
Also verbrachte ich diesen Abend mit ihnen im Fort Arsenal, wenn ich ehrlich sein soll, alleine sein, war das Letzte was ich gerade wollte und auch ertragen konnte.
Diese Preußin hatte mein Leben verändert, sie hatte mir einen neuen Weg gezeigt, sie hatte mich wieder positiv in die Zukunft blicken lassen, was die Kolonien anging, was mein EIGENES Leben anging und vor allem hatte sie in mir diesen Gedanken weiter keimen lassen, den Orden und die Bruderschaft zusammen bringen zu können. Und ich war dieser Frau unendlich dankbar!
Ein fieser stichelnder Gedanke kam mir aber, auch Ziio war ebenso an meinem Umdenken beteiligt gewesen, auch SIE war mitverantwortlich für diese Gedanken hinsichtlich der Übereinkunft von Assassinen und Templern. Aber Alex war nie eifersüchtig oder hatte mir Vorhaltungen gemacht, im Gegenteil, sie betrauerte ihren Verlust...
Auch wenn wir es nie erwähnten, wir wussten beide, es gab einen Sohn, ein Kind ... Würde ich umgekehrt mit meiner Verlobten später dann Kinder haben können? Alex war bereits jetzt über 40, ganz genau wusste ich es nicht, ich kannte mich nicht hinreichend aus.
Ich muss das erst einmal nach hinten verdrängen. Es gibt Aufgaben, welche jetzt an erster Stelle stehen!
*** Die Plantage ***
16. Juni 1760
So langsam fing ich wieder an, mein Leben in die geordneten Bahnen zu lenken. Selbst wenn es mir an manchen Tagen schwerfiel.
Ich sah mir einige Grundstücke und ebenfalls bereits bestehende Plantagen in Virginia an. Diese Gegend gefiel mir einfach und sie ließ mir Raum, mich und mein Vorhaben zu entwickeln und zu verwirklichen.
Es gab diverse Pflanzer, welche sich hier niederlassen wollten, das wusste ich, doch alle waren sie darauf aus, Sklaven in ihre Dienste zu nehmen. Und genau das war etwas, dass mir widerstrebte. Ich wollte solche Machenschaften nicht unterstützen, es war mir einfach zuwider. Niemand sollte so behandelt werden, niemand sollte in so einer diffamierenden Art verkauft und ja, versklavt werden. Wer für mich arbeitete, sollte frei sein und einfach nur seinen Lebensunterhalt verdienen. Natürlich auf meinem Land und einer gerechten Einigung folgend, für beide Seiten.
Die Belange des Ordens musste ich gleichfalls im Auge behalten und das beinhaltete obendrein Charles wieder einzunorden.
Derzeit war er jedoch auf Mission außer Landes in Europa mit Hickey, seine Rückkehr erwartete ich aber jeder Zeit!
DU LIEST GERADE
Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3
Fanfiction*** Wer konnte schon erahnen, was für Auswirkungen das Auftauchen von Mrs. Frederickson noch haben sollte. Wir beginnen unser gemeinsames Leben hier in Virginia im November 1762. Doch etwas in meinem Unterbewusstsein schürt eine Skepsis bezüglich un...