Die Hochzeit

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Kapitel 35

*** Die Hochzeit ***


Nun drängte Faith aber noch einmal, dass sie sich umziehen müsse und Alex goss sich ein weiteres Glas ein, grinste mich an und verschwand hüftschwingend nach oben!

Ich hatte noch etwas Zeit was das Ankleiden anging und so fragte ich Mr. Schäfer ein wenig über das 21. Jahrhundert aus. Meine Fragen beantwortete er bereitwillig.

„Master Kenway, als Mrs. Frederickson mir damals mitteilte, sie würde euch persönlich kennen, traute ich erst meinen Ohren nicht. Versteht mich nicht falsch, aber ihr habt einen tiefen Eindruck für den Orden allgemein hinterlassen. Ich freue mich daher, dass ich euch nun ebenfalls persönlich kennenlernen durfte!" für einen kurzen Augenblick, wusste ich nicht so recht, wie ich darauf reagieren sollte. Ich fühlte mich geehrt, keine Frage, aber gleichzeitig stellte ich mir die Frage, WAS hatte ich getan.

Es war etwas frustrierend, wenn ich ehrlich sein soll.

Ich sah, wie Mr. Miles sich angeregt mit Faith und Shay unterhielt und auch dort konnte ich sehen, dass es eine gewisse Neugierde auf beiden Seiten gab.

Dann sprach mich einer der Diener an, dass es auch für mich nun Zeit sei, mich umzuziehen. Meine Montur hatte man in das Gästezimmer von Lucius gebracht, wo ich mich nun einkleiden ließ. Ich war gespannt, wie Alex nachher aussehen würde und wieder stieg die Nervosität in mir.

Ich hatte Shay den Ring für sie gegeben, es war einer der meiner Mutter gehörte.

Als ich vor ein paar Tagen die Schmuckschatulle von ihr geöffnet hatte, sprach sie zu mir und meinte, dass Mrs. Frederickson an unserem Hochzeitstag die rechtmäßige Besitzerin dieser Schmuckstücke werden solle! Ihr stimmte mein Vater voller Inbrunst zu und zeigte auf eben diesen Ring, welchen ich ihr heute anstecken werde. Die Worte meiner Eltern hatten einen sehr seltsamen Unterton, so als wollten sie sichergehen, dass ich wirklich verstand, dass der Schmuck NUR für Alex bestimmt sei!

Nach der Trauung werde ich ihr also mein Hochzeitsgeschenk geben und hoffe, sie wird nicht enttäuscht sein.

Wir hatten leider keine Zeit mehr gehabt um richtige Eheringe anfertigen zu lassen, aber das konnte auch noch warten bis zur offiziellen Hochzeit im März!

Der Diener klopfte noch den imaginären Staub von meiner Kleidung und meinte, ich sähe fantastisch aus!

Unten erwarteten mich schon die anderen Gäste und wir gingen zum Templerzimmer hinüber, wo ich mich vor dem Kamin noch einmal an William wandte, ob wir auch nichts vergessen hätten.

„Master Kenway, wie ich euch kenne, habt ihr bis ins kleinste Detail alles geplant, vorbereitet und analysiert. Glaubt mir, es ist alles in bester Ordnung!" lächelte er mich an und wir warteten auf Alex.

Es dauerte nicht lange, bis die Türen geöffnet wurden und sie am Arm ihres Sohnes den Raum betrat.

Mir stockte für einen Augenblick der Atem, sie sah in diesem Kleid einfach umwerfend aus. Dazu kamen ihre leuchtenden grünen Augen, welche auf mich gerichtet waren und wir beide blendeten alles und jeden gerade aus!

Langsam kam sie auf mich zu und dann reichte mir Yannick die Hand seiner Mutter mit den Worten. „Passt gut auf meine Mutter auf, Master Kenway!" leider versagte meine Stimme in diesem Moment und ich konnte lediglich nicken. Alex stand vor mir, lächelte mich liebevoll an und hielt meine Hände.

Dann begann Master Johnson seine Ansprache und bat als erstes, dass die anwesenden Gäste sich setzen mögen. Ich gebe es nicht gerne zu, doch ich hörte bloß mit einem halben Ohr der Rede von ihm zu, so nervös war ich. Als er mich dann aufforderte mein Ehegelübde zu sprechen, musste ich mich ein paar mal Räuspern, ehe ich meine Stimme wiederfand. Und bei meinen Worten stiegen Alex die Tränen in die Augen!

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt