Kapitel 33
*** Die Familie ist gewachsen ***
29. Dezember 1762
Ich erwachte mit einer gewissen, wie soll ich es sagen, Vorfreude und Nervosität. Unsere Hochzeit rückte näher und heute kämen dann die Eheleute Johnson bereits vorbei. Es musste noch der Ablauf der Zeremonie besprochen werden und Kleinigkeiten ausgearbeitet werden!
Außerdem sollte meine Verlobte heute auch gleich in den Orden mit aufgenommen werden, doch davon wusste sie noch nichts. Alex war in den letzten Tagen, genau wie ich auch, immer nervöser geworden und hatte mittlerweile die Angewohnheit, einfach aus einem Raum zu rennen, weil sie in Tränen ausbrach.
In mir wuchs deshalb die Angst, sie könnte einfach wieder in ihre Zeit verschwinden, weil sie es sich doch anders überlegt hätte. Aber ich schüttelte diesen völlig absurden Gedanken von mir, ich konnte mir so ein Verhalten von ihr einfach nicht vorstellen, oder doch?
Neben mir bewegte sich Alex jetzt und ich sah sie breit grinsend an, ich wusste, was jetzt kommen würde. Sie fand es immer noch erschreckend, dass ich so früh wach war und sie beobachtete.
Wieder einmal erklärte ich ihr, warum ich das tat. Ich fand diese völlig entspannten Gesichtszüge mit dieser hellen Haut und diesen wunderschönen Lippen einfach hinreißend! Da kann man nur schwer den Blick abwenden!
„Womit habe ich dich verdient, Haytham?" ihr liefen die Tränen bei diesen Worten über die Wange und ich wischte sie vorsichtig weg und meinte leise, dass es Schicksal sei! Alex schmiegte sich wieder an mich und für einen kurzen Augenblick, konnten wir uns noch entspannen, bis Magda uns Bescheid gab, dass das Frühstück fertig sei!
Während Alex ihren Kaffee in Händen hielt, sah ich, dass sie unruhig hin und her rutschte, die Nerven waren wirklich zum Bersten gespannt bei ihr. Bei mir nicht minder, muss ich gestehen!
Als dann William mit Catherine angekündigt wurde, hatte ich die Befürchtung, meine Verlobte nähme jetzt sofort reiß aus! Doch sie begrüßte die beiden höflich, wenn auch etwas kühl und dann... ja sie rannte aus dem Zimmer.
Bevor jedoch meine kleine Schwester reagieren konnte, eilte Mrs. Johnson ihr hinterher. So langsam wurde es mir immer unheimlicher und ich hatte die Befürchtung, sie wolle mich wirklich nicht mehr heiraten! Faith beruhigte mich in diesem Moment und meinte, dass das normal sei und ich mir keine Sorgen machen musste.
Kurz darauf erschien Alex mit Catherine wieder im Salon, jetzt etwas beruhigter und sagte, es sei wohl die Nervosität. Ja, das hatten wir alle schon bemerkt. Wir versuchten mit vereinten Kräften, sie abzulenken, doch weit kamen wir nicht, weil Mrs. Marge weiteren Besuch ankündigte.
Erstaunt sah ich mich um, doch niemand wusste, wer noch erscheinen sollte. Dann watschelte ein kleiner Junge in den Salon und brüllte lautstark auf Deutsch „OMA!" und blieb stehen. In diesem Moment konnte man in Alex Gesicht förmlich jede erdenkliche Emotion sehen und sie erhob sich langsam, ging auf den Kleinen zu. Als sie vor ihm kniete und ihn ansah, traten hinter ihm seine Eltern ein! Es war Yannick und ich vermutete dessen Frau an seiner Seite.
Die drei sahen sich für einen Augenblick einfach nur an, ehe meine Verlobte aufsprang und ihren Sohn stürmisch in die Arme schloss! Er hatte also die Botschaft erhalten und ich freute mich, dass es wirklich geklappt hatte.
Nach der Begrüßung, bei der wir erfuhren ihr Enkel hieße Alexander Fabian, wollten wir uns gerade wieder setzen, als Yannick meinte, er sei nicht allein hier erschienen.
Und dann wurde es voll hier! Der Mentor, William Miles, von Alexandra erschien und neben ihm zwei Herren aus den hohen Assassinen-Rängen, sowie Tobias Schäfer mit seiner Frau Marie. Auch hier kamen drei Angehörige des Ältesten Rates mit dazu, welche wir nun alle nacheinander begrüßten!
DU LIEST GERADE
Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3
Fanfic*** Wer konnte schon erahnen, was für Auswirkungen das Auftauchen von Mrs. Frederickson noch haben sollte. Wir beginnen unser gemeinsames Leben hier in Virginia im November 1762. Doch etwas in meinem Unterbewusstsein schürt eine Skepsis bezüglich un...