Franklins Vortrag (2) ** Ein Wüstling namens Lion **

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Ein etwas trüber Mittwoch neigt sich dem Ende und ich heiße euch in Haythams Gedanken willkommen.

Da die Familie aber noch nicht zurück ist, dachte ich mir, nutze ich die Gelegenheit und lasse euch ein paar Zeilen lesen. Denkt daran, keine Schmierereien hinterlassen!

Wer weiß wie lange dieser Vortrag des großartigen Benjamin Franklin dauert. Mistress Kenway ging es ja nicht so gut heute Vormittag.

Viel Vergnügen beim Lesen!

LG MrsHEKenway


Kapitel 66

*** Benjamin Franklins Erfindungen (2) ***

* Der Wüstling namens Lion *


Nach ungefähr drei Stunden beendete er die Präsentationund wir erhoben uns von den Plätzen. Gerade als wir in Richtung desKönigspaares gingen, sah ich wieder wie Lion meine Frau leicht zusich zog und ihr wieder etwas zuflüsterte. In ihrem Gesicht sah ich,dass es ihr mehr als unangenehm war und ich legte meinen Armbesitzergreifend um sie. Dieser Mann konnte einfach nicht die Fingerstill halten, das wäre auch nicht das erste mal. Er war seiner Frauschon einige Male untreu geworden und das teilweise mehr alsoffensichtlich, unter anderem auch mit einigen Damen des Personals.Doch wer war ich, das zu beurteilen, wenn Lady Melanie ihn gewährenließ, dann sollte es wohl so sein. Aber nicht mit MEINER Frau!


Wir standen vor King George und wie automatisch knicksteAlex und zwar so tief, wie es sich gehörte, ohne dass ich großetwas sagen musste. Erleichtert, dass sie wusste sich zu verhalten,kamen wir schnell ins Gespräch mit ihnen. Ich stellte fest, dassAlex, Faith und George eine große Gemeinsamkeit hatten. Bücher!Wenn es nicht den anderen Gästen gegenüber unhöflich gewesen wäre,dann hätten sie sich noch länger darüber ausgetauscht, doch wirsollten nun auch den anderen den Vortritt lassen. So machten wir unsauf um uns etwas zu trinken zu holen und schon wieder war es MasterWilliams Senior welcher meiner Frau ein Glas Champagner reichte undsie förmlich mit seinen Augen schon in einem Alkoven sah! Alex nahmdas Getränk dankend entgegen, kippte es in einem Zug hinunter undschnappte sich auch gleich das nächste zu meinem Verdruss.


Shay und Lucius waren sich ebenfalls einig, dass Liondringend lernen musste sich zu zügeln! Um aber das Thema in andereBahnen zu lenken, sprach der Ire Alex auf die Vorstellung an.„Mistress Kenway, wie fandet ihr die Präsentation? Für euchmuss es sich doch seltsam angefühlt haben, oder nicht? Ich meine, eswird nichts neues gewesen sein für euch?" für den Bruchteileiner Sekunde sah sie ihn fragend an, bis ihr klar wurde, wirbefanden uns in der Öffentlichkeit und sie war die Gattin desGroßmeisters. Also brachte man ihr diese Höflichkeit ungefragtentgegen, etwas was sie noch lernen musste, wie es schien. „MasterCormac, es war nicht wirklich neu für mich. Aber sehr interessant zusehen, wie Master Franklin die Elektrizität beschrieben und malwieder demonstriert hat. Für meinen Geschmack etwas zu leichtsinnig,aber es ist ja nochmal alles gut gegangen!" Sie unterbrach sichselber, da auch ich nicht im Bilde war, inwieweit Lion involviert warüber die Zeitreisen! Anscheinend wusste er es bereits, zumindestmachte er keinen erstaunten Eindruck!


Plötzlichwinkte mir ein Herr mit seinem Gehstock zu und ich erkannte ihn alsein Mitglied des hiesigen – nicht ganz offiziellen – Rates,welcher noch von Reginald ins Leben gerufen wurde, wieder. MasterDaniel Mormon, 56 Jahre alt, kurze ergraute Haare und einen Kopfkleiner als ich. Ich hatte ihn eine Ewigkeit nicht mehr gesehen undentschuldigte mich bei meinen Begleitern. Ich war gespannt, was erfür Neuigkeiten bezüglich der großen und ungewöhnlichenAssassinen Ansammlungen zu berichten hatte. „Master Kenway, esfreut mich euch hier wieder zusehen! Wie lange ist es her? 8 oder 9Jahre?" begrüßte er mich freudig und schon waren wir in den altenZeiten.

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt