Kapitel 19
*** Das wird noch ein Nachspiel haben! ***
Schwer atmend stand ich immer noch hier und versuchte diese Frau nicht zu verfluchen, doch es fiel mir schwer, sehr schwer!
Als ich sicher sein konnte, dass ich Alex nicht mehr wehtun wollte, ging ich ebenfalls aus der Kajüte.
Man hatte mittlerweile die Beiboote klar gemacht und den Proviant verteilt. Der restliche Teil ging wie sie sagte auf die Jackdaw und damit begab sich meine Verlobte wieder auf ihr Schiff.
Es war seltsam sie so zu sehen, es war wirklich nicht sie alleine die handelte. In diesem Moment stieg eine gewisse Trauer und auch wieder Eifersucht in mir hoch, Alex und mein Vater verband mehr, als sie sich eingestehen wollten oder konnten.
Als ich dann ebenfalls wieder auf der Jackdaw war, ließ Alex die Iron Duke versenken! DAS war etwas, was ich durchaus begrüßte, dann konnte ich sicher sein, dass mir dieses Schiff nicht noch einmal über den Weg segeln würde!
Wir sahen in aller Seelenruhe zu, wie die Fregatte langsam sank und als sie vollends verschwunden war, schnappte ich mir meine Verlobte und zog sie hinter mir her in ihre Kajüte! Ich wollte jetzt wissen, warum sie mich nicht in ihre Pläne eingeweiht hatte und warum ich nicht in ihren Geist dringen konnte!„Nein, du hörst MIR zu! Ich wusste, was ich da tat, ich war nicht alleine. Vergiss das nicht! Ich konnte es regelrecht fühlen, dass es klappt! Und dieser Geralt Montegue war nun wirklich kein Gegner..." unglaublich, sie verstand nicht, worum es mir ging und wieder musste ich an mich halten und tief durchatmen.
„Verstehst du nicht, was ich meine? Ich hatte Angst um dich! Es hätte sonst was passieren können und du bist einfach ohne Warnung drauf losgestürmt!" meinte ich jetzt frei raus, aber immer noch wütend!„Doch, das verstehe ich. Aber ich WUSSTE dass mir nichts passieren wird, Edward war die ganze Zeit dabei! Haytham, ich ... kann es dir vermutlich nicht begreiflich machen, doch wenn ich so wie gerade agiere, dann bin ich nie alleine! Vertrau mir bitte!" kam es jetzt leiser von ihr, ich sah, dass ihr Körper nun zur Ruhe kam und dieser Kampfrausch abebbte, das Ganze ließ einen Menschen erschöpft zurück.
Wie aufgrund einer Eingebung, drehte ich Alex hin und her, um sicherzugehen, dass sie keine Verletzungen davon getragen hatte.
„Ähm... ich bin noch ganz, Haytham. Mir fehlt wirklich nichts. Ich werde nur ein paar heftige blaue Flecken morgen haben..." kam es jetzt lächelnd von ihr und langsam verging meine Wut auf sie, auch ich beruhigte mich nach und nach! Diese Angst um sie war aber einfach unerträglich und ich sähe es gerne, wenn so etwas nicht noch einmal passieren würde. Mit diesen Worten zog ich sie zu mir und küsste sie stürmisch, mir war einfach danach! Für einen kurzen Moment hatte ich den Eindruck, wir wären nicht alleine, doch dann war dieses Gefühl wieder verschwunden!
„Und das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, mi amor. Wenn ich an deiner Seite kämpfen soll, dann... wirst du oder besser werden wir uns auf einander verlassen müssen. Deswegen ist unsere Art der Kommunikation so wichtig!" bei diesen Worten sah ich ihr schlechtes Gewissen förmlich auf mich zuschießen! „Verzeih mir, dass ich dich aber überhaupt nicht beachtet habe. Bei Odin, ich war in einem Rausch und es war mir nicht möglich, auch noch daran zu denken!" Also hatte sie es jetzt verstanden und das beruhigte mich, dass sie „fast" von alleine darauf kam. Das wir daran noch dringend arbeiten mussten, sagte ich, als sie in meinen Armen lag und wir uns wieder beruhigten.
„Ich sollte jetzt mal nach den Schäden schauen und überlegen, wie weit man sie hier auf offener See beheben kann." Achja, daran hatte ich für einen Moment nicht mehr gedacht, ich ging aber davon aus, dass man die Jackdaw sicherlich erst einmal notdürftig flicken konnte mit dem Holz welches für solche Fälle mit an Bord war.Einen Seitenhieb bekam sie aber doch noch von mir, ich fragte nach, ob sie nicht vielleicht noch Lust hätte ein Kriegsschiff anzugreifen! Dafür erntete ich ihren spitzen Ellbogen in meiner Seit und musste lachen, es war eine Geste, welche sie des öfteren machte um mich zu maßregeln.
„Nein, keine Sorge. Mein Bedarf an Kämpfen ist fürs erste gedeckt, ich hätte jetzt lieber ein warmes Bad und ... dich" kam es dann plötzlich hochrot von Alex. Bis auf das Bad konnte ich ihr sicherlich behilflich sein und wir spürten diese Lust in uns aufkeimen. Zu mehr kam es aber nicht, wie sollte es anders sein.
Es war Mr. Hargreaves, welcher Bericht erstattete.
„Mrs. Frederickson, wir konnten jetzt die beschädigte Sektion abschotten und notdürftig flicken. Die restlichen Schäden werden gerade provisorisch behoben. Ihr braucht euch also keine Gedanken machen, wir werden den Rest der Überfahrt sicher überstehen!"
Das hörte sich gut an und wir konnten uns auf seine Meinung verlassen, während des ganzen Kampfgeschehens, hat er mehr als sein Bestes gegeben und geholfen, wo es nur ging! Wir hatten mit ihm als ersten Maat und Rudergänger die richtige Wahl getroffen! „Danke Mr. Hargreaves für die Information, ich hätte mich sonst auch selber davon überzeugt! Wie geht es der restlichen Mannschaft und euch? Ich hoffe, es gibt keine schwereren Verletzungen?" erkundete sich Alex jetzt nach ihrer Mannschaft.
Leider hatten wir 4 Tote zu verzeichnen, welche nun heute Abend der See übergeben werden sollten.
Als es bereits dunkel geworden war, standen wir alle an Deck und gedachten der Toten. Alex neben mir liefen die Tränen die Wangen hinunter, ich legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie näher zu mir!
In ihrem Geiste hörte ich die Worte, welche sie gerade als Gebet für die Verstorbenen sprach und ich würde sie hier gerne weitergeben, weil ich sie sehr schön getroffen fand.
Ich trinke auf euch,
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Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3
Fanfic*** Wer konnte schon erahnen, was für Auswirkungen das Auftauchen von Mrs. Frederickson noch haben sollte. Wir beginnen unser gemeinsames Leben hier in Virginia im November 1762. Doch etwas in meinem Unterbewusstsein schürt eine Skepsis bezüglich un...