„Ich wollte fragen ob du mit zur Klassenfahrt kommst nächste Woche?" fragte er.
Ich schaute ihn verwirrt an.
„Welche Klassenfahrt?" fragte ich neugierig. Mein Vater ließ mich eigentlich nicht auf Klassenfahrten, aber vielleicht überredete ich ihn jetzt.
„Nach Santorini."sagte er nachdenklich.
„Ich muss fragen. Normalerweise darf ich nicht." sagte ich schmollend.
„Ich hoffe es." sagte er voller Hoffnung.
Ich gähnte.
„Bist du müde?" fragte er. Ich schüttelte mein Kopf.
Er legte seine rechte Hand auf meine Wange und wollte sie streicheln.
„Mädchen, du frierst."sagte er besorgt. Schnell stand er auf, womit mein Kopf auf den harten Boden landete. Ich zischte kurz auf wegen dem Schmerz und schaute ihn genervt hinterher.
Normalerweise ist doch Cem nie so fürsorglich. Was ist mit dem los?
Er kam mit seiner Jacke.
„Zieh die an." sagte er. Oder besser gesagt befahl er.
Ich schüttelte meinen Kopf.
„Ich hab nicht gefragt." sagte er immernoch stur. Ich nahm die viel zu große Jacke und zog sie mir an. Wow. Jetzt sah ich aus wie ein fetter Pinguin. Nicht mal meine Füße sah ich. Ratet mal wer sich darüber weg lacht. Natürlich, Cem der Idiot.
Nach 15Minuten in den wir zum Himmel schauten entschieden wir uns Heim zu fahren. Ich schnallte mich an und verbindete mein Handy mit seinem Auto. Ich öffnete ein meiner Lieblingslieder. Yaşlı amca- Yıldızlara Bak. (Swiped einmal nach rechts für das Lied)
Er startete den Motor. Meine Lieblingsstelle kam.
„Yıldızlara bak, biz küçüktük
Demez miydin hep sevdikçe büyürsün
Gözlerini kapat biz büyüktük
Birbirimizden büyük sevdikçe küçüldük
Ve geçti zaman
Eridi sevdam." sang der Sänger. Dieses Lied berührte meine Seele.
Es handelte sich darum das er eine Person auffordert die Sterne anzuschauen. Im weiter erzählte er das wir ziemlich klein sind und das die Person sagte das man wächst wenn man sich liebt. Er sagte jedoch schließ deine Augen wir sind groß, wie schrumpfen in dem wir uns lieben. Seinen Satz beendete er indem er sagte das die Zeit vergangen war und seine Liebe geschmolzen ist.
Es sprach mich an. Ich wollte schon immer mit einem Mann ,den ich liebe, die Sterne beobachten. Die Sterne beleuchteten die Liebe. Die Liebe des Mondes zur Sonne.
Ich schloss meine Augen und genoss das Lied.
„Für ein Mädchen was gerade gerappt hat, hörst du ziemlich tiefgründige Lieder." sagte Cem. Ich lächelte.
„Ich löste meine Probleme immer indem ich Lieder hörte." sagte ich leise.
„Weißt du ich komme immer hier hin. Es hat eine positive Aura. Seitdem mein Vater an Krebs gestorben ist, flüchte ich immer hier hin. Es ist wie ein Stütze für mich. Es lässt mich von dem Schmerz befreien." sagte er traurig.
Seinen Schmerz fühlte ich in meinem Herzen. Ich schaute zu ihm hoch. Seine Augen waren gefüllt.
„Ich war 9. Ich habe Fußball gespielt und bin hingefallen. Meine Knien waren voller Blut. Damals hatten wir nicht so viel Geld. Meine einzige Hose hatte ich zerrissen. Ich dachte mein Vater wäre enttäuscht, weshalb ich weinend nachhause gerannt bin. Ich weinte selten. Ich drückte die Klingel mehrmals, jedoch öffnete meine Vater die Tür nach 10Minuten. Er war bleich. Als er mich weinend und in voller Blut sah, kniete er sich zu mir und küsste meine Stirn. Meine Tränen wusch er mit seiner rechten Hand weg. Er zog mich in eine Umarmung und sagte: „Du bist ein großer Mann, und große Männer weinen nicht. Wenn etwas nicht läuft wie du es willst, steh auf und kämpf weiter."
Diese Wörter trafen mich sehr." Cem stoppte seinen Satz und atmete tief ein und wieder aus.
„Plötzlich stand er auf und griff nach meiner Hand und führte mich zum Bad. Ich saß auf dem Klodeckel. Keiner war zuhause. Er holte ein kleinen Pflaster. Es war rot mit kleinen Autos. Er säuberte meine Wunde mit Wasser. Wir konnten uns kein Desinfektionsmittel leisten damals. Er klebte das Pflaster auf und küsste mein Knie. Genau das machte er mit dem anderen Knie auch.
Er stand auf und drehte sich um zum Waschbecken. Er sprach das letzte mal zu mir. „Pass auf dich auf mein Sohn." Dabei schrubbte er seine verletzten Hände mit einem block Seife. Seine Hände waren vom viel arbeiten immer so verletzt. Plötzlich kippte er um. Ich versuchte ihn zu wecken. Ich dachte er wäre nur eingeschlafen. Ich war halt ein Kind. Ich saß 30Minuten mit seiner Leiche auf dem kalten Boden. Meine Mutter fand uns so auf. Er war wohl seit 2 Wochen nicht bei seiner Chemotherapie, weil wir uns es nicht leisten konnten." sagte er traurig. Sein Auge verließ eine bittere Träne. Vom linken Auge. Man sagt wenn aus dem linken Auge eine Träne kommt aus Trauer und aus dem rechten Auge aus Freude.
Meine Augen waren gefüllt. In letzter Zeit war ich so ans Wasser gebaut. Meine kalte Seite war in Trümmern.
„Es tut mir leid. Ich weiß nicht wieso ich es dir erzählt habe.." sagte er plötzlich.
„Ich war zwei als meine Mutter mich verlassen hat. Ich erinner mich bis zu meinem Neunten Lebensjahr an garnichts. Manchmal habe ich kleine Erinnerungs Ausschnitte. Ich weiß nicht wie weit sie Stimmen. Mein Vater erzählte mir nie den Grund. Er meinte nur das sie an einem Morgen weg war. Er hatte alle Bilder vernichtet." sagte ich. Ich schluchzte einmal auf.
„Du musst nichts erzählen." sagte er und parkte an einer Raststätte der Autobahn.
Ich wollte es erzählen. Er hatte mir dein Schmerz anvertraut. Jetzt war ich dran.
„Meine beste Freundin war eine Schlange. Ich wollte das keiner wusste das meine Mutter mich verlassen hatte. Sie erzählte es jeden. Sie machte sich darüber witzig. Ich wurde von der Person verraten, wo ich dachte sie würde mich eher trösten. Ich verließ Köln. Länger würde ich da nicht mehr leben können." sagte ich.
„Ich will für dich da sein." sagte er standhaft und startete sein Auto erneut. Vor meiner Haustür verabschiedeten wir uns und ich kletterte meinen Balkon mit viel Mühe hoch und legte mich in mein Bett. Ich fühlte mich frei. Frei weil ich ihm alles erzählt hatte. Ich fühlte mich einerseits besorgt. Was machte Mahir wohl?Ihr habt alle gedacht das er ihr die Liebe gesteht oder? 😂
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Endloser Albtraum
RomanceWie entkomme ich meinen Problemen? Meinen Albträumen? Ist das vergessen ein Lösungsweg? Oder ist es nur eine Ausrede? Wie endet dieser Albtraum? Wer rettet mich aus diesem Albtraum? Ist es meine Familie? Meine Freunde? Meine verschwundenen Erinnerun...