„Wir fangen da an, wo alles geendet hat." sagte er fest entschlossen und öffnete die Tür mit einem Ruck.
Es war ein kleines Familienhaus. Er betrat das Haus und zog mich gewaltsam mit. Mein Arm brannte durch seinen festen Griff. Die Wohnung war verwüstet. Überall lagen zerbrochene Teller und Gläser Scheiben. Viele verschiedene Bücher, Blätter und Blut. An der hell lilanen Wand waren rote Spuren. Die Wand hatte Dellen.
„Siehst du das? He! Siehst du es! Dieses Haus ist verwüstet,wie mein Leben! Dieses Haus hat mein Leben verwüstet! Euer Haus." schrie er mich an. Er greift nach meinen beiden Armen und drückte mich an die Wand.
„Siehst du das Blut meiner Mutter?!" schrie er mich an. Er war so laut und das Haus war so leise. Ich könnte eine Nadel fallen hören, würde er nicht so laut schreien.
„Deine Mutter lebt doch!" schrie ich ihn an. Meryem yenge war doch seine Mutter. Sie war mit seinem Vater bei uns.
Das kleine Mädchen nannte sie Mama
Und ihn Bruder.
„Denkst du sie ist meine Mutter ? Sie ist nur ein Ersatz! Mein Vater hat meine Mutter ersetzt!" schrie er und schlug gegen die Wand. Die kleine Lampe an der Decke wackelte. Er ließ sich die Wand runter gleiten. Er schaute mich schmerzvoll an.
Ich verstand garnichts.
Ich setzte mich zu ihm auf den Boden und fühlte wie die Spitzen Scherben durch meinen Pyjama in meine Haut gleiten. Ich spürte den Schmerz, doch ignorierte ihn. Ich nahm das Gesicht von Mahir in meine Hand.
„Ich hab genug gelitten. Jetzt bist du dran." sagte er wütend. Er wollte weiter reden. Doch ich sah nur eins. Wie der Trauer in seinen Augen zu Hass wurde. Ich stand auf und fühlte ein ziehen in meinen Beinen, doch lief schnell raus. Ich lief die Straße schnell runter und sah wie meine Pyjama Hose sich rot färbt. Ich stoppte in einem Park. Plötzlich erinnerte ich mich an etwas. Ich erinnerte mich an diesen Park. Als würde ich schonmal hier gewesen sein. Es war bestimmt mir eine Täuschung. Viele Spielplätze sahen gleich aus. Dies war bestimmt nur ein Spiel meines Gehirn's. Ich wurde von einer starken Hand zu sich gezogen. Ich fühlte zwei starke Arme um meinen kleinen Körper. Sie drückten mich zu sich. Ich schaute hoch und sah Mahir. Er löste sich schnell von mir.
„Lass und zurück fahren." sagte er und würdigte mir keinen Blick.
Er reichte mir sein Handy monoton. Höchstwahrscheinlich damit ich jemanden anrufe, weil die Tür geschlossen ist.
Ich rufte Ipek abla an. Sie war die einzige, wessen Nummer ich auswendig konnte.
Sie ging nicht ran. Höchstwahrscheinlich schlief sie wie ein normaler Mensch um dieser Uhrzeit. Ich reichte ihm sein Handy. Doch seine Blicke waren auf meine Beine gerichtet.
„Kannst du laufen?" fragte er.
Ich nickte.
„Lass zurück fahren." befahl er und lief zum Motorrad. Ich folgte ihm dicht.Nach ungefähr 20 Minuten Fahrt kamen wir an einem großen Haus an. Er öffnete die Tür und machte mir ein Handzeichen, damit ich ruhig sein sollte. Ich nickte und folgt ihm.
Als wir auf sein Zimmer waren fragte ich ihn warum wir hier sind.
„Du hast keine Schlüssel und verletzte Beine."flüsterte er.
Wieso half er mir?
„Setzt dich." befahl er mir und zeigte auf sein Bett.
Was gibt der mir die ganze Zeit Befehle? Ich wollte diskutieren, doch ich hatte im Moment nicht die Kraft zum diskutieren.
Er holte etwas aus dem Bad und kniete sich vor mich hin. Er zog mein Pyjama hoch.
„Du musst- " wollte ich ihn abhalten meine Beine zu verarzten, aber er schaute mich nur mahnend an.
Er tupfte auf ein Wattestück Desinfektionsmittel drauf.
„Das brennt." sagte er monoton und tupfte dieses Tuch auf meine Beine.
Ich zischte paar mal und gewöhnte mich danach.
Mein Vater hatte mir immer gesagt, dass er und meine Mutter in Köln gelebt haben. Wieso lügte er mich an? Ich hatte Bilder im Flur des Hauses gesehen. Ein Familienfoto. Der rechte war mein Opa, daneben meine Oma und dann mein Vater. Neben ihm stand eine braunhaarige Frau. War das meine Mutter? Ich musste dieses Bild genauer analysieren. Ich überlegte.
„So fertig." brachte die Stimme von Mahir mich aus meinen Gedanken.
Er legte sich auf seinen Sofa und schließt das Licht.
„Gute Nacht." sagte er.
Wie bitte sollte ich hier schlafen?
War der dumm ?
Ich legte mich hin. Ich würde warten bis Mahir schläft und mich dann raus schleichen, doch mit der Zeit wurden meine Augen schwerer und ich spürte wie ich in das Land der Träume fiel.

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Endloser Albtraum
RomanceWie entkomme ich meinen Problemen? Meinen Albträumen? Ist das vergessen ein Lösungsweg? Oder ist es nur eine Ausrede? Wie endet dieser Albtraum? Wer rettet mich aus diesem Albtraum? Ist es meine Familie? Meine Freunde? Meine verschwundenen Erinnerun...