„Er ist ein Verräter! Er hat Amar bedroht. Er wollte das er Ecrin ausnutzt!" schrie Cem wütend.
„Amar hat dich verarscht und du glaubst das noch?" fragte ich aufgebracht. Egal was war, Mahir sah Ecrin als kleine Schwester. Er würde ihr sowas nicht antun.
„Ach und woher willst du das wissen? Wie lange bist du schon hier? Halt dich aus meiner Sache raus!" knurrte er. Ich wusste er handelte aus Wut, jedoch war es verletzend.
„Dein Leben ist auch deine Sache Cem Öztürk, daraus werde ich mich jetzt halten." zischte ich ihn an. Ich rannte schnell den Weg runter ins nirgendwo. Ich wusste nicht wohin. Ich lief nur durch die dunklen Gassen. Die Uhrzeit wurde später und die Straßen dunkler. Ich war die einzige Menschen Seele hier auf den Straßen.
Ich fühlte mich einsam. Ich dachte Cem hat Gefühle für mich, obwohl er mich eigentlich verabscheut. Dieser Satz hatte mich so verletzt. Ich dachte ich hätte Freunde gefunden. Die leeren Straßen in denen ich mich verirrt hatte waren, wie mein Herz in dem sich meine Gefühle verirrt hatten. Hass, Kummer, Liebe, Trauer und Wut. Ich war emotional am Ende. Ich wusste nicht was ich wollte. Was ich fühlte. Nicht nur wegen Cem, sondern alles was passiert ist belastete mich. Die dunklen Gassen erinnerten mich an die dunklen Tage meines Lebens. Plötzlich sah ich zwei kleine Kinder angerannt. Hand in Hand. Ein Mädchen und ein Junge. Das Mädchen fiel hin.
Plötzlich dröhnte mein Kopf und in meinem Gehirn spiegelten sich Erinnerungen wieder. Ein kleines Mädchen und ein Junge. Das kleine Mädchen fiel hin.
„Sude. Gehts dir gut?" fragte der Junge und kniete sich hin.
„Nein." sagte das Mädchen und schluchzte laut auf. Ihre kleinen Knie waren mit Blut geströmt. Aus ihren Augen kullerten mehrere Tränen. Der Junge kramte aus seiner Jacke eine Packung Taschentücher . Er nahm ihren Knie und legte das auf sein Bein. Er wischte ihre Tränen weg und wischte mit dem Taschentuch das Blut weg.
Der Junge küsste das kleine Mädchen auf die Wange.
„Ich bin immer für dich da Küçüğüm."
sagte er beschützerisch.
(Meine kleine)Das Ereignis in meinem Kopf verschwand wieder. Ich hielt mich an dem Haus neben mir fest und rutschte die Wand runter. Mein Kopf dröhnte vor Schmerz. Ich vergrub meinen Kopf in meine Hände.
„Gehts dir gut?" fragte eine süße Stimme.
Es war das Mädchen was ebend hingefallen ist und somit der Zweck meiner Erinnerung war. Wieso erinnerte ich mich an sowas? War es wirklich geschehen? Seitdem ich in Berlin bin dröhnt es in meinem Kopf nur noch.
„Alles gut. Gehts dir eigentlich gut? Hab gesehen wie du ebend runtergefallen bist." stellte ich nach meiner Antwort eine Gegenfrage.
Sie nickte heftig.
„Sude!" hörte ich jemanden Rufen.
Doch mir wurde plötzlich schwarz vor den Augen. Ich schloss meine Augen, obwohl ich es nicht wollte.Kurz davor:
Mahir's Sicht:„Als würde ich mit dem Hund überhaupt reden!" knurrte ich Cem an.
„Und wieso erfindet er sowas? Wieso sollte er?" gab mir Cem eine freche Antwort.
„Wieso nicht? Wir sind ein gutes Team, passen perfekt auf deine Schwester auf und machen ihn bei jedem Spiel fertig!" schrie ich Cem an. In mir stieg die Wut. Wieso glaubte er ihm und nicht mir? Ich verabscheute lügen.
„Soll ich's dir beweisen ?" fragte ich Cem um die Idee, die sich in meinem Hirn fest gesetzt hatte, durchzuführen.
Er nickte.
Ich kramte mein Handy raus und fragte Ecrin nach der Nummer von Amar.
Nachdem sie mir die Nummer sagte, wählte ich sie.
Nach dem zweiten piepen hörte ich ein: „Wer bist du?"
Es war Amar.
„Mahir hier. Wieso erzählst du lügen?" fragte ich Amar und nahm den Anruf auf Lautsprecher.
„Wieso nicht? Dein bester Freund glaubt mir doch." sagte er belustigt.
„Jetzt nicht mehr." sagte Cem von hinten.
Amar lag schnell auf. Cem schaute mich voller Reue an. Er senkte seine Blicke und kam auf mich zu.
„Es tut mir leid. Du weißt wie ich bin wenn es um meine Schwester geht." sagte er und ich sah die Hoffnung in seinen Augen. Er hatte Angst das ich jetzt einen Streit daraus mache.
„Alles gut." sagte ich und nahm ihn in eine brüderliche Umarmung.
„Leute will euch nicht stören, aber Cem war sehr gemein zu Sude." sagte Ecrin. Scheiße, ich hatte sie vergessen.
„Sie ist bestimmt zuhause. Ich entschuldige mich morgen." sagte Cem gelassen.
„Sie kennt sich doch garnicht hier aus." sagte ich nachdenklich. Plötzlich klingelte Ecrin's Handy.
„Es ist Devran." sagte sie.
„Warum ruft er dich an?" knurrte cem. Er war sehr vorsichtig wenn es um seine Schwester geht. Amar war eine Ausnahme gewesen.
Ecrin ignorierte ihn und hebte ab.
„Hallo?"
„Nein."
„Nein, sie ist gegangen."
„Wie?"
„Als ob."
„Schick mir die Straße."
Und so legte sie auf.
„Sude ist wohl nicht zuhause und geht nicht an ihr Handy. Ihr Vater hat sie wohl mehrmals angerufen. Devran hat ihm gesagt das sie bei uns ist und ihr Akku leer ist." erzählte Ecrin uns die Situation.
Ich rannte schnell in die Richtung, wo sie verschwunden ist.
Ich rannte um mein Leben. Hinter mir Cem.
Wir rannten durch die dunkelsten Gassen. Wir schrien ihren Namen immer lauter.
Irgendwann waren wir in dem gefährlichsten Ghetto Berlins. Ich rufte immer lauter ihren Namen.
Als ich in die nächste Straße bog sah ich zwei Kleinkinder an einem Mädchen rütteln, welche auf dem Boden an einer Hauswand sitzt.
Ein genauer Blick zeigte mir das es Sude ist.
Ich rannte auf sie zu und setzte mich zu ihr auf den Boden.
Ich rüttelte sie mehrmals und schlug leicht auf ihre Wangen. Ihr Puls war normal.
Sie öffnete leicht ihre Augen und schaute tief in meine.
„M-Mahir?" fragte sie mit einer schwachen Stimme.
Auch Cem kniete sich zu uns.
„Gehts dir gut ?" fragte Cem außer Atem.
Sie nickte.
„Hast du heute schon was gegessen oder getrunken?" fragte ich.
„Ein Apfe-l." sagte das schwache Mädchen, welches mir in dem Moment viel zu viel bedeutete.
„Dein Blutzucker ist zu niedrig bestimmt. Warum isst du nichts? Es ist schon 18:30uhr." sagte ich aufgebracht.
Ecrin kam schwer atmend. Sie war hinter uns her gerannt.
„Ecrin hast du was zum Essen?" fragte Cem seiner Schwester hektisch.
„Ja, glaube schon." sagte sein Zwilling und kramte eine Tupperware aus ihrem Rucksack. Danach griff sie nochmal in ihren Rucksack und holte eine Flasche mit Saft raus.
Ich nahm die Sachen und legte sie neben mir auf dem Boden. Meine rechte Hand legte ich auf Sude's Hüfte und die Linke auf ihren Rücken. So richtete ich sie.
Ich reichte ihr das Sandwich, welches in der Box war.
„Ich hab kein Appetit." winkte sie ab.
„Iss." knurrte ich schon fast. Wie kann sie noch nein sagen? Denkt sie garnicht an ihre Gesundheit?
Sie nickte leicht und biss einmal rein.
Cem reichte ihr das Wasser wovon sie auch ein Schluck nahm. Nachdem sie fertig gegessen hat, was ziemlich lange gedauert hat, standen wir auf. Cem schaute sie mit Reue an.
„Komm her du Idiot." sagte sie und nahm sie in ihren Armen.
Plötzlich spürte ich ein Gefühl. Ein Gefühl, welches ich nie zuvor für ein Mädchen hatte. Was war es? Es kann doch nicht......

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Endloser Albtraum
RomanceWie entkomme ich meinen Problemen? Meinen Albträumen? Ist das vergessen ein Lösungsweg? Oder ist es nur eine Ausrede? Wie endet dieser Albtraum? Wer rettet mich aus diesem Albtraum? Ist es meine Familie? Meine Freunde? Meine verschwundenen Erinnerun...