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„Wieso? Wieso hast du mich angelogen?" fragte ich verzweifelt. Ich hatte keine Kraft mehr. Meine Augen waren nicht gewohnt zu weinen.
„Aybüke, wer hat es gesagt frage ich dich." er schrie mich an.
Sein Geschrei schallte sich in meinem Kopf. Mein Hirn drohte zu platzen. Mein Kopf dröhnte. Der Schmerz führte ein Krieg mit meiner Seele. Er eroberte sie. Ich hielt meine Ohren zu und zog meine Knie zu meinen Körpern. Ich sah wie Azad und Mahir angerannt kamen. Meine Augen schloss ich fest.
Ich schluchzte paar mal laut auf. Ich schrie. Es war ein Schrei voller Schmerzen. Es sollte aufhören.
Plötzlich kam dieses eklige Gefühl zurück. Ich fing an mich zu erinnern. Vor meinen Augen lag eine Frau. Ein junger Mann hielt ein Obstmesser in der Hand. Das Obstmesser war voller Blut. Der Mann ähnelte Nurullah Kaplanoğlu. Nur in Mitte 20.
Die Frau schrie vor Schmerzen. Aus ihrem Hals strömte lauter Blut. Plötzlich wurde die Tür geöffnet. Zwei Frauen.
Die eine sah meiner Mutter ähnlich, also der Frau dich auf den Bildern oder heute in einer anderen Erinnerung gesehen hab.
Die andere Frau sah Meryem Teyze ähnlich.
„Was hast du getan." kam es plötzlich von Meryem Teyze.
„Ich mach Schluss." sagte sie mit Tränen in den Augen.
„Du machst garnichts. Wegen dir habe ich meine Frau getötet, sie hat wegen dir erfahren, dass ich eine Affäre mit dir habe." brüllte der Mann.
Plötzlich waren diese Erinnerungen weg.
In Meinem Kopf brannte alles.
Nurullah amca hatte seine Frau getötet, wegen Meryem Teyze. Und meine Mutter wusste davon bescheid.

„Aybüke."
„Sude."
Mehrere Stimmen sagten mehrmals meinen Namen.
Ich öffnete langsam meine Augen und sah meinen Vater mich besorgt anschauen. Ich nahm meine Hände langsam von meinen Ohren.
„Gehts dir gut?" fragte mein Vater und wischte mit seiner großen Hand meine Tränen weg.
Ich schnalzte mit der Zunge.
„Fass mich nicht an." fauchte ich. Ich stand mit einem Ruck auf. Mein Kopf dröhnte immernoch. Meine Beine waren zu schwach um mich festzuhalten. Ich hielt mich an einem Baum fest. Meine Kräfte waren wie entzogen.
„Komm her." befahl mein Vater.
Ich schüttelte mit dem Kopf. Ich wollte paar Schritte zurück gehen, doch wie Gott es wollte fiel ich auf meinen Hintern. Ich fing an stark zu husten. Aus meinem Mund kam Blut. Mein Vater sah mich geschockt an. Er kam auf mich zu und hebte mich hoch. Mein lautes Husten hielt mich auf, mich zu wehren . Meine Augenlider waren schwer. Meine Augen schlossen sich. Mein Blut war wie eingefroren. Ich hörte jeden, doch konnte keinen Ton von mir geben. Mein Herz raste.
„Mach die Tür auf." schrie mein Vater einen der Jungs an.
Einer öffnete sogar die Tür. Doch wer es war, war ein Geheimnis für mich. Ich fühlte den harten Sitz des Autos.
„Mahir Steig ein und lehn ihren Kopf auf dein Oberschenkel." befahl ihm mein Vater.
Gesagt getan, jemand hebte meinen Kopf und legte ihn auf etwas weiches.
Ich hörte wie Türen geschlossen und geöffnet werden, jedoch wollten sich meine Augen nicht öffnen.
Jemand streichelte mein Kopf.
„Du wirst es schaffen Küçüğüm" hörte ich die Stimme von Mahir. Die Stimme in der ich Liebe fand. Plötzlich schloss sich auch mein Bewusstsein.

Mahir's Sicht:

Alles war wegen mir, sie hatte schmerzen wegen mir. Ihr kleiner Körper sah mir plötzlich so kraftlos aus. Ihr Gesicht wurde von Augenringen, Blut und Rötungen an den Wangen bedeckt. Mein Herz schmerzte.
Bulut Arslan fuhr mit 250 km/h durch die Straßen Berlin's.
Er fluchte, beleidigte und schlug das Lenkrad.
„Kaplanoğlu, sie war das einzige was ich noch hatte." sagte er verzweifelt. An seiner Stimme merkte ich das er weinte.
„Du kennst die Wahrheit besser als ich, wenn Nari zurückgekommen würde, würde das keinem gut tun. Ich vermisse sie, aber sie würde Sude verletzen." sagte er wütend. Er vermisste seine Ehefrau. Die Schuldige für den Tod meiner Schwester. Ich liebte Nari Arslan. Sie war die perfekte Tante. Eine Tat von ihr hatte mich dermaßen zerstört, dass ich sie hasste.
„Me-ryemk-onnte nicht-s für d-ne T-od von Nu-rullah-s Fra-u." sagte Aybüke plötzlich. Mehrmals hintereinander. Sie erinnerte sich an etwas.
Ihr Vater schaute nach hinten.
„A-nne ha-t versucht c-emre zu- "( Mama)

Endloser Albtraum Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt