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Ich schaute schnell zu Mahir. Wir waren am Arsch. Wir hatten nichts schlimmes gemacht, aber er wusste davon nichts. Er würde falsch denken. Schnell schloss ich meine Augen und überlegte.
„Ein Moment Baba. Ich mach dir sofort die Tür auf." rufte ich so das er mich hörte. Mit meinen Händen schob ich Mahir in meinen Ankleidezimmer. Ich schloss die Tür und öffnete meinen Vater die andere Tür. Er trat mit schweren Schritten ein.
„Ich hab mit Ecrin telefoniert." sagte ich gelassen. Er nickte. Er schaute sich um.
„Baba?" fragte ich.
Ich ging gerade ein großes Risiko ein.
„Hm?" sagte er genervt.
„Was würdest du machen wenn ich ein Freund hätte?" fragte ich neugierig. Er ging mit schnellen Schritten raus und knallte die Tür zu. Wow. Ich konnte nicht mal sein Gesichtsausdruck sehen. Schade. Ich schloss die Tür ab und öffnete Mahir wieder die Tür.
„Ich glaube er ist noch nicht bereit." sagte dieser lachend.
„Ich glaube auch."  antwortete ich lachend. Sein Lachen war so ansteckend. Ich zog ihm mit zum Tisch und schob ihn meinen Stuhl hin. Mir selbst nahm ich ein Hocker und saß mich drauf.
„Frühstück mit meiner Frau." sagte er lächelnd.
„Ich bin noch nicht deine Frau." sagte ich lachend. Ja, ich musste in den Moment lachen. Er schaute mich grimmig an. Ich lächelte ihn unschuldig an.
„Mach nicht so." sagte er plötzlich schmollend.
Ich fand's wirklich lustig. Ich schaute ihn lachend an.
„Was muss ich machen damit du meine Frau wirst?" fragte er.
„Ich bin erst deine Frau, wenn ich deinen Nachnamen trage." sagte ich gespielt frech. Er lachte und zog sein Tshirt aus. Ich verdeckte schnell meine Augen. Er lachte.
„Mach deine Augen auf." sagte er.
Ich machte sie auf. Er zeigte auf seine Brust.
„Was steht hier?" fragte er und zeigte auf sein Tattoo. Es lag direkt auf seinem Herzen.
„A.K." sagte ich nachdenklich.
„Wer ist das überhaupt?" fragte ich.
„Du bist ein dummkopf ." sagte er lachend.
„Aybüke Kaplanoğlu." Sagte er.
„Was?" fragte ich geschockt. In meinem Magen machten die Schmetterlinge Freudestänze.
„Als wir klein waren, wollte meine Schwester immer das du unseren Nachnamen trägst." sagte er nachdenklich.
Ich streichelte mit meiner Hand das Tattoo. Es war so bedeutend. Er trug mich immer an seinem Körper. Er würde dieses Tattoo auch behalten wenn er..
„Was wenn du eine andere heiraten müsstest?" fragte ich. Das waren eigentlich nur meine Gedanken.
„Ich habe mir geschworen keine andere zu heiraten." sagte er nachdenklich.
„Ich liebe dich." sagte ich in Tränen. „Ich dich auch" sagte er und wischte mir die einzelnen Tränen weg. Ich lächelte. Es musste lustig aussehen. Ich weinte und lächelte. Es war das erste mal  das ich aus Freude weinte. Es war das schönste Gefühl. Ich wusste nicht, wie ich ihn verdient hatte. Doch, wie das Schicksal wollte wurde unser Moment zerstört. Mein Vater öffnete von der anderen Seite mit dem Ersatzschlüssel die Tür. Wie sah es von außen aus wenn ein Junge in deinem Zimmer Oberkörper frei sitzt und mit dir Frühstück isst. Sehr falsch nicht wahr. Mein Vater zog seine Waffe. Mein Herz rutschte mir in den Arsch. Ich war am Arsch.
„Zieh dein Tshirt an." knurrte mein Vater. Mahir tat das was er sagte.Meine Mutter stand an der Tür und schaute mich grinsend an.
„Bulut pack die Knarre weg." sagte sie lachend. Sie schubste ihn weg und ging auf Mahir zu.
Sie zog ihn in die Arme. Ich dachte Mahir hasst sie, aber er erwiederte diese Umarmung.
„Also der kleine Mahir Kaplanoğlu ist gewachsen und haltet die Hand meiner Tochter." sagte sie mit wackelnden Augenbrauen.
Er nickte.
„Der Traum den ich mit deiner Mutter gemacht habe, geht in Erfüllung." sagte sie lachend. Aber an ihrem Lachen sehe ich Schmerz. Ich höre Schmerz. Sie würde gerne mit ihrer Besten Freundin hier lachen können. Ich schaue gezwungen zu meinem Vater.
Er knackte gerade alle seine Knochen.
Dann kam er auf mich zu und machte etwas richtig Unerwartetes. Er zog mich in seine Arme.
„Meine Tochter." sagte er. Wie so ein kleines Kind. Ich hab das bei kleinen Kindern sehr oft mitbekommen. Aber mein Vater? Ein 37 Jähriger Mann. Wir lachten und alle schlapp.
„Meine zukünftige Ehefrau." sagte Mahir grinsend.
Mein Vater verzog sein Gesicht.
„Nö." sagte er.
Wir lachten. Wir lachten unbewusst. Wie konnte sich ein Moment so gut anfühlen und der nächste so...

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