-44-

393 16 4
                                        



Wir saßen schon Stundenlang auf dem Sofa und suchten die Nummer von diesem Uğur Demir. Wer war das? Was hatte er mit meinem Freund zutun. Was hatte er mit Mahir zutun? Ich lag mein Kopf auf seine Schulter. Ich dachte nach. Jemand musste doch wissen wer dieser Uğur Demir ist. Ich dachte nach.
Mahir hatte doch eine Oma. Ich dachte nach. Mariye Teyze. Die Frau musste antworten haben. Ich sprang schnell von meinem Platz auf. Mahir schaute mich geschockt an.
„Was los?" fragte er.
Ich wartete nicht und zog schnell meine Jacke an und nahm seine Autoschlüssel.
„ Hadi." sagte ich. (Mach schon(ca.))
„Warte ich zieh mir kurz meine Jacke an." sagte er und rannte mir hinterher.
Ich rannte runter und öffnete schnell die Haustür. Meine Füße brachten mich zu seinem Auto. Ich setzte mich hin. Ich wartete.
Er kam schnell auf das Auto zu und setzte sich hinein. Schnell schnallte er sich an und schaute mich fragend an.
„Wohin?" fragte er mich.
„Zu deiner Oma." sagte ich hektisch. Er schaute mich erstaunt an. Als hätte ich gerade das Licht erfunden oder so.
„Wie bin ich nicht drauf gekommen." fragte er mich geschockt.
Er fuhr mit Vollgas durch die Straßen und jetzt waren wir wieder in den Straßen meiner Kindheit. 250m weiter sollte ihr Haus sein.
Er fuhr mit Vollgas durch die Straßen. Wir fuhren durch die Fußgängerzone, wo nur 30km/h erlaubt war mit 80km/h.
Wir wollten schnell wie möglich antworten. Antworten auf die Fragen. Wer war Uğur Demir? Wieso hat sich Nurullah so lange als Mahir's Vater ausgegeben? Wieso? Wir wollten antworten. Plötzlich stoppte das Auto vor einem alten Haus . Es war alt, aber war dennoch wunderschön. Die Wände waren in einem Altrosa bemalt und vor den Fenstern waren Blumen. Kleine Steine Lagen um das Haus. Wir liefen auf das Haus zu. An der Klingel stand „Kara". Er drückte auf die Klingel. Ein herrliches Klingeln läutete. Schwanensee? Wie konnte diese alte Frau so schön Leben, währenddessen die Menschen um ihr herum starben. Innerlich starben.
Eine Frau öffnete uns die Tür. Es war Mariye teyze. Sie war in all den Jahren älter und faltiger geworden. Ihre Schlanken langen Beine waren kurz und hielten sie schwer auf den Beinen. Ihre langen Braunen Haare waren jetzt kurz und grau. Ihre Blauen Augen wurden mit einer Brille geschmückt. Ihre reine, glänzende und straffe Haut war jetzt alt und voller Flecken. Die Jahre hatten diese wunderschöne Frau mitgenommen. Als wurde sie ausgetauscht.
„M-mahir." sagte ihre zitternde Stimme.
„Efendim?" sagte Mahir. (Ja?)
„Oğlum, seni çok özledim. Nerelerdeydin? Bu güzel kız kim? Yoksa A-aybüke mi?" sagte die alte Frau. (Mein Sohn, ich habe dich sehr vermisst. Wo warst du? Wer ist dieses schöne Mädchen? Ist das A-aybüke?)
Ein Lächeln schmückte mein Gesicht und ich umarmte sie.
„Evet, benim." sagte ich lachend.
(Ja, ich bin's)
Nachdem ich mich gelöst hatte, umarmte sie Mahir fest.
„Du bist die Kopie deines Vaters." sagte sie und schlug sich dann die Hand vor dem Mund.
„Über dieses Thema wollten wir reden." sagte er ernst.
„Kommt rein." sagte sie. Es fühlte sich an, als wäre ich in einem Horrorfilm in dem man die Letzten Rätsel löst. Würde alles gelöst sein könnte ich mit Mahir glücklich vereint sein. Sie führte und durch einem langen Flur in ihren Wohnzimmer. Hier waren wenige Sachen. Auf dem Tisch klapperte ein Radio und das Haus war kalt.
„Was machst du hier alleine? Es ist ja ganz kalt." sagte ich verzweifelt. Mir fror wortwörtlich der Hintern ab.
„Seit paar Monaten kann ich nicht mehr die Heizkosten zahlen, weshalb sie die Heizung ausgeschaltet haben." sagte sie beschämt. Es tat mir so leid. Mein Herz tat weh. Es brannte in mir, wenn ich alte Menschen so verzweifelt sah. Sie schaute auf ihre kleinen Hände.
„Setzt euch doch." bat sie uns an. Wir saßen uns auf die große Matratze die auf dem Boden lag. Gegenüber der Matratze war ein großer Sessel. Sie setzte sich auf den Sessel und atmete tief aus.
„Also habt ihr alles erfahren?" fragte sie uns. Ich nickte.
„Wer ist mein Vater?" fragte Mahir verzweifelt.
„Deine Mutter und dein Vater lernten sich auf einem Kirmes kennen. Deine Mutter kam verliebt nachhause. Sie erzählte nur von ihm. Sie wollte ihn und er wollte sie. Aber dein Opa stand im Weg. Er hatte sie kurz davor an Nurullah versprochen. Dein Opa erlaubte deiner Mutter den Kontakt zu Uğur nicht. Sie hatten eine dumme Idee. Sie dachten wenn Kader, also deine Mutter Schwanger wäre, dein Opa und Nurullah die Verlobung brechen würden...."

Endloser Albtraum Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt