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Ich drehte mich um. Ich sah sie. Sie hatte ihre Beine zu sich gezogen und weinte wie ein Kind. Mein Herz brannte. Mein Herz brannte so sehr. Ich wollte sie doch nie so sehen.

Aybüke's Sicht:

Ich konnte meinen Ohren nicht glauben. Also das war die Vergangenheit mit der er mich zerstören wollte. Also das war die Wahrheit mit der ich zurecht kommen sollte. In mir brannte es. Der Mann den ich liebte, hatte mich zerstört. Ich war immer neugierig, aber wenn ich wüsste das sie so schlimm wäre, würde ich sie nie wissen wollen. Er schaute mich bemitleidet an. Ich war wütend. Wütend auf ihn. Auf meinem Vater. Auf meine Mutter. Auf seinen Vater. Ich kannte die Geschichte nicht mal ganz und sie zerbrach mich so sehr. Meine Augen suchten nach Hilfe. Ich wollte weg. Azad stand auf. Doch Mahir sah es nicht. Er war mit seinem Rücken zu ihm gedreht. Azad holte eine Waffe aus seinem Gurt und lehnte diese an Mahir's Kopf. Mir schoss das Blut ins Hirn.
„Wenn ich sie nicht kriege, dann du auch nicht Kaplanoğlu."sagte er drohend.
„Gehts dir gut?" fauchte ich ihn an.
„Keiner von euch kriegt mich. Weder Mahir oder du. Ich verabscheue euch."zischte ich sie an.
Mahir bewegte keine Mimik.
Ihm war es anscheinend egal das er kurz vorm Sterben ist.
Auf dem Tisch rechts von mir Sah ich noch eine Waffe. Ich machte ein Schritt nach rechts und griff sie unauffällig.
Ich lehnte die Waffe auf meine Stirn.
„Nein,nein!" schrie Mahir.
„Was machst du da?" knurrte Azad.
„Lass die Waffe fallen." sagte Mahir wütend.
Ich schnalzte mit der Zunge.
„Lass sie fallen!" schrie Azad.
Ich zog den Auslöser.
„Erst du." sagte ich mit einer bebenden Stimme. Mein Kopf dröhnte. Meine Augen blickten gefühllos zu den beiden. Azad lies die Waffe wütend fallen.
Meine zitternde Hand drehte die Waffe auf die beiden.
„Ihr bewegt euch nicht weg, bis ich raus bin. Verstanden?" zischte ich.
Kein Ton.
„Verstanden?!" brüllte ich diesmal. Ich war klein und zierlich. Aber meine Wut, Enttäuschung war größer.
Beide nickten. Ich bewegte mich mit rückwärts Schritten nach hinten. Ich schaute ein mal nach hinten.
Ich sah überall Leichen. Verletzte. Menschen die bestimmt zuhause Fanilie haben die auf sie wartet. Menschen die eine Zukunft hatten. Menschen die es nicht verdient haben zu sterben. Meine Augen füllten sich erneut. Ich schluchzte paar mal laut auf und guckte wieder nach vorne.
Ich warf die Waffe nach vorne und rannte raus. Mahir und Azad rannten auch. Aber ich hatte einen riesengroßen Vorsprung. Meine kurzen Beine rannten schnell. Er wollte Rache. Der Mann den ich liebte wollte Rache, weil er die Schuld des Todes seiner Schwester mir  in die Schuhe schob. An ihrem Geburtstag hatte er das extra gemacht, damit ich Mitleid habe. Er wollte mich langsam mit der Wahrheit quälen. Es war doch nicht meine Schuld. Ich war auf einer Hauptstraße. Beim Nachdenken habe ich nicht geachtet wo ich hingehe.
Es war dunkel. Stockdunkel. Meine Augen suchten nach Hilfe. Ich sah ein schwarzen Mercedes und winkte ihm zu. Ich musste hier weg. Es stoppte, aber hinter ihm waren 5 weitere Autos. Ich schluckte. Das könnte nicht gut enden. Ich wollte wieder ansetzten zu rennen, doch ich wurde zurück gezogen. Zwei starke Arme zogen mich fest zu einer Brust. Dieser Geruch war mich so Vertraut. Meine Augen schlossen sich, doch Wut füllte meinen Körper wieder aus.
Ich löste mich aus den Armen. Aus den Armen, wo ich früher Sicherheit empfand.
Ich schaute in die Augen, die meinen glichen.
„Ich hab mir Sorgen gemacht-" fing die raue Stimme meines Vaters zu reden.
„Sei leise. Du hast mich angelogen. Jahre lang. Du hast mir das perfekte Leben vorgespielt. Ichs schäme mich dafür dir geglaubt zu haben." brüllte ich an.
„Zügel deine Zunge. Ich bin immer noch dein Vater. Über welche Wahrheit redest du?" fauchte er mich wütend an. Sein Körper hatte sich angespannt. Seine Grüne Augen die bis gerade Sorge widerspiegelten, spiegelten jetzt Wut wider. Meine Tränen verließen meine Augen.
„Nurullah hat die Mutter von Mahir getötet vor meinen Augen. Wir haben in Berlin gelebt. Meine Mutter ist an dem Tod von Cemre Schuld. Meine Mutter lebt verdammt nochmal! Wann wolltest du mir das erzählen?" schrie ich die Verzweiflung aus und fiel auf den Boden. Meine Hände versteckten meinen Tränen überströmtes Gesicht.
„Woher weißt du das? Wer hat es dir erzählt?" Knurrte er und schlug auf die Motorhaube, die jetzt eine wunderschöne Delle hat.
„Du verleugnest es nicht."sagte ich mit bebender Stimme.

Endloser Albtraum Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt