Es ist schwer aufzuwachen. Überall sehe ich nur schwarz und nirgends ist auch nur ein einziger Funke Licht. Ganz fern höre ich leise Stimmen, doch ich kann nicht zuordnen von wem sie sind. Wer ist hier bei mir?
Neugierig versuche ich aus dem schwarzen Loch zu entfliehen, aber es ist als würde es mich immer und immer wieder zurückziehen. Zwanghaft versuche ich meinen Körper zu bewegen, doch auch das funktioniert nicht.
„Hat sie sich gerade bewegt?" höre ich plötzlich jemanden fragen. Ja ich habe mich gerade bewegt! Oder es zumindest versucht... „David das muss noch gar nichts heißen. Sicher das du dich nicht verschaut hast?" erklingt eine weibliche Stimme.
David! Ich muss ihn unbedingt sehen. Krampfhaft versuche ich nochmals mich zu bewegen. Und plötzlich sehe ich einen kleinen, hellen, weißen Punkt. Er wird immer größer und größer, bis ich schließlich eine schrecklich grelle Wand vor mir sehe.
Um mich an die Helligkeit zu gewöhnen schließe ich meine Augen wieder, bevor ich sie wieder aufmache und direkt in Davids überfordertes Gesicht sehe. „Du... du... Omg du bist wach!" schreit er, woraufhin ich mir an meinen schmerzenden Kopf fasse.
Eigentlich will ich ihm antworten, aber mein Hals ist so trocken, dass ich kein Wort herausbringe. Anscheinen scheint Dave dies zu merken, den er reicht mir sofort ein Glas Wasser das ich in einem Zug ausleere.
„Dankeschön" flüstere ich leise, was ihn leicht lächeln lässt. „Ich hole dann mal Victor" teilt uns die Frau mit die neben David steht. „Danke Mom" antwortet dieses, was mich verdutzt aufblicken lässt. Warum ist seine Mutter hier?
Kaum ist sie aus dem Raum ausgetreten, springt Dave auch schon auf und setzt sich zu mir aufs Bett. „Wie geht's dir Honey?" frägt er sanft. Ja stimmt wie geht es mir eigentlich? Erst jetzt bemerke ich das ich ziemliche Kopfschmerzen habe und es in meinem Bauchbereich etwas zieht. Abgesehen davon kann ich mich auch fast gar nicht mehr an gestern erinnern. Oder Vorgestern? Welcher Tag ist heute überhaupt?
„Ich denke mir geht es gut?" gebe ich unsicher von mir, sodass mich David wissend ansieht. Gerade als er antworten will, kommt Charlotte ins Zimmer und hinter ihr ein Junger Mann im Arztkittel der wahrscheinlich der Arzt ist.
„Hallo Valeria ich bin Victor, der zuständige Arzt für dich" Verstehend nicke ich, sodass er lächelnd fortfährt. „Außerdem habe ich auch deine Not-OP durchgeführt und würde dich jetzt gerne über deine Verletzungen aufklären und die Wunden ansehen. Ist das in Ordnung?" „Ich weiß zwar nicht wirklich ob ich das alles wissen will, aber ja machen sie ruhig" antworte ich mit kratziger Stimme.
Behutsam legt David seine Hand auf meine und nimmt mir damit ein Stück meiner Unsicherheit. „Also Valeria, du hattest zuerst einmal innere Blutungen im Bauchbereich. Wie du bestimmt gemerkt hast zieht es dort im Moment etwas. Das kommt einfach davon das wir dort alle Blutungen stoppen mussten und dich dort dann vernähen mussten. Narben sollten sich eigentlich keine bilden. Und als zweites hattest du noch eine Gehirnprellung. Diese solltest du jedoch auch nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn die Gehirnprellung entspricht einem mittelschweren bis schweren Schädel-Hirn-Trauma. Mögliche Folgen hätten Lähmungen, epileptische Anfälle, Verlust des Riechvermögens oder Sprachstörungen sein können. Jedoch zeigen deine Werte im Moment keine Anzeichen auf solche Folgen, sprich du trägst wahrscheinlich keine Folgen hiervon" erklärt er uns langsam und ganz genau.
Bei dem Teil mit den Folgen hat David kurz scharf die Luft eingezogen und auch mein Herz machte einen Kurzen Aussetzer, jedoch müssen wir uns laut dem Arzt ja keine Sorgen machen. „Dankeschön dafür Doktor" meinte ich, wobei er nur mit einem kurzen „nicht dafür" antwortet.
Danach untersuchte er noch kurz meine Wunden und verschwand dann auch schon, gefolgt von Davids Mutter. „Valeria?" frägt Dave plötzlich nach einiger Zeit. Lächelnd drehe ich meinen Kopf nach rechts und schaue ihn fragend an.
„Hast du das von gestern Abend ernst gemeint?" „Dave was genau meinst du? Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass du mich gerettet hast und wir dann aus dem explodierenden Haus gesprungen sind..." Verstehend nickt er und dreht sich schließlich komplett zu mir, sodass mir Kopf an Kopf liegen.
„Nachdem wir da rausgesprungen sind, lagen wir am Boden und du warst kurz davor dein Bewusstsein zu verlieren. Also bin ich zu dir rüber gekrabbelt und habe geschaut wie schlimm dein Zustand und deine Verletzungen sind. Und dann hast du gesagt das du mich liebst. Ich habe dir zwar geantwortet, aber da warst du dann schon weg" erzählt David leise und mir weicht jede Farbe aus dem Gesicht.
„Und was hast du geantwortet?" frage ich um meine Peinlichkeit zu überspielen. Dave grinst mich einfach nur schelmisch an und rückt noch ein Stück näher an mich heran. Wie hypnotisiert starre ich zuerst in seine blauen Augen und dann auf seine rosa Lippen.
„Dasselbe das ich jetzt auch noch antworten würde" Diese Antwort bringt mich so sehr aus der Bahn, dass ich noch nicht mal mitbekomme wie David nochmals ein Stück nähergekommen ist. „Valeria... Ich liebe dich auch"
Obwohl seine Stimme sehr leise war, verstand ich jedes Wort klarer den je. Geschockt schaute ich ihn an und vor lauter Überforderung brachte ich kein einziges Wort heraus. Dave schien das zu merken, denn er nahm mir ganz einfach die Entscheidung ab und küsste mich.
Egal wie schön und besonders die letzten Male waren, das hier toppt definitiv alles!
Das Lied passt zwar wieder null zum chapter, aber ich habe es beim schreiben gefühlt die ganze Zeit angehört und wollte es deswegen einfach hier hinzufügen :)
Und wegen der Diagnose: keine Ahnung ob das alles stimmt, hab es vom Internet haha ups
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past and future
Roman pour AdolescentsEin Neuanfang ist immer schwer, vor allem wen er auf einem anderen Kontinent stattfindet. Doch noch schlimmer ist es, wenn man mit der Vergangenheit brutal konfrontiert wird, aber auch die Zukunft nicht rosiger aussieht. Probleme über Probleme und k...