Der Anfang

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,,Scheiße! Du hast dich ja mit dem Messer geschnitten!" So fing der ganze Bullshit an. ,,Ja. Neben den Pulsadern. Verfehlt. Beruhig dich." antwortete ich genervt. ,,Du musst ins Krankenhaus!" ,,NEIN! Und jetzt lass mich damit in Ruhe! Es ist doch eh nur Stress!" Beth packte meinen Gesunden Arm und zog mich zu ihrem giftgrünen beschissenem Wagen.

Sie öffnete die Tür und schubste mich hinein. ,,Beth!..." ,,Nein! Halt die Klappe! Ich will nichts hören. Es wird behandelt und aus. Ich lasse nicht zu, dass dir irgendwas passiert."
Sie knallte die Tür zu und ging um den Wagen herum, öffnete die Fahrertür und stieg ein.
Ich wiederum ließ meine Hand langsam zum Türöffner gleiten und wollte ihn aufmachen, als ich bemerkte, dass die Kindersicherung an war.
Verdammt! Sie kannte mich schon zu gut. Und das Ganze nur wegen einem beschissenen Streit in der Küche über eine Party auf die ich gerne wollte, während ich für uns gekocht habe. Gott, wie ich es hasste, wie sie mich behandelte. Sie sperrte mich regelrecht ein. Nichts durfte ich tun. So hatte das ganze beschissene Leben auch einfach keinen Sinn. Es war ja schon ein Wunder, dass ich zur Schule rausgehen dürfte. Und ein Weltphänomen, wenn meine beste Freundin und ich etwas unternehmen durften.

Am Krankenhaus angekommen zog mich Beth aus dem Wagen und rein ins riesige Krankenhaus. Ich schrie und zappelte um Hilfe. Ich wollte nicht behandelt werden. Das konnte ich auch einfach alleine tun, dafür musste ich keine Ewigkeit im verdammten Wartezimmer warten, nur um von einem genervten überarbeiteten Arzt oder Ärztin behandelt zu werden. Es hatte doch schon aufgehört zu bluten, oder nicht? Nope, hatte es nicht.
Aus der Wunde floss halb dunkel rotes und halb goldenes Blut. Was zur Hölle?! Gold? Was war denn mit mir bitte kaputt. Soweit ich weiß gab es kein goldenes Blut... Oder hatte ich bitte in Biologie einfach nicht aufgepasst? ,,Sag niemandem was mit deinem Blut ist. Verstanden?" zischte mir Beth ins Ohr. ,,Aber wieso denn?" ,,Weil ich das sage." meinte sie bestimmend.
Energisch zog sie mich weiter und ich wusste, ich sollte keine Fragen mehr stellen und mich auch nicht mehr wehren. Es war ein Moment gekommen in dem ich ihr Hilflos ausgesetzt war. Sie blieb abrupt vor dem grauen Empfangstresen stehen. ,,Guten Tag. Wie kann ich ihnen Helfen?" fragte die Dame mit einstudierten Worten. Oh Gott wie mich das ankotzte. Diese verdammte heuchlerische Masche, obwohl man merkt, dass die Leute hier einfach keinen Bock haben. ,,Sie hat sich halb die Pulsadern aufgeschnitten!" schrie Beth hysterisch und deutete auf meinen, immer noch blutenden, Arm. Beth übertrieb extra, damit wir schneller dran kamen. Sie wusste, dass ich ausrasten würde, wenn wir hier ewig hocken würden.
Die Dame holte entsetzt Luft, sprang aus ihrem Stuhl auf, sprintete um den Tresen herum, packte mich fest an meinem linken Handgelenk und zog mich sofort in ein Arztzimmer, welches gerade Steril geputzt wurde.
Es stank unheimlich nach Desinfektionsmittel. Sofort wurde mir schlecht. Der Geruch von Putzmitteln und meinem Blut ließ mich fast Spucken. ,,Keine Angst. Wir kriegen das hin." meinte sie dann beruhigend, legte mir vorsichtshalber eine Spucktüte hin und drehte sich dann von mir weg. Sie holte Verbandszeug heraus, kam dann schnell wieder zu mir und legte mir hastig einen Druckverband an. ,,Bitte nimm ihn nicht ab. Ich komme gleich wieder, ich hole nur schnell den Doktor. Der schaut sich dann die Wunde an und entscheidet dann was wir machen. Alles wird gut." Sie lächelte mich an und verließ mit diesen Worten das Zimmer.

Ich seufzte genervt und schaute mir das Zimmer an. Man ey. Wäre dieser scheiß Streit einfach nie gewesen. Und würde Beth mich einfach verdammt nochmal auch wie einen normalen Menschen raus lassen... Das ganze hier hätten wir uns sparen können. Und wahrscheinlich würde ich dann auch nicht so drauf sein, wie ich es gerade bin. Ich war immerhin alt genug in gewissen Teilen auch auf mich selbst aufzupassen und alleine rauszugehen. Die einzigen Male, die ich das Haus verlassen darf, waren mit meiner besten Freundin, zur Schule oder zum Einkaufen zusammen mit Beth. Was war denn in ihrem Kopf, dass sie mich einfach nicht raus lassen wurde. Lag es an meiner Kindheit? Lag es an mir? Oder einfach doch an ihr und schlechten Ereignissen?

In meinem Kopf schwirrten tausend Fragen herum und ich wusste einfach keine Antwort mehr drauf. Das einzige was ich wusste war, dass es einfach so nicht mehr weitergehen konnte. Ich musste dringend hiernach mit ihr sprechen. So hatte das Ganze aber einfach keinen Sinn mehr. Es würde immer wieder zwischen uns beiden knallen und immer und immer schlimmer werden.
Zumal es irgendwann darauf hinaus laufen würde, dass ich mich komplett von ihr abwenden würde... Und das wollte ich wirklich nicht, da ich sie echt gern hatte und sie für mich die letzte war, die ich in irgendeiner Weise zu meiner Familie zählen konnte. 

City of fallen sister... (Chroniken der Unterwelt fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt