33. you got a new chance

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Songempfehlung:
Drivers license- Olivia Rodrigo

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Matteo - 3 Tage später

Hier ist es kalt und dunkel.

Noch kann ich nichts sehen, obwohl ich mir sicher bin, meine Augen geöffnet zu haben.

Deswegen taste ich mich rum und merke da, wie ich irgendwo an eine Wand gelehnt sitze.

,,Aua" zische ich lauter wie gewollt, als mir mit einem Stück Holz auf die Finger geschlagen wird.

Ich ziehe meine Hand zu mir und reibe mir über die Stelle, über mir ist ein lautes Raunen zu hören.

Mit einem mal ist es heller wie eben, als wäre die Sonne nun aufgegangen.

Langsam hebe ich mein Kopf mit erhobenen Augenbrauen und sehe Großvater über mir mit seinem Gehstock in der einen Hand.

Seine andere Hand hält er mir hin, um mir zu helfen und ich nehme auch langsam seine helfende Hand an.

Sein Lächeln auf den Lippen wird größer und wird so echt.

,,Nipote mio, finalmente sei di nuovo qui" sagt er, als er mir auf hilft.

,,Ich war doch gar nicht so lange weg" erwidere ich sanft und drehe mich im Kreis.

Erst vor wenigen Tag war ich hier, an Francescos...

An Francescos Todestag war ich das letzte mal hier.

Als Vater mich warnte, so wie es Großvater bei Vaters Tod getan hat.

Ich sehe mich um und erkenne die Vertraute Gegend wieder.

Unser Familiengrab.

Der gleiche Geruch, das selbe Moos an den Wänden und der selbe staubige Boden.

Da so selten wer wirklich her kommt, um den Verstorbenen zu gedenken.

Es ist schon so lange her, dass ich all das in Natura gesehen habe.

Als ich die Plaktetten wirklich anfassen konnte und nicht nur in meinen Träumen.

Nur wird mein nächster Aufenthalt hier mir mehr weh tun, wie es beim letzten Mal war.

Seine Beerdigung wird mir mehr Schmerzen, wie jemals eine andere innerhalb unserer Familie.

Nein, es wird sogar die schlimmste Beerdigung von allen werden.

,,Ich spüre, dass du mich vermisst Bruder" als ich ihn höre, ist mein Blick auf den Boden gerichtet.

Ich spüre förmlich wie meine Pupillen sich weiten und Adrenalin in meine Adern gepumpt wird.

Schnell gehe ich um die Ecke, wo es zu den Gräbern von Vater und Großvater führt und stolpere dabei beinah.

Abrupt bleibe ich stehen, als ich auf seinen Rücken starre und ihn neben Vater sitzen sehe und mit dem Gesicht zu seinem Grab.

,,Francesco, du..." ich verstumme und folge jeder seiner Bewegungen.

Fran erhebt sich mit einem Klatschen auf seine Oberschenkel und seine Lippen ziert ein kleines Grinsen.

,,Habe ich dich je enttäuscht Bruder?" fragt er und weitet seine Arme aus, ,,Ich habe doch gesagt, ich lasse dich nicht alleine."

Ich gehe auf ihn zu und falle ihm in die Arme.

Sein Gerucht steigt mir sofort in die Nase, sofort bin ich mit dieser Vertrautheit umhüllt.

Omertà & Pentito Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt