55.

366 18 0
                                    

Viel zu spät erreiche ich unsere Stadt.

Da ich so schnell wie es geht zu Fran will, nehme ich Sandros mit und setzte ihn nicht vorher noch ab.

Ich mache eine Handbewegung zu meinem Handy und so gibt er es mir.

Als ich es habe, wähle ich Theos Nummer.

,,Matteo, wo bleibst du?" ist das erste was ich höre.

Im Hintergrund nicht viel.

,,Ich bin kurz vor dem Krankenhaus. Wer passt Zuhause auf?" Frage ich ernst.

,,Es ist alles in Ordnung. Sobald du hier bist, werde ich wieder zurück zu den anderen fahren."

,,In Ordnung, wir sehen uns" sage ich und lege wieder auf.

,,Was passiert jetzt?" höre ich Sandros neben mir, ,,Also was passiert als nächstes?"

,,Krieg" sage ich kühn und halte den Wagen.

,,Bleib du hier" sage ich und sehe ihn an.

Er nickt nur.

Wahrscheinlich hat er viel zu viel Angst vor mir, mir zu widersprechen.

Und das ist jetzt auch absolut besser für ihn.

,,Gleich wird jemand zu dir kommen, der bringt dich zu uns" sage ich und schließe die Tür.

Ich habe jetzt keine Zeit für Antworten.

Es ist bereits kälter geworden und auch schon ziemlich spät.

Die Sonne ist schon lang nicht mehr am Himmel.

,,Hallo" sage ich ernst an der Rezeption, ,,Ich will zu Francesco Lucchase" sage ich noch.

Die Frau an der Rezeption bekommt eine Gänsehaut , ehe sie zu mir auf sieht.

Sie kennt also den Ruf meiner Familie.

Für einen Augenblick sieht sie mich einfach an.

Bis sie sich wieder fängt und schnell runter sieht.

,,Zimmer 304" sagt sie und sieht mich dabei nicht mehr an.

Ich gehe.

Ich muss sofort zu ihm.

Als ich das Zimmer erreiche, sehe ich einen meiner Onkel vor der Zimmertür stehen.

,,Eccoti qui" höre ich ihn sagen, als er mich entdeckt.

,,Matteo, da bist du ja endlich" sagt er und legt seine Hand auf meine Schulter.

,,Wie geht es ihm?" frage ich den Bruder meiner Mutter.

,,Francesco ist stabil. Er ist seit seiner Operation noch nicht erwacht."

Mein Kopf schellte hoch.

Meine Augen fokussieren seine.

,,Operation? Was für eine Operation?" raune ich und beginne auf meinem Kiefer zu kauen.

,,Er hat Splitter abbekommen im Oberkörper. Es hätte schlimmer kommen können" erzählt er.

,,War einer dieser Paisley Schweine da? Habt ihr jemanden gesehen?"

Er schüttelt betroffen sein Kopf.

,,Es war niemand dort."

Meine Hand liegt auf der Türklinke.

Bevor ich aber rein gehe, atme ich tief durch.

,,Ich werde nun rein gehen" sage ich ausatmend, ,, Ich werde bleiben" sagt er noch und stellt sich wieder aufrecht hin.

Der Anblick als ich in das Zimmer eintrete, lässt mich zusammen zucken.

Omertà & Pentito Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt