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Matteo

Nachdem wir getankt und auch etwas zutrinken gekauft haben, sitzen wir wieder im Wagen.

Mittlerweile haben wir Mittag.

Die Sonne steht an ihrem höchsten Punkt und eine brüllende Hitze umgibt uns.

Mariell hat seit dem Zwischenstopp nicht mehr mit mir geredet.

Wo ich natürlich auch selber Schuld dran bin, jedoch will sie es aber auch nicht verstehen.

Denn ich werde um keine Umstände ihr Leben aufs Spiel setzten.

Auch wenn Tina mich überzeugen wollte.

Auch wenn ich sie verdammt nochmal liebe.

Und auch wenn mein Vater mir irgendwie die Wahl gegeben hat zu gehen.

Ich kann weder Fran, noch Mattia oder den Rest meiner Familie alleine lassen.

Nicht in diesen Zeiten

Wir werden Seite an Seite kämpfen.

Und wir werden Verluste tragen müssen.

Da bin ich mir zu hundert Prozent sicher.

Mariells lautes Schnaufen zieht mich aus meinen Gedanken.

Also lege ich eine Hand auf ihren Oberschenkel und will sie anlächeln.

Ihr ermunternd und Mut zulächeln.

Doch sie sieht sturr weiter aus dem Fenster und schenkt mir kein Lächeln.

Ich atme aus und erkenne dann die Gegend wieder.

Nicht mehr weit.

Ich nehme meine Hand weg und sehe dann aus dem Augenwinkel herraus, wie sie mich ansieht.

Ansieht voller Trauer.

,,Wir sind gleich da" sage ich also und konzentriere mich weiter auf die Straße.

Je näher wir kommen, desto mehr Erinnerungen überfluten mein Gedächtnis.

Manchmal haben Fran und ich Monate bei Mauricio verbracht.

Zusammen mit Vater hat er uns alles gelehrt, was wir heute können.

Vater erzählte immer, dass Mauricios Großvater und Vaters Großvater bereits eine enge Freundschaft pflegten.

Und so kam es von Generation zu Generation.

Irgendwann erkenne ich dann auch seinen Palast und den mächtigen Zaun.

Unmittelbar vor dem Zaun stehen zwei Männer in Camouflage gekleidet mit Maschinengewehren.

Aus dem Augenwinkel heraus erkenne ich wie Mariell in ihrem Sitz versinkt und sich anspannt.

,,Es ist alles gut" flüstere ich und fahre langsam vor.

Die beiden Männer treten an meinen Wagen heran und beäugen uns.

Also lasse ich langsam mein Fenster runter und nicke dem vor mir zu.

,,Ich bin Gast von Herrn Lacono" sage ich einschüchternd mit meinem Pokerface.

Für einen Moment bleiben sie stehen wo sie sind, bis sich das Tor öffnet und sie von meinem Wagen weg treten.

Mariell atmet aus, was mich ein wenig zum Lachen bringt.

,,Machst du dich etwa über mich lustig?" fragt sie und ist selber am schmunzeln.

,,Natürlich nicht" sage ich und hebe erschrocken meine Brauen.

Omertà & Pentito Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt