Mariell
Die erste Nacht seit langem in der Matteo nicht neben mir liegt.
Die erste Nacht irgendwo völlig neues und fremdes.
Theoretisch habe ich keine Ahnung, wer diese Menschen hier sind.
Ich vertraue einzig und allein auf das Wort von Matteo.
Denn ich vertraue ihm.
Doch die Sache mit den Nachrichten hält mich wach.
Geht es ihm gut? Geht es Francecso gut? Ist jemand gestorben?
Ich habe so viele Fragen und brauche so viele Antworten.
Doch ich bekomme sie nicht.
Weil er fort ist und mich weggeschickt hat.
Er wird nicht wieder kommen.
Wenn er denn noch lebt.
Ich weiß es ja nicht.
Bei dem Gedanken wird mir schlecht und alles in mir zieht sich zusammen.
Meine Augen füllen sich unwillkürlich mit Tränen.
Ich will eigentlich nicht schon wieder wegen ihm weinen.
Frustriert ziehe ich die Gardine vom Fenster los und habe damit freie Sicht aufs Nichts.
Denn hier ist absoult nichts, bis auf die Wohnanlage der Familie Lacono.
Es ist Vollmond.
Noch eine Sache die mich an Matteo erinnert.
Ich schließe meine Augen und versuche an diese unschuldige Erinnerung zurück zu denken.
Es war einer der ersten Tage nach dem Tod von Matteos Vater.
Es waren vielleicht 2 oder 3 Tage danach.
Er war tief traurig, auch wenn er versuchte es nicht an sich ranzulassen.
Mittlerweile kannte ich ihn.
Es war mitten in der Nacht und der Mond strahlte hell über unseren Köpfen.
Da streckte Matteo seinen Daumen aus und sagte, der Mond wäre nie größer wie dein Daumen selbst.
Es war einer dieser kleinen Moment mit ihm.
Der mir so viel bedeutet.
Also erhebe ich meinen Daumen und halte ihn an den Mond.
Ich stelle mir ihn vor.
Wie er ebenfalls am Fenster steht in seinem Zimmer, zum Mond hoch sieht und an mich denkt.
Doch dann denke ich an ihn, wie gestresst er sein muss.
So lange ich ihn auch kennen mag...
Direkt in den ersten Minuten wurde klar, dass er nicht ist wie seine Familie.
Er ist nicht wie er sein sollte.
Denn eigentlich ist er total vernarrt in Bücher und besonders in alte Romane.
Sein Schreibtisch war immer voller Bücher gewesen und Notizen zu Büchern.
Ich presse meine Augen für einen Moment aufeinander.
Bis ich mich erhebe und an die Fensterbank knie, die unmittelbar längs von meinem Bett ist.
Ich falte meine Hände ineinander und sehe hoch zum Mond.
Ich denke an Matteo und seine ganze Familie.
Ich will das jeder einzelne es von ihnen schafft.
Aber vor allem Matteo und seine Brüder.
DU LIEST GERADE
Omertà & Pentito
Teen FictionOmertà. Das Gesetzt des Schweigens. Vize-Anführer zu sein, die Last zu tragen einmal Anführer zu werden, das macht ihn aus. Das macht Matteo Valentin Lucchase aus, doch es lastet ebenso eine Liebe auf seinen Schultern, die er nicht verbergen kann, d...