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Matteo

Durch die aufblühende Sonne draußen werde ich geweckt.

Sofort halte ich eine Hand vor mein Gesicht, damit ich meine Augen öffnen kann.

Ich spüre ihren Kopf an meine Brust gelehnt und das leise atmen während sie schläft.

Vorsichtig strecke ich mich, um sie nicht zu wecken.

Danach schließe ich wieder meine Augen, streiche über ihren Kopf und gebe ein Kuss darauf.

Das letzte mal gemeinsam im Bett liegend.

Ich presse meine Lippen aufeinander und lehne mich dann zurück in mein Kissen.

Kurz bleibe ich noch liegen und genieße die nähe zu ihr.

Bis ich aufstehen muss...

Es ist uns nicht gestattet so lange zu faulenzen.

Sobald ich wieder hier bin geht es los.

Ich verspüre keine Angst.

Nur tiefsitzende Trauer wegen allem was in den letzten Tagen passiert ist und was in den kommenden Tagen passieren wird.

Ich bewege mich so langsam und vorsichtig, damit ich sie nicht wecke.

Doch schon als ich mich aufsetzte, um meine Schuhe anzuziehen.

Bemerke ich, wie sie sich streckt und danach laut gähnt.

Ich drehe mich zu ihr.

,,Guten Morgen" hauche ich und gebe ihr einen Kuss auf die Lippen.

Sie streicht mir über meine Wange und ist dabei mich nicht mehr los zu lassen.

,,Mariell" hauche ich in den Kuss und löse mit meinen Händen ihre.

Sie verzieht traurig ihren Mundwinkel und lässt sich dann zurück in das Kissen fallen.

Nachdem ich meine Schuhe angezogen habe stehe ich auf und sehe sie an.

Wie wunderschön sie dort total verschlafen liegt.

Kaum eine Spur von Trauer ist mehr in ihrem Gesicht zu sehen.

Was sich leider noch ändern wird in den kommenden Stunden.

,,Geh ruhig noch duschen" sage ich und laufe zur Tür, ,,Ich mach in der Zeit was zu Essen" sage ich noch und verlasse das Zimmer.

Nach dem schließen der Tür, lehne ich mich dagegen und schließe meine Augen.

Einen kurzen Moment durchatmen.

Vorbereiten auf das, was mich zerreißen wird.

,,Matteo" höre ich und öffne meine Augen.

Fran schließt seine Zimmertür und sieht mich aufmunternd an.

,,Bereit?" fragt er mich und geht bereits zur Treppe rüber.

,,Bereit" lüge ich und stoße unten auf Tina, die bereits in der Küche steht.

Nachdem ich mir ein Glas Orangensaft geholt habe, setzte ich mich an die Theke und sehe ihr zu.

,,Sie ist ein guter Mensch" höre ich ihre Stimme und sehe auf.

Für einen kurzen Moment treffen sich unsere Blicke.

,,Sie ist der beste Mensch" flüstere ich und sehe auf meinen Saft.

,,Ich glaube sie würde sich dem Leben mit dir hingeben...Sie liebt dich wirklich Matteo. So etwas ist äußerst selten, dass weißt du...du bist doch ein kluger junger Mann" meint sie und wendet ein Pfannenkuchen.

,,Sie ist nicht gemacht für solch ein Leben. Ich will nicht, dass ihr etwas passiert" sage ich und trinke noch einen Schluck.

,,Sei nicht lächerlich, sie i...-" wir werden von Fran unterbrochen, der dazu stößt.

,,Morgen Tante" sagt er und gibt ihr eine kurze Umarmung.

Nach Mutter war Tina immer sein Fels in der Brandung.

Er gab sich wirklich vollkommen diesem Leben hin.

Vollkommen.

Tina redet nicht weiter über Mariell, sondern kocht weiter.

Etwas später kommt auch Mariell und kurz danach Theo.

,,Morgen" sage ich nur und setze mich an den Tisch.

Mariell setzt sich gegenüber von mir und meidet meinen Blick.

,,Wir fahren jetzt in die Stadt, Matteo" höre ich Theo, also erhebe ich mich.

,,Euch eine gute Fahrt" er sieht erst mich und dann Mariell an.

,,War schön dich kennenzulernen" sagt er noch und verabschiedet sich dann ganz, ebenso Fran.

Als die beiden aus der Tür sind, setze ich mich wieder.

Tina setzt sich ans Kopfende und beginnt die Teller für ihre Söhne anzurichten.

,,Du weißt wie meine Meinung ist, Matteo" flüstert Tina, als Mariell grade etwas aus dem Kühlschrank holt.

,,Es gibt keine andere Möglichkeit, keine andere Option" zische ich nun.

Danach verläuft der Rest des Frühstücks ziemlich still.

Bis Mattia und die Söhne von Tina auftauchen.

,,Ich habe euch etwas Essen eingepackt."

Ich sehe wie sie Mariell eine Tasche in die Hand drückt und sie dann umarmt.

Mit einem lauten Seufzer laufe ich bereits zur Tür und verstaue Mariells Rucksack im Wagen.

Nun ist es also Zeit.

Mariell kommt aus der Haustür und setzt sich ohne noch etwas zu sagen auf den Beifahrersitz.

,,Wie lange fahren wir?" fragt sie nur, ohne mich dabei anzusehen.

Diese Distanz zwischen uns droht mich zu ersticken.

Mir wird nun erst wirklich bewusst, wie schwer ich es ohne sie haben werde.

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Late night chapter
Meine Motivation+Inspiration grade auf einem sehr hohen Niveau ahahha.
Good night

Omertà & Pentito Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt