25. hurt

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Hab versehentlich das hier vergessen zu veröffentlichen und war schon eins weiter. Deswegen gibts dann heute mal ausnahmsweise 2 Kapitel hahahah

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Song Empfehlung zum Kapitel:

Hearing - Sleeping at Last

Matteo

,,Mein Gott" höre ich den alten Mann nur, ,,Sie müssen doch Schmerzen haben, Matteo."

,,Mir geht es gut genug" sage ich bloß und schaue ihn tief an, er rollt jedoch mit seinen Augen.

Er wendet sich kurz ab und holt etwas kleines rundes aus seiner Tasche.

,,Ich habe noch nie so jemanden wie Sie getroffen" murmelt er, während er wieder etwas creme auf die infizierte Narbe schmiert.

Ich zucke fluchend zusammen und beiße meine Zähne aufeinander.

Natürlich schüttelt er daraufhin mit seinem Kopf, wickelt erneut einen Verband darum und packt danach wieder ein.

Ich hingegen ziehe mein Hemd wieder hoch und knöpfe es zu.

,,So jemanden wie mich?" frage ich mit hochgezogenen Augenbrauen und klinge tonlos.

Es ist grade so düster.

So unendlich düster.

Mein Leben fühlt sich nicht echt an.

Es fühlt sich lebloser und kälter an.

Ich verabscheue es grade jetzt und habe keine Idee, wie ich es wieder ändern soll.

,,Sie geben alles für die anderen, aber wollen sich nicht eingestehen, verletz, nein, Sie sind schon beinah in Lebensgefahr" sagt er kühn und ernst.

,,Machen Sie so weiter...zahlen Sie mit ihrem Leben" er schluckt und rückt seine Brille zurecht.

Ich lache auf, ,,Mit meinem Leben bezahlen?" grinse ich und reibe mir das Kinn.

,,Damit habe ich begonnen, als ich geboren wurde."

...

,,Matteo, du tust dir nur selber weh" höre ich Vaters Stimme und versuche mich zu ihr durch zu bahnen.

Ich bin ihr zum greifen nah und spüre diese Glücksgefühle in mir.

Ich will und muss ihn sehen, würde ihn am liebsten in den Arm nehmen.

Ich brauche ihn einfach.

,,Vater" sage ich und es fühlt sich an, als riefe ich schon viel länger nach ihm.

Mir ist es gestattet meine Augen zu öffnen und tatsächlich befinde ich mich in Amerika und genauer gesagt in unserem Familiengrab.

Vater und Großvater sitzen auf der Bank, dort, wo Sie immer sitzen.

Als ich aber ein Schritt auf Sie zu gehen will, krampfe ich vor Schmerz zusammen.

Dieser Schmerz zieht mich runter auf die Knie.

Schweratmend setze ich meine Hände auf dem Boden ab und schaue zu ihnen rüber.

,,Du mussst auf dich achten Sohn" höre ich ihn von der Bank aus.

,,Stai zitto!" belle ich, bin vor Wut wieder auf den Beinen und krampfe wegen der Schmerzen direkt wieder zusammen.

,,Du warst es, der mich getritz hat. Du wolltest, dass wir immer besser werden. Wegen dir bin ich in diese Lage gekommen" zische ich und sehe ihm zu wie er mir entgegen tritt.

Omertà & Pentito Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt