30. let him stay

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Songempfehlung:
Infinty- Jaymes Young
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Als ich meine Augen das nächste mal öffne, spüre ich keine Schmerzen mehr.

Alles ist plötzlich fort.

Meine einzige Hoffnung ist, dass ich endlich Tod bin, weil ich den Schmerzen des Lebens nicht mehr stand halten kann.

Ich gebe auf, bitte Gott erhöre mich.

Ich kann und will dieses Privileg des Lebens nicht mehr haben.

Ich schaffe es nicht einmal mehr für Mariell.

Nicht für Fran und noch weniger für mich selbst.

,,Matteo" höre ich eine vertraute Stimme, ,,Matteo komm her" kommt es erneut und näher wie eben.

Noch kann ich Niemanden sehen.

Ich beginne mich umzusehen und finde mich in unserem Familiengrab wieder.

Bitte. Meine Hoffnung steigt immer mehr.

Ich will endlich wieder mit Vater vereint sein, will mich dem Leben nicht noch einmal stellen.

Ich bin durch mit dem Leben.

,,Sieh mich an" höre ich Vater fordernd, also drehe ich mein Kopf in seine Richtung, ohne zu wissen wo er ist.

Vater steht gegenüber von mir neben der einzigen Bank in diesem Grab.

Sein Gesichtsausdruck ist genauso traurig wie meiner, nur in seinem Blick liegt noch ein Hauch von Mitgefühl.

Er kommt viel zu schnell auf mich zu und schließt seine Arme ganz fest um meinen Körper.

So plötzlich, dass ich kaum reagieren kann.

Ich schrecke zusammen, weil es sich so echt anfühlt, wie er mich umarmt.

Seine Umarmung und diese Berührungen fühlen sich so verdammt echt an.

So als wäre ich nun da, wo er nun ist.

,,Es tut mir so leid" beginnt er und ich schließe meine Augen, weil ich weiß, dass der Moment jeden Augenblick zu Ende sein könnte.

Da mir nur dieser eine Wunsch nicht gewährt wird.

,,Du musst so viel durch machen und ich bin nicht da, um dir zur Seite zustehen in der echten Welt und Fran..." sagt er, bricht aber ab und sieht zu Boden.

Ich löse mich und gehe ein paar Schritte zurück.

Ich bin verwirrt und verstehe die Welt nicht mehr.

,,Was ist mit Fran?" frage ich und merke wie meine Augen immer größer werden.

Wo verdammt ist Fran und was will Vater mir nun damit sagen?

Er antwortet nicht direkt, also packe ich ihn an seinem Kragen und ziehe meine Augen zu Schlitzen.

,,Vater" zische ich und packe ihn noch etwas fester an, ,,Wo ist Francesco?"

Wütend atme ich laut aus und merke, dass Vater mir nicht mehr antworten wird.

Weiter vor uns bemerke ich Großvater an der Bank stehen und grade aus auf die Gräber schauend.

Von meinem Standort aus, erkenne ich eine neue Plaktette neben die von Vater und Großvater.

Es strömt durch mich durch wie Stromschläge.

Nur das ich dieses mal hoffte es wären wirklich welche, damit dieses Elend ein Ende hatte.

Sofort stoße ich mich an Vater vorbei, um Großvater zu erreichen.

Omertà & Pentito Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt