,,Wie kannst du es nur wagen?" höre ich Vater knurren.
Er drückt mir die Waffe fester gegen meine Stirn, doch ich verziehe keine Miene.
Blinzle für diesen Augenblick nicht einmal.
,,Du beschützt da Paisley Blut. Hörst du was ich sage?" fragt er mich und hält noch immer die Waffe erhoben.
,,Vater tue es" sage ich fest entschlossen.
Ich sehe ihn an, ohne Respekt und mit zu schlitzen gezogenen Augen.
,,Schieß mir in die Stirn und dann tu das selbe bei ihr" zische ich und sehe ihn feindselig an.
Doch dann geschieht das von dem ich dachte, dass es passiert.
Vater lässt seine Waffe fallen.
Er sieht mich für einen Moment total intensiv an.
Mit einem Blick den ich nicht deuten kann.
,,Du..-" er zeigt mit dem Finger mir ins Gesicht.
Seine Haut rot vor Wut und seine Adern an der Stirn pochend, doch er beendet seinen Satz nicht.
Vater verschwindet in Windeseile aus dem Zimmer.
Francesco wird von unseren Onkels losgelassen, da diese Vater nachgehen.
Fran kommt auf mich zu gerannt und fällt mir in die Arme.
Er umarmt mich so fest, dass ich drohe zu ersticken.
,,Du bist so ein Idiot" sagt er wütend und doch nimmt er mich nur noch fester in den Arm.
Ich sehe, dass auch Theo uns verlässt und hinter sich die Türen schließt.
Er wird zu Vater gehen und ganz wahrscheinlich werden sie mich meines Amtes entziehen.
Sollen sie machen.
Ich wollte dieses Amt sowieso nie haben.
Mein ganzes Leben nicht.
Ich löse mich von Fran und drehe mich zu Mariell.
Sie weint weiter.
Vorsichtig entledige ich ihr ihre Fesseln.
Sofort springt sie mir in die Arme und es ist so ein erleichtertes Gefühl sie zu spüren.
Sie lebt und auch ich lebe.
Die Frage die uns stellt ist mir, wie lange?
Francesco
Als ich beiden sich da so umarmen und sich nicht von einander lösen können, fühle ich mich einsam.
Ja wirklich.
Also lasse ich die beiden dort allein und sehe nach Vater.
Ich sehe ihn noch nicht, aber höre ihn.
Er schreit.
Seine Stimme führt mich zu seinem Büro.
Die Türen sind auf, also trete ich heran und sehe mir das Szenario an.
Vater läuft vor seinem Schreibtisch auf und ab.
Während Onkel Theo auf einem der Sessel sitz, ein Bein über das andere geschlagen und grübelnd.
Ich klopfe an die Tür, ganz leise, yoch die beiden hören es und sehen zu mir auf.
Vater atmet aus, als er mich sieht.
Er hat gehofft Matteo würde an meiner Stelle stehen.
,,Was willst du, Francesco?" höre ich ihn nur und sehe wie er sich mit dem Rücken zu mir dreht.
Dennoch neige ich mein Kopf vor ihm.
,,Wir können sie doch viel besser in Gefangenschaft halten" sage ich mutig.
Ratschläge von mir nimmt er nämlich aus Prinzip nicht an.
Vater verabscheut mich, weil ich die letzten Minuten mit Mutter verbrachte und nicht er.
Er verachtet mich, weil er Matteo mehr liebt wie er mich je könnte.
Weswegen ich mit seinem Lachen gerechnet habe.
,,Das meinst du doch nicht ernst, grade du musst mir nichts von Verschonung erzählen" zischt er und haut mit seiner Faust auf den Schreibtisch.
,,Vater, höre mir zu" versuche ich, doch er streckt mir die Hand aus.
Ich solle ruhig sein.
,,Vater" zische ich und schlag mit meiner Faust gegen die Tür.
Daraufhin dreht er sich wieder zu mir.
Seine Augenbrauen sind hoch erhoben.
,,Willst du mir was sagen?" fragt er nun so unheimlich still.
Ich sage nichts.
Denn ich darf jetzt nicht.
Für mich ist es nun besser den Mund zu halten.
,,Habe ich mir gedacht" sagt er nun und dreht sich wieder weg.
,,Hat denn überhaupt noch einer meiner Söhne seinen Verstand?" fragt er sich selbst und sieht aus dem Fenster.
Ich atme aus und neige erneut mein Kopf.
Verdammt.
Ich schließe nach mir die Türen und stampfe geradeaus zur Tür und weiter zu meinem Wagen.
Als ich sitze, lasse ich für einen Momemt mein Kopf auf dem Lenkrad ruhen.
,,Fuck" brülle ich und schlage dagegen.
Diese Familie wird aktuell eher sich selbst zerstören, als die Paisleys.
Ich verschwende keine Zeit mehr und fahre zurück in die Stadt.
Einfach um irgendwas zu tun.
Vermutlich sollte ich in den sicheren Wänden unserer Villa bleiben, doch ich halte es dort nicht aus.
Fuck nein.
Ich reibe mir über die Augen und blicke für einen kurzen Moment nicht auf die Straße.
Es stellt sich heraus, dass es ein Moment zu viel war.
Denn kaum sehe ich wieder auf die Straße, sehe ich ein helles Licht von der Seite kommen.
Das nächste was ich spüre ist Kälte.
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Omertà & Pentito
Teen FictionOmertà. Das Gesetzt des Schweigens. Vize-Anführer zu sein, die Last zu tragen einmal Anführer zu werden, das macht ihn aus. Das macht Matteo Valentin Lucchase aus, doch es lastet ebenso eine Liebe auf seinen Schultern, die er nicht verbergen kann, d...