Matteo
Vater steht an seinem Schreibtisch gelehnt und denkt nach.
Theo sitz neben mir und tut es ihm gleich.
,,Ich habe das Gefühl, dass das alles eine Falle ist" kommt es von Theo.
Ich sehe ihn an.
Denke eigentlich nicht an eine Falle.
Doch will nichts sagen, denn die Lage ist noch immer angespannt.
,,Theo" sage ich und drehe mich zu ihm.
,,Könntest du uns einen Augenblick allein lassen?" frage ich ihn höflich.
Er nickt und erhebt sich bereits, als Vater ihn davon abhält.
,,Das ist nicht nötig" sagt er, ohne mich dabei anzusehen.
,,Vater, ich.." er unterbricht mich und dreht sich von mir weg.
,,Nein, ich habe dir nichts zu sagen" rauht er und sieht wieder aus dem Fenster.
Ich atme aus.
,,Es ist schon spät. Wir reden morgen weiter" sagt er.
Ich erhebe mich, ohne es richtig mitzubekommen.
,,Das können wir Francesco nicht antun" sage ich.
Vater dreht sich um und sieht mich überrascht an.
,,Wir reden morgen weiter" sagt er mit zusammengebissenen Zähnen.
Ich atme wütend aus und sehe ihn an.
Dann gehe ich ein paar Schritte und brauche diesen dummen Rollstuhl nicht mehr.
Verdammt.
Ich will garnicht wissen, was Sie Fran dort antun.
Verdammt.
Francesco
Ich muss zusehen wie Elio seine Tochter am Arm packt und sie mir vor die Füße wirft.
Ich kann nichts tun.
Aber ich hätte auch nichts getan.
Es ist nicht meine Angelegenheit.
,,Meine reizende Tochter Camilla ist eine Verräterin" erzählt mir Elio.
Warum auch immer er mir das erzählt.
,,Dein Bruder ist genauso ein Verräter" bringt er schließlich über seine Lippen.
Ich sehe ihn wütend an und spüre wie meine Wut immer mehr in mir kocht.
,,Du weißt nicht was mein Bruder ist" zische ich und sehe mir Camilla an.
Sie sieht Mariell wirklich identisch.
Es ist als würde ich in Mariells Gesicht sehen.
,,Du wirst deinem Vater von einem Tausch erzählen" sagt Elio und packt sich Camilla.
Sie sieht mich emotionslos an.
Sie weiß was kommt und doch verzieht sie keine Miene.
Ich sehe weg.
,,Ein Tausch?" frage ich, ,,Ein Tausch" bestätigt er und zieht seine Waffe.
,,Ich habe etwas was deiner Mutter gehört hat" sagt er, ,,Was?" zische ich und versuche mich wieder zu lösen.
Diese verdammte Mistkerl.
Wütend hebt und senkt sich mein Brustkorb immer wieder.
Schnell nacheinander.
Ich würde ihn so gern endlich Tod sehen.
Das Blut aus seinem Körper spritzend.
Ein Schuss.
Mein Herz bleibt für einen Moment stehen.
,,Beruhig dich" brüllt er nun.
Danach eine Handbewegung und der Kreis um uns herum löst sich auf.
Also sehe ich ihn mit zusammen gebissenen Zähnen an.
,,Dein Vater bekommt es und im Tausch bekomme ich Mariell zurück" sagt er.
Ich zucke mit meiner Schulter, ,,Wenn das alles ist" sage ich und sehe ihn so feindselig an wie ich kann.
Ich verabscheue diesen widerwärtigen Mann.
,,Nein" sagt er und lädt seine Waffe neu.
In Windeseile hält er Camilla die Waffe von hinten an den Kopf und drückt ab.
Dieser Schuss brennt sich mir ins Mark.
Mein Kopf brummt und überall spüre ich ihr warmes und klebriges Blut.
Unweigerlich muss ich mich übergeben, als ich ihren Anblick dort vor mir sehe.
,,Jetzt war es alles" sagt er, dreht sich von mir weg und verschwindet.
Ich kann mein Atem nicht mehr beruhigen und höre immer diesen Schuss der die Luft zerreißt.
Der ihren Schädel spaltete.
Ich sehe an mir runter und sehe nur Blut.
Überall ist Blut.
Ich will nachhause.
Ich will zurück zu Matteo.
Matteo.
Ich schließe meine Augen, um mir diesen Anblick weiter zu ersparen.
Doch muss mich ein weiteres mal übergeben.
Matteo
Ich höre von meinem Zimmer aus, wie Theo sich in der Diele bereit macht um sich das Wrack anzusehen.
Also beeile ich mich, wie es mit meiner Verletzung möglich ist, zu ihm zu gelangen.
Von Vater weit und breit keine Spur für Mariells Sicherheit ist auch gesorgt.
,,Bitte lass mich mit fahren" bete ich ihn und sehe weiter zu, wie er sich seine Jacke über wirft.
Er öffnet die Zür und sieht mich erwartungsvoll an.
Dann macht er die Bewegung nach draußen, ,,Na los" sagt er, ,,Bevor dein Vater uns erwischt."
Die Fahrt in die Stadt dauert.
Ist dieses mal unerträglich lang.
,,Du weißt, dass dies kein Zustand ist" sagt Theo mit Blick auf die Straße.
Ich nicke, ,,Ich weiß" erwidere ich.
,,Aber was soll ich tun?" frage ich und breite meine Hände aus.
,,Morgen wird es der Rat erfahren" erzählt er mir, ,,Das bedeutet nichts gutes" ich nicke.
,,Ich weiß" sage ich, ,,Aber ich werde das irgendwie hinkriegen" sage ich schnell.
,,Matteo" sagt Theo sachte und sieht mich einen Augenblick an.
,,Blut ist dicker als Wasser. Deine Mutter ist gestorben, Lorenzo ist gestorben, wer soll noch alles sterben? Was passiert mit Francesco?" fragt er mich.
,,Theo ich ka..-" Theo unterbricht mich, indem er den Zeigefinger hebt.
,,Du gehörst dieser Familie an, hast die Ehre den Titel Vizeboss zu tragen. Dein Vater ist unendlich stolz auf dich, immer hat er alles von dir hingenommen. Doch das kann er nicht hin nehmen. Die Liebe seines Lebens ist durch die Hand ihres Vater gestorben" sagt er.
,,Du musst auch ihn verstehen, so wie du willst, dass er dich versteht" spricht er so weise und ehrlich wie er ist.
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Heute Abend kommt noch eins:))
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Omertà & Pentito
Teen FictionOmertà. Das Gesetzt des Schweigens. Vize-Anführer zu sein, die Last zu tragen einmal Anführer zu werden, das macht ihn aus. Das macht Matteo Valentin Lucchase aus, doch es lastet ebenso eine Liebe auf seinen Schultern, die er nicht verbergen kann, d...