Kapitel 10

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Wärend der volltättoowierte sich setzte, lief ich um den Tisch. Vorhin hatte ich es nicht gesehen. Doch jetzt wusste ich, dass er Handschellen trug. Er lehnte sich wieder nach hinten und sah mich an. Der eine Wärter ging und der Wächter, also Jack, setzte sich wieder auf den Stuhl nachdem er die Tür geschlossen hatten. Ich hatte den Block vor mir. Ich schlug meine Beine übereinander und schlug ihn auf. Ich war nervös. Ich hatte noch nie jemanden was geschriebenes, was geschriebenes wie es hier war, vorgelesen. Nie eigene Szenen, Schulaufgaben ja. Aber eigenes nicht. Ich war nervös, wieder schwitzen meine Hände und es nervte so langsam.

"Blondes Haar, sanft wie Seide, welches durch die untergehenden Sonne glänzte, nasse Haut, auf den sich die Wassertropfen glänzend bildeten und langsam ihren Körper hinunterflossen. Ihr Bikioberteil war nass, leicht konnte man ihre Nippel erkennen. Die kurze Hose, verdeckte gerade so ihren Hintern, wärend sie mit ihren kleinen Bruder im Garten spielte. Die beiden lachten und schrien, wärend sie sich mit einen Wasserschlauch jagten und abspritzten um sich abzukühlen. Es war heiß, perfektes Wetter um jemanden zu beobachten, wenn man wenig Kleidung sehen wollte und trotzdem, obwohl das Mädchen so wenig trug, war es zu viel. Es interessierte mich nicht, was sie trug, mich interessierte was darunter war. Ihre Kleidung war mir egal. Ich wollte nur eins. Das darunter sehen. Und obwohl ich es schon kannte, sie schon oft beobachtet hatte und mitlerweile ihre ganze Abenroutine kannte, so wollte ich mehr. Sehen reichte nicht mehr. Das sehen war mit der Zeit überflüssig geworden. Wie alt sie war, wie viel sie schon erlebt hatte, welche Freunde sie hatte, dass alles interessierte mich nicht. Wozu denn auch? Der Geruch von gegrillten Fleisch wehte zu mir rüber, mein Blick wanderte zu den Eltern, welche auf der Terrasse standen und ihre Kinder beobachteten. Ich lehnte mich zurück. Ich hatte Zeit. Es musste nicht jetzt sein jetzt musste ich sie noch nicht spüren. Doch war es das wirklich? War es das wirklich was ich wollte? Ich wusste es selbst nicht. Ich wusste nicht ob ich sie so sehr berühren wollte oder ob ich ihre Angst und Tränengefüllten Augen wollte. Ich war mir nicht Sicher. Ob ich wirklich ihren Körper so toll fand oder die Vorstellung, dass sie sich wehrte, dass sie schrie, um sich tritt, wenn ich sie berühre. Ich wollte sie weinen sehen. Ihre großen Blauen Augen voller Tränen und ihre Lippen zittern, wenn ein Schluchzen ihnen entwich, wenn sie vor Angst zitterten. Aber sie würde mir nicht entkommen, nicht wenn es so weit ist. Vielleicht war es auch die Macht, das Gefühl des Stärker seins, wenn sie mir nicht enkamen. Sie wird mir genauso wenig entkommen wie die anderen. Natürlich nicht. Sie war so zart, so schwach, so zierlich. Man hatte sogar Angst, dass wenn sie lächelt, dass sie dann zerbricht. Aber könnte es auch sein, dass mir das alles egal war und ich nur das eine wollte? Das unausweichliche dannach. Das, wenn die Klinge durch ihr zartes Fleisch schneidet. Wenn es unausweichlich ist. Wenn diese Angst, die jeder pflegt in ihren Augen aufleuchten. Ist es wirklich die Macht sie zu zwingen, dass was mich an turnt? Oder ist es die Macht über ihr Leben zu haben. Wenn es durch meine Hände endet. Nur wie mach ich es? Erschießen? Zu schnell. Mit einem Messer? Zu normal. Mit den Händen? Sodass ich es sehe, sodass ich sehe, wie ihre Lieder schwerer werden, sodass ich sehe, wie sie ihren Glanz verlieren und das schöne blau verblasst. Sodass ich es spürte, wenn sie ihren letzten Atemzug versucht zu erringen? Sodass ich ihre Seele vom Körper weichen sehen kann? Was auch immer es ist, was mich zu all dem führt. Egal wie abartig es für manche klingt und wie krank es manche fanden. Ich liebte es. Es war wie eine Droge, von der die Sucht so groß war, dass es keine Möglichkeit zur Heilung gab. Noch ein Mal sah ich das Mädchen von oben nach unten an, hörte ihr lachen und kreischen. Ich hab Zeit. Ich hab Geduld. Aber vielleicht, hab ich ja schon heute Lust auf den ganz speziellen Tick."

Ich sah von dem Blatt Papier auf und sah zu den Mann vor mir. Dieser sah mich an. Hinter ihn sah ich Jack, welcher mich verwirrt ansah. Aber ich sah weiter gezielt auf den volltättowierten. Dieser schloss seine Augen und legte seinen Kopf in den Nacken. Sonst passierte nichts. Ich schlug den Block zu und legte ihn auf den Tisch. Alles war still und ich bereitete mich gedanklich darauf vor morgen Plan B auszuführen.

"Ich hätte dir die Hand brechen können." Meinte er plötzlich, seine Stimme war tief und rau.

"Wie bitte?" Fragte ich verwirrt.

Aber er antwortete nicht, sondern sah mich nur wieder an. Ich seufzte genervt und sah Jack an.

"Muss er eigentlich die Handschellen tragen?" Fragte ich.

"Es ist zu deiner Sicherheit." Erklärte der Wärter.

"Kamnst du sie bitte abnehmen und den Raum verlassen?" Fragte ich.

"Sina, ich bin mir nicht so sicher-"

"Ich schrei wenn irgendwas ist. Aber bitte mach die Handschellen ab." Unterbrach ich ihn.

Zögerlich stand er auf und der Mann hob etwas seine Arme, als die Handschellen ab waren, nahm er sie wieder runter. Bis Jack den Raum verließ war es still. Mein Herz raste. Ich wusste selbst nicht, wieso ich das jetzt getan hatte. Aber er war ein Mensch wie jeder andere. Oder? Kurz war es still, dann hielt ich ihn meine Hand hin.

"Sie haben sich mir noch nicht vorgestellt." Erinnerte ich ihn.

Er sah meine Hand an und als ich dachte, er schlägt nicht ein ergriff er meine Hand. Seine war warm. Nicht dieses aufgeregt warm, sondern dieses normale. Er drückte kurz zu, was dafür sorgte, dass ich beim Handeschütteln keinen Druck aufbauen konnte.

"James." Stellte er sich kurz vor.

"Wie würden Sie meine Hand brechen?" Fragte ich, bevor er seine löste.

Ich merkte, wie ich nervöser wurde, wie ich zitterte, er merkte es natürlich. Er beobachtete mich die ganze Zeit. Dann nahm er die zweite Hand und tat, als hätte er Handschellen an. Dann nahm er mein Handgelenk in die eine Hand und hielt die andere an meine Handfläche. Er übte etwas Druck aus und kurz hatte ich Angst, er würde es mir wirklich brechen, aber da ging er nicht mehr weiter. Ich spürte das ziehen unter meiner Haut.

"Ich müsste jetzt nur durchdrücken und dein Handgelenk wäre erst einmal in Eimer." Erklärte er und ließ los.

Just ask me, little oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt