Ich ging eigentlich nicht täglich duschen. Aber nachdem ich gestern so viel Angstschweiß ausgestoßen hatte, ging ich heute duschen.jedoch nur meinen Körper, meine Haare waren ja noch frisch. Meine Mutter hatte heute frei, weshalb ich alleine in der Küche war. Ich machte belegte Brötchen zum mitnehmen, wofür ich die Brötchen beim Bäcker um der Ecke holte. Ich machte eins für James mit. Ich packte alles ein, auch den Tee und die Kekse, dann machte ich mich auf den Weg zu den Haus meines Onkels. Er wohnte eine Straße weiter in Rias Richtung. Der Fußweg war nicht lange. Ich ging durch die Gasse, sodass ich die Dauer halbieren konnte. Schlussendlich war ich nach drei Minuten da, in den Moment wo er aus den Haus ging. Ich umarmte ihn und stieg auf der Beifahrwrseite ein. Wir holten Ria ab und fuhren dann zum Gefängnis. Die Fahrt dauerte eine dreiviertel Stunde. Natürlich hatte ich gestern Frau Vogt Bescheid gesagt, dass mein Onkel uns fuhr. Wir kamen vor den beiden Klassen an und wir ließen alles über uns ergeben. Ich lächelte Jack entschuldigend wegen gestern an, welcher es nur mit der Hand abschütteln als hätte er es schon vergessen.
"Handschellen sind ab, soll ich gleich draußen warten?" Fragte er.
"Wäre nett. Wie ich sehe hast du schon einen Stuhl hingestellt." Bemerkte ich.
"Ich hätte selbst wissen können, dass er nicht mit dir redet, solange jemand dabei ist. Wie gesagt, ruf dann einfach." Er öffnete mir damit die Tür und ich trat rein.
"Du bist zu früh." Bemerkte James.
"Ist das schlimm?" Fragte ich.
"Ja."
Ich setzte mich ihn gegenüber hin und holte die kleine Thermoskanne, die Plätzchen und das Brötchen raus.
"Dann verzeih mir indem ich Frühstück mitgebracht habe." Bat ich.
Wieder waren meine Hände schwitzig. Ich war wieder nervös.
"Wieso wart ihr alle so, als mein Onkel gestern reinkam?" Fragte ich.
"Du weißt, dass er eine hohe Position hat oder?" Fragte James widerum.
"Ja?"
"Er könnte uns für jedes falsche Verhalten bestrafen. Eigentlich braucht er gar keinen Grund zu haben, er ist ein Gerechter Mann, aber man weiß ja nie, wie der drauf ist. Paul hatte gestern Glück, dass er mit einer Standpauke davongekommen ist." Erklärte er.
Er löste seine verschränken Arme und schraubte die Thermoskanne auf. Er roch an dem Tee und schenkte sich in den Deckel ein, dann griff er zum Brötchen.
"Kannst du morgen vielleicht Kaffee mitbringen? Kräftig, ohne irgendwas? Hier schmeckt es nur nach Wasser mit einen leichten Hauch von Kaffepollver." Erklärte er.
"Klar. Als ich gehört hatte, wie ihr euch über das Essen hier beschwert, dachte ich, ich bring Ihnen mal ein halbwegs ordentliches Frühstück mit." Meinte ich schulterzuckend.
"Ist dir gelungen, danke." Er packte das Brötchen aus.
Ich schenkte mir ein und holte Block und Stift raus. Ich fing an zu zeichnen. Einfach so, lies die Gedanken wie beim Schreiben abtrifften. Ich ließ James in Ruhe essen, welcher das wohl sehr genoss, mal wieder was ordentliches zu essen.
"Wie lange sind Sie schon hier?" Fragte ich ihn.
"Acht Monate. Hab Lebenslänglich." Erklärte er.
Lebenslänglich. Das heißt 25 Jahre. Also muss er noch 24 Jahre und vier Monate. Da ist er vielleicht 54 Jahre wenn er wieder raus kommt. Vielleicht ist er aber auch 53. Ich kann mir das nicht vorstellen. Man kommt jung rein und alt raus. Er tat mir leid. Aber mir würde jeder leid tun. Wenn man sich das durch den Kopf gehen lässt, ist es sehr deprimierend. Ich glaub, dass ich Suizid begehen würde. So lange könnt ich das hier nicht verkraften. Zumindest denke ich es. Als James mit dem Essen fertig war, schenkte er sich wieder ein bisschen Tee ein. Ich sah mir den gezeichneten Schädel an und packte dann die Seite weg und ging zum Steckbrief.
"Was ist Ihre Lieblingsfarbe?" Fragte ich ihn.
"Blau. Wenn man nicht mehr unter freien Himmel stehen kann und weiß das man eingesperrt ist, so fäng man an einfache Sachen schön zu finden." Erklärte er.
Sein Blick verriet, dass ich meine sagen sollte.
"Rot." Sagte ich kurz.
"Nein das gilt nicht. Du musst schon sagen wieso." Meinte er.
"Ich hab keinen Grund. Ich sehe die Farbe und finde sie schön. Ich sehe ein Oberteil damit und mag es. Ich sehe rote Rosen und sie beruhigen mich. Ich fühle mich umgeben von rot einfach wohl." Erklärte ich.
"Ahja. Hattest du schon mal einen Freund?" Fragte er.
"Nope. Sie eine Freundin?"
Daraufhin lächelte er.
"Ja ich hatte schon eine Freundin. Du schaust mir nicht auch ein Mädchen für eine Nacht aus. Wie hast du die Szenen so gut beschrieben?"
"Informationen von unterschiedlicher Hand. Wo sind Sie?" Wollte ich wissen.
"Seite vier, bin gestern nicht so weit gekommen. Aber ich denke, morgen kannst du deine Blätter wieder haben." Er zuckte mir den Schultern.
"Alles klar. Danke. Wenn Sie Tipps hast, dann gerne her damit."
"Du könntest dich vergewaltigen lassen." Meinte er und stand auf.
Ich merkte wie mein Herz aussetzte und dann anfing zu rasen.
"Kein Interesse tut mir leid. Aber James, würden Sie sich bitte wieder setzen?" Fragte ich.
"Klar." Er nahm sich meine Tasche und ging damit wieder zu seinen Stuhl.
Er holte alles raus und legte es auf den Tisch. Er fing an sich meine Notizblöcke anzusehen. Ich ließ ihn machen und beobachtete ihn. Dann fand er mein Handy, sah zu mir und mein Blick lag auf ihn. Er legte es auf den Tisch und tippte zwei mal drauf. Er öffnete die Kamera und ging auf Innenkamera. Er machte ein Bild von sich und dann drehte er sich, sodass er ein Bild von uns beiden machte. Ich war verwirrt und dann bekam ich mein Handy wieder. Er sah sich alles genau an und sah dann die Zeichnung von sich als Animefigur. Daraufhin nahm er einen Stift und nahm die Rückseite. Er sah mich an und ich ihn immernoch verwirrt.
"Was machen Sie?" Fragte ich.
"Kritzeln. Erzähl mal was von dir." Forderte er mich auf.
"Sollten Sie mir nicht was von sich erzählen?" Fragte ich.
Aber er sah mir nur mit dem Blick wie gestern an. Wenn ich nicht rede, redet er auch nicht. Na toll und was kann man einen Schwerverbrecher erzählen ohne in Gefahr zu geraten?
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Just ask me, little one
SonstigesWenn die Leute mich beschreiben lachen sie und sagen ich sei krank, das etwas in meinen Kopf nicht stimmt. Und wieso? Ich schreibe Geschichten. Geschichten über Folter, Vergewaltigung, Versklavung und Missbrauch von Personen. Aber wer ist gestörter...