Kapitel 16

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"Wieso bist du Single?"

"Wieso bist du hier?"

"Dir ist klar, dass ich die Frage die erst zum Schluss beantworte."

"Und ich wüsste nicht, was dich mein Liebesleben angeht."

"Weil ich nur rede, wenn du mir mir redest."

Ich sah ihn an, er hatte sich wieder zurückgelehnt und sah mich so an wie gestern früh. Ich verlor den Blickduell. Geneevt stöhnte ich auf.

"Ich hab einfach keine Zeit für eine Beziehung. Und keine Lust auf eine die nur zwei Wochen hält." Erklärte ich kurz.

"Dann solltest du mit keinem Jungen zusammenkommen, sondern mit einem Mann." Meinte er.

"Nein danke, das Gespräch führe ich andauernd mit meiner Mutter. Ich will einfach keine Beziehung haben. Zudem bin ich auch nicht verliebt. Zeit hab ich auch nicht. Ich lerne und schreibe meine Geschichten, wenn ich Zeit habe, zeichne ich um mich darin zu verbessern." Man merkte mir an, dass ich so ein Gespräche schon hundert mal hatte.

"Zeit kommt automatisch. Aber wenn du meinst. Du wirst es spätestens in fünf Jahren bereuen, deine Zeit so verwendet zu haben. Aber naja, ich will nicht deine Mutter sein."

"Danke. Also morgen Desinfektionsmittel und Einweghandschuhe richtig?" Fragte ich nochmal nach um vom Thema abzulenken.

"Richtig. Schau dir ein paar Videos an, ich werde mir einen Wärter darüber reden, dass wir morgen in einen anderen Raum können. Denn hier hast du kaum was zum abstützen." Meinte er.

Die Tür wurde geöffnet und ich sah zu meinen Onkel, welcher den Raum betritt.

"Ist es schon so spät?" Fragte ich.

"Nein, aber du müsstest mit deiner Klasse heimfahren. Ich muss noch was dringendes erledigen und das dauert etwas." Meinte er.

"Na klasse. Hast du Ria schon Bescheid gesagt?" Wollt ich wissen.

"Ja. Aber sie bleibt auch länger. Sie scheint sich gut mit ihren Projektpartner zu verstehen." Gestand er und sah zu James.

Daraufhin nickte ich und sah ebenfalls zu James.

"Meinetwegen."

"Was?" Mein Onkel war verwirrt.

"Wie viel länger dauert es?" Fragte James.

"Eine Stunde. Sina, du kannst auch einfach draußen warten." Machte er sich sorgen.

"Wir kommen zurecht. Kannst du Räuberrommee?" Fragte ich.

"Du hast Karten mit oder?" Fragte mein Onkel.

"Ich wollt mit Ria in der Mittagspause spielen." Erklärte ich und holte die Karten aus meiner Tasche.

James nahm sie mir ab und packte sie aus um sie zu mischen, wärendessen zog ich mir meinen Pollover über. Victor schien verwirrt, aber gab dann schlussendlich sein Einverständnis und verließ den Raum mit den Worten, dass er mich dann holen würde. Da Jack nun Feierabend hatte, nahm ein anderer Wärter seinen Platz einm glaube ich zumindest, sich ob jemand im Flur saß oder nicht wusste ich nicht. Ich reichte James die Thermoskanne, wo der Tee für ihn drinne war. Er teilte aus und ich schenkte kurz meine Nachichten. Doch ich hatte keine, also steckte ich es wieder weg.
Ich nahm meine Karten auf und sortierte sie.

"Dein Onkel mag dich." Bemerkte James.

"Mh? Ja klar. Ich glaube als ich klein war, war ich öfters bei ihn als bei meinen Eltern. Ich bin immer aus den Haus gehuscht und zu ihn gegangen." Erzählte ich.

"Wieso das denn? Hatte er immer Kuchen?" Fragte er.

"Oh nein. Er hatte nie Kuchen, es sei denn jemand hatte Geburtstag. Aber er hat mir immer vorgelesen. Da er keine Kinderbücher besaß hat er mir immer aus Krimis vorgelesen. Wir saßen im Winter vo den Kamin, ich auf seinen Schoß und er las mir vor. Im Sommer hatten wir uns auf die Hollywoodschaukel auf seiner Terrasse gesetzt. Zudem kann er mit Kindern nicht wirklich gut umgehen. Also unterhielt er sich mit mir, als wäre ich ein Erwachsener."

Ich zog eine Karte und gab ihn das Zeichen, dass er ziehen konnte. So ging das eine Zeit lang.

"Verstehe. Das hört sich nach einer tollen Kindheit an. Deine Eltern haben dich wahrscheinlich gesucht, wärend du weg warst oder?"

"Die erste Zeit ja. Irgendwann wussten sie einfach, dass ich bei Victor war." Merkte ich an.

"Ich hatte kein Onkel. Auch keine Tante. Meine Eltern haben immer ein Auge auf mich gehabt. Da meine Mutter durch einen Autounfall unfruchtbar geworden war, musste ich in ihren Augen der perfekte Sohn sein. Sie ließen mich Klavier spielen oder  brachten mich zu einen Tanzkurs. Aber ich hab sie nie gehasst deswegen. Ich hatte meine Freizeit, die Aufmerksamkeit und Liebe beider Eltern und sie haben mich immer unterstützt. Nicht in den illegalen Sachen, davon wussten sie bis zu ihren Tod nichts. Es waren tolle Eltern." Er legte aus.

Sein Blick war so wie meist sonst kalt. Seine Stimme wie immer mit einen leicht gelangweilten Unterton. Doch ich war froh, das er darüber redete. Es zeigte, dass er normal gelebt hatte. Das er eine normale Familie hatte. Man muss nicht immer ein Ttauma haben, um Kriminell zu werden. Manchmal sind es einfach die falschen Kontakte. Aber die Frage war doch, erzählte James mir die Wahrheit ode lügte er, gab es vielleicht doch ein Trauma, welches nur nichts mit seiner Familie zu tun hat oder war der Tod das Trauma.

"Ich würde dir ja meinen Beileid wünschen. Aber ich habe noch keinen von meiner Familie verloren oder einen Trauerfall erlebt. Ich kenne den Schmerz also nicht, dass ich sagen könnte, dass ich mit dir leide indem ich es nachvollziehen kann." Erklärte ich.

Er sah von den Karten auf in meine Augen, dein Blick wie immer. Ich sah ihn ebenfalls an, merkte wie ich durch seinen Blick nervös wurde. Ich mochte es nicht angestarrt zu werden, es ließ mich unwohl fühlen. Aber ich sagte nichts. Was hätte ich auch sagen sollen? Vielleicht war das seine Art. Vielleicht versuchte er mich zu lesen um zu schauen wie ehrlich ich zu ihn bin. Wer weiß, was in seinen Kopf vorging. Ich merkte, wie er leicht auf die Innenseite seiner Wange biss und ich sah weg. Doch sein Blick brannte auf mir und auf meiner Haut.

"Das erwarte ich auch nicht. Aber du solltest mal deine Karte ziehen. Du hälst das Spiel auf."

Ich zog also meine Karte und legte aus. Ich teilte seine Straße und legte dort ein paar Drachen an oder bildete eine neue Straße. Ich schaffte es mit dem wenig auf dem Tisch viele meiner Karten loszuwerden. Jedoch verhalf das James zum Sieg, da nun mehr auf dem Tisch lag, konnte er mit mehr arbeiten.

Just ask me, little oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt