Kapitel 20

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Wenn man Stress hat und die wichtigen Dinge vergisst...kann mich jemand schlagen? Naja jetzt halt alle Kapitel auf einmal ^-^"

Lesenacht 1
Als James aufstand war ich verwirrt. Er kam um den Tisch herum und setzte sich dann drauf, sodass er nun vor mir war. Nicht genau, er saß leicht Schräg zu mir. Ich blieb einfach Sitzen.

"Haben deine Tattoos eine Bedeutung? Oder sind sie einfach da, weil sie die gefallen?" Fragte ich ihn.

"Das ist ganz unterschiedlich. Einige haben eine Bedeutung, aber nicht alle, das sind meistens die Lückenfüller. Deine gehört mit dazu, sobald es abgeheilt ist, setzen wir uns an die Schraffierungen. Aber dann musst du in den Ferien nochmal kommen." Erklärte er.

"Klar kein Ding. Ich hab wahrscheinlich nichts besseres vor." Meinte ich Schulterzuckend.

"Hat das auf deinen Rücken eine Bedeutung für dich?"

"Ja, die meisten, vorallem die großen Tattoos. Welche Bedeutung sie jedoch haben, wird für dich in den Sternen stehen bleiben. Was hälst du davon, wenn wir beide eine Geschichte schreiben?"

Ich war verdutzt, sah verwirrt zu James auf, welcher mich jedoch wie immer ansah.

"Tut mir leid, aber wie kommst du denn jetzt darauf?" Wollt ich wissen.

"Du hast das schreiberische Talent und ich eine reale Sichtweise. Damit wirst du auch eins der Sachen wissen, die ich begangen habe. Ich habe Menschen vergewaltigt. Meist Mädchen in deinen Alter rum." Gestand er.

Ich hob meine Augenbrauen. Anders als man denken würde, dass ich Angst habe und auf Abstand gehen würde, so blieb ich sitzen. Das er das sagte, berührte mich komischerweise nicht. Meine Ansicht zu ihn hatte sich durch das gesagte nicht verändert.

"Wie genau stellst du dir das vor? Das wir eine Story entwickeln und du aufpasst, dass das Handeln des Täters möglich real bleibt? Oder gleich eine Geschichte in der kompletten Sichtweise des Täters, soll sich die Sicht vielleicht ändern? Und die wichtigste Frage für mich, was dagegen wenn ich es veröffentliche?" Fragte ich gleich.

Ein kleines Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des volltättoowierten aus. Er verdchränkte seine Arme vor der Brust und legte den Kopf in den Nacken.

"Sich änderte Sichtweisen könnten verwirren. Da ich vermute, dass du jede deiner Geschichten aus der Sicht des Opfers schreibst, wäre es doch mal komplett anderes aus der Sicht des Täters." Meinte er.

Ich holte Block und Stift aus meiner Tasche und schlug eine neue Seite auf. Wir besprachen grobes. Namen, Aussehen, Grundcharakter und all sowas. Ich hatte noch nie mit jemanden zusammengearbeitet, wenn es ums Schreiben geht. Klar ich hab mit meiner besten Freundin darüber geredet, aber komplett mit jemanden zu schreiben, der seine eigenen Ideen mit einbringt, jemand der das schon gemacht hat. Es war wie James gesagt hatte, er hatte die Erfahrung und ich die schreiberische Fähigkeiten. Eine Sache wo wir drüber diskutierten war die Handlung. Wir konnten es schlecht so machen wir in einer normalen Kurzgeschichte wo nach wenigen Kapiteln der Tod über das Opfer fiel. Aber auch die hatten wir später halb. Ob es den Leuten, die meine Geschichten lasen, gefallen würden, würde sich erst herausstellen, sobald die Geschichte veröffentlicht wurde. Und bis dahin war ein Haufen Arbeit vor uns. In einer und einer halben Woche würden wir nicht alles schaffen, zumindest war das die Meinung von James. Da war es gut, dass er nicht wusste, wie sehr ich in meine Schreibereien versinken konnte. Denn eine Geschichte mit gut 50 000 Wörtern und knapp 50 Kapiteln schaffte ich gerne mal in einer Woche. Jedoch komme ich in der Zeit auch zu nichts anderes. Das Problem hierbei war, dass es wirklich nah an der Realität sein sollte und das ich eben mit sowas nicht vertraut war. Trotzdem sollten wir an einen Tag vielleicht 4 Kapitel schaffen. Heute jedoch nicht mehr.

Sie Tür wurde geöffnet und Jack kam hinein. Er machte James Handgelenke zusammen und wir beide brachten ihn zu seiner Zelle, der Wärter, der das eigentlich machte, war heute wegen seiner Tochter zu Hause geblieben.

"Kamnst du schneller mit Hand schreiben oder Tippen?" Fragte James.

"Tippen. Ich hab ein Tablett mit Tastatur, ich werde es morgen mitbringen und wir werden uns ans erste Kapitel setzen können. Oder zumindest das Grobe. Zu Hause werde ich alles nochmal überarbeiten. Denk bitte dran, dass man die Leute zum lesen animieren will." Erinnerte ich.

"Klar. Eine Geschichte kann schließlich nie komplett der Realität entsprechen, wenn es so wäre, dann würden die Leute Menschen wie mich verstehen." Er zuckte mit den Schultern.

Jack blieb wie immer still und lief nur hinter uns her. Ein Wärter kam uns entgegen und meinte, dass er James zur Zelle bringen würde und wir uns ruhig auf den Heimweg machen konnten. Jack bedankte sich und ich verabschiedete mich von James. Zusammen machten wir uns auf den Weg zum Ausgang.

"Denkst du wirklich, es ist eine so gute Idee mit ihn zu schreiben? Vergiss nicht, dass hier ist immernoch ein Schulprojekt. Hast du denn schon eine Idee über was du schreiben willst? Soweit ich weiß bekommt ihr auf den Absatz drei Noten." Mahnte der Wärter.

"Natürlich weiß ich worüber ich schreibe. Aber ich sag es niemanden."

Daraufhin seufzte er und schüttelte den Kopf.

"Gib es zu, du hast doch keine Ahnung worüber du schreiben willst."

"Unterschätze mich nicht Jack. Wahrscheinlich hab ich die Hälfte meines Aufsatzes schon fertig bevor das Projekt überhaupt geendet hat." Meinte ich lächelnd.

Und das stimmte. Ich wusste worüber ich schreiben würde, ich wusste, was ich alles einbauen würde und ich wusste, wie ich eine gute Note bekommen würde. Es würde klasse werden. Nur hoffentlich ließen meine Lehrer es auch zu, denn ich denke, dass ich schon am letzten Tag meinen Aufsatz abgeben kann. Aber sollen ruhig alle denken was sie wollen, ich würde mich nicht von meinen Ziel abbringen lassen. Und lernt man denn nicht einen Menschen besser kennen, wenn man mit ihn zusammen an einer Sache arbeitet?

Just ask me, little oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt