Lesenacht 4
Zu schlafen war schwierig, es war kaum möglich, draußen war manchmal immernoch gepoldere zu hören, was mich zusammenzucken ließ. James schlang seinen Arm um meinen Bauch und zog mich zu sich. Ich spürte die Wärme, welche er ausstrahlte. Ich merkte seine Muskeln und das Gewicht seines Armes, welcher um meinen Bauch lag. Er hatte seinen Arm angewinkelt und die Hand unter seinem eigenen Kopf, meiner lag auf den Arm. Ich versuchte nicht von ihn wegzurücken. Die Nähe war komisch, in den wenigen Tagen hatte ich mich daran gewöhnt, dass er mir körperlich nicht mehr als nötig berührte. Davon war im Moment jedoch nichts zu merken.Ich schloss meine Augen, als das Gewicht wich und er die Decke über und legte. Sein Arm war etwas ungewohnt, jedoch nicht ungemütlich. Sein Arm legte sich wieder um meine Taillie und ich spürte leicht seinen ruhigen Atem an meinem Kopf. Ich versuchte zu schlafen, ich vertraute ihn, ich vertraute, dass er mich nicht an intimen Stellen anfassen würde aber ob er es wirklich nicht tun würde, konnte ich nicht wissen. Jedoch war ich schnell im Halbschlaf, schneller als gedacht und dann schlief ich in den Armes einen Insassen in einem Gefängnis.
Eine Tür wurde geöffnet, sie machte leise Geräusche, aber da ich in einer fremden Gegend schlief, war mein Schlaf nicht wirklich tief. Ich wollte meine Augen öffnen, aber zeitgleich wollte ich einfach liegen bleiben und wieder schlafen. Ich griff fester um das, was ich in der Hand hielt und merkte, wie ich darauf näher zu jemanden gezogen wurde. Ich hörte am Rande meines Bewusstseins Schritte und merkte, wie sich hinter mir was bewegte. Die Stimmen waren nicht verständlich, kaum zu hören. Dann war was an meiner Schulter und ich wurde leicht gerüttelt. Mit einen quälenden Geräusch, zog ich mich etwas zusammen und öffnete dann meine Augen. Bis auf dem Licht im Flur wurde der Raum nicht beleuchtet. Ich rieb meine Augen und sah zu den Mann auf, der vor dem Bett stand.
"Na komm. Ich fahr dich nach Hause da kannst du dich in dein Bett legen." Meinte der Wärter.
Ich stand langsam, noch völlig schlafbetrunken auf, James nahm seinen Arm von mir. Und ich zog meine Sachen an und nahm meine Tasche.
"Nacht James." Sagte ich leise.
Von ihn kam nur ein gemurmel. Zusammen mit dem Wärter verließ ich die Zelle und er schloss die Tür ordentlich. Er trug meine Tasche, wärend wir Richtung Ausgang gingen.
"Ich hab deinen Onkel versprochen, dich nach Hause zu fahren wenn wir dich finden. Sei ihn nicht sauer, er hat selbst ungern das Gefängnis verlassen ohne dich. Aber daran ließ sich nichts ändern. Schließlich musste er auch irgendwann heim." Erzählte der Mann.
"Wie spät ist es?" Fragte ich verschlafen.
"2 Uhr morgens." Informierte er mich.
Ich nickte und ich zog meinen Mantel über, als ich am Ausgang war. Zusammen liefen wir zu seinem Auto. Der Mann stellte sich als Brandon vor. Wärend der Fahrt war es schwierig nicht einzuschlafen, als ich kurz nach drei zu Hause ankam, bedanke ich mich und verabschiedete mich von den Wärter, welcher schon davonfuhr. Ich schloss die Tür auf und bemerkte erst als ich drinne war, dass in der Küche Licht brannte. Meine Mutter war auf dem Küchentisch eingeschlafen. Ich ging zu ihr und weckte sie. Die Frau erschrack sich und nahm mich in den Arm. Sofort wollte sie alles wissen, aber als sie sah, dass ich einfach nur schlafen wollte, schickte sie mich ind Bett. Ich zog Jeans und Pollover aus, und hängte das Handy ans Ladekabel, dannach schmiss ich mich in die Kiste und umarmte mein Seitenschläferkissen. Ein kleines Gefühl des Missens breitete sich aus und ich merkte, wie ich die Wärme eines echten Menschen vermisste. Das war deutlich schöner als ein Kissen, jedoch war das Kissen weicher. Also eins zu eins. Ein unentschieden.
Mein Weckerklingeln war so unwichtig. Ich wollte einfach schlafen, doch als das nervige Geräusch aus meinem Traum nicht wich, öffnete ich die Augen, es dauerte ein bisschen, bis ich überhaupt realisierte, dass mein Wecker klingelte. Ich schaltete ihn aus und sah auf die Uhr. Er klingelte schon zehn Minuten. Ich stand auf und als ich an mir runter sah, merkte ich, dass ich immernoch die Boxer von James trug. Ich zog sie aus und beschloss sie zu waschen und ihn dannach erst wiederzugeben. Ich ging ins Bad und fing an mich fertig zu machen. Ich wusch mich unter den Armen und im Intimbereich, dann nutzte ich Deo und zog mich schlussendlich an. Wieder ich zog meine dunkelblaue Jeans und einen grauen Pollover an. Meine Sachen von gestern trug ich runter zum Heizungsraum, wo auch unsere Waschmaschine stand. Ich sortierte die Wäsche und machte dann die erste Maschine voll, mein Vater würde sie bestimmt aufhängen. Ich lief zu meiner Mutter in die Küche.
"Morgen Liebes." Begrüßte sie mich sofort.
"Mhmh." Murmelte ich.
"Möchtest du über gestern reden?" Fragte sie.
"Mir geht's gut. James hat mich aus einer sehr Misslichen Situation befreit und wir sind dann in seine Zelle gegangen." Erzählte ich kurz, lust hatte ich nicht darüber zu reden, aber meine Mutter würde nicht nachlassen, bis sie wusste, was sie wissen wollte.
Ich ging hoch, packte meine Tablett ein und ging dann runter. Ich tat die Brotbüchsen und Thermoskannen raus. Ich spühlte sie aus und trocknete sie ab. Ich war froh, dass meine Mutter etwas suchte, denn so konnte ich bei der großen Kanne das Blut abwaschen, welches draufgekommen war. Ich machte mit meiner Mutter zusammen Frühstück und wir aßen wie jeden Morgen, wärendessen kochte das Wasser auf und der Kaffe führ James lief. Ich packte wieder Kuchen und Brote eine und sah reste von Salat gestern. Ich nahm die Tuberdoseund machte nochmal ein Gummi drum, ich packte eine Gabel ein und zog dann meinen Mantel und Schal an. Als ich die Tür öffnete und ich somit das erste mal für heute nach draußen sah, war ich kurz verdutzt. Es war doch tatsächlich Schnee gefallen. Aber wann? Lag der in der Nacht schon? Bestimmt, ich hab es nur nicht gemerkt. Als ich durch den Schnee lief, merkte ich, wie wenig Fußabdrücke zu sehen sind und die leichten Abdrücke in unseren Vorgarten verrieten mir, dass als ich gekommen war, tatsächlich schon Schnee lag.
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Just ask me, little one
CasualeWenn die Leute mich beschreiben lachen sie und sagen ich sei krank, das etwas in meinen Kopf nicht stimmt. Und wieso? Ich schreibe Geschichten. Geschichten über Folter, Vergewaltigung, Versklavung und Missbrauch von Personen. Aber wer ist gestörter...