72. Kapitel

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Aus Sophies Perspektive

Es ist wunderschön, in Nathans Armen zu liegen und Zeit zu haben. Nicht auf die Uhr schauen zu müssen, wann die nächste Schicht losgeht oder man schlafen müsste. Mit etwas Widerwillen von Nathan klettern wir schließlich aus dem Bett, um die Regendusche in dem ziemlich großzügigen Badezimmer zu genießen. Wieder können unsere Finger es nicht lassen, unsere Körper gegenseitig zu verwöhnen und zu erkunden, so dass wir erst deutlich später am nahe gelegenen Strand unsere Handtücher ausbreiten. 

"Nathan, cremst du mich bitte ein?" Ich reiche ihm die Tube mit der Sonnencreme.

"Ja klar. Bitte auf den Rücken legen, die Beine in die Schalen...," sagt er grinsend, während ich mich umschaue, ob jemand anderes seinen Kommentar eventuell mitbekommen haben könnte, was Nathan natürlich wiederrum sehr amüsiert. Ich schüttle nur den Kopf und bewerfe ihn mit einer Hand voll Sand. Leider hat er sich noch nicht eingecremt, so dass der Sand leider nicht  kleben bleibt.  Nathan rächt sich sofort und gibt mir die gefühlt eiskalte Sonnencreme auf den Rücken. Ich schreie kurz leise auf, während Nathan nur lacht und beginnt die Lotion auf meinem Rücken zu verteilen. Ich genieße die wärmende, aber nicht heiße Sonne, Nathans Hände auf meiner Haut und so bin ich bald weggedöst, mit dem Rauschen der Wellen in meinen Ohren. 

Ich erwache einige Zeit später und drehe meinen Kopf zur Seite. Ich erschrecke etwas, als ich Nathan sehe. Sein Rücken ist verdammt rot, was ihn nicht daran hindert, seelig vor sich hin zu schnarchen. Oh oh. Ich rüttle ihn vorsichtig an der Schulter, die auch schon ganz schön gerötet ist. 

"Nathan!" Er öffnet die Augen und schaut mich kurz etwas irritert an. "Du hast einen totalen Sonnenbrand auf dem Rücken! Du musst raus aus der Sonne!" 

"Ach was. Das geht wieder weg. Das ist nur beim ersten Mal so. Das wird bald braun!" Ich ziehe die Augen hoch und schaue ihn streng an. 

"Wir beide gehen jetzt zurück und ich gebe etwas auf deinen Rücken!" Nathan verdreht die Augen und rappelt sich auf. Er versucht, etwas hilflos, auf seinen Rücken zu schauen. Dabei verzieht er schon ab- und an das Gesicht. Ich schüttle nur den Kopf. Leise schimpfend läuft er hinter mir her. Ich hole ihm, aus dem kleinen Kühlschrank eine Flasche Wasser, und stelle sie vor ihm hin.

"Bier wäre mir lieber!" sagt er grollend. 

"Denk nicht mal dran!" gebe ich zurück und fühle mich fast wie in verdrehten Rollen. 

"Wo hast du denn das Fenistil hingepackt?" Ich schaue ihn fragend an. 

"Hab ich nicht dabei!" 

"Was?"

"Oh Mann, das nächste Mal überlässt du mir das Packen der Reiseapotheke! Ich schaue mal, ob ich im Bungalow des medizinischen Diensts hier jemand erreiche. Sonst muss ich kurz in die Apotheke!" Ich schaue Nathan an, wie er immer mal wieder an dem Wasser nippt. "Und bis ich wieder da bin, ist die Flasche leer!" Ich werfe ihm nochmal einen strengen Blick zu, ziehe mir ein Sommerkleid über den Bikini und verlasse den Bungalow. 

Kurz darauf erreiche ich den Bungalow mit dem roten Kreuz darauf. Die Türe ist angelehnt. Ich klopfe kurz und betrete kurz den Raum. Eine freundlich aussehende Frau, ungefähr meine Größe, zierlich, fast Mädchenhaft mit langen roten Haaren lächelt mich an. 

"Hi, come in. My name ist Joana. How can I help you?" 

"Hi. My boyfriend forgot to put some sunlotion on, and now he has a nasty sunburn on his back. Do you have an ointment, I could put on it? He forgot the really necessary stuff!"

"Sure. Let me just get my things. I will come to your Bungalow and have a look at him!"

"Oh I don't think that this is necessary. He is a doctor and I am a midwife, so we can handle this."

"So you know how to apply curd compresses?"  (Quarkauflage)

"Well I normally apply them on different parts of the body, but yes!" Ich lächle sie an. Sie lächelt zurück. "But I don't think, that he will be all that happy, if I am going to apply this stuff on him... Some ointment might be a better way."

"Well let me just do it!" Sie zwinkert mich an. Ich hebe nur die Schultern und denke, dass ich sie einfach machen lassen sollte. Sie holt aus ihrem Kühlschrank 2 Packungen Quark, nimmt ihre Tasche und zeigt mir, dass ich voran gehen soll.  Ich bewundere wie leichtfüßig sie sich bewegt. Ihre langen Locken wippen über ihren Schultern. Sie ist wirklich eine Erscheinung. 

***Danke an @89brina für die Idee mit dem Sonnenbrand. Was denkt ihr wie wird Nathan die Quarkspezialbehandlung mitmachen?Lasst mir gern ein 💫 da***

Teil 4 Herzergreifend - Nathans und Sophies GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt